Der FC Bayern geht nicht als Tabellenführer ins kommende Topspiel gegen den BVB. Gegen Leverkusen setzte es eine Niederlage. Salihamidzic ist in Rage.
Bayern München hat im Titelrennen nach dem Offensivfeuerwerk von Borussia Dortmund auf kuriose Weise gepatzt und ist krachend von der Tabellenspitze gestürzt. Die Mannschaft von Trainer
Dortmund, der einzig verbliebene Herausforderer um die Meisterschaft, hatte am Samstag ein 6:1 gegen den 1. FC Köln vorgelegt. Die Bayern sind erstmals seit dem zwölften Spieltag nicht Tabellenführer.
Salihamidzic stellt die Charakterfrage
Sportchef
Den Grund für die Niederlage ausgerechnet vor dem Gipfeltreffen gegen den neuen Spitzenreiter Borussia Dortmund am 1. April sah Salihamidzic zweifelsohne in der Einstellung. "So wenig Antrieb, so wenig Mentalität, so wenig Zweikampfführung, so wenig Durchsetzungsvermögen habe ich selten erlebt", sagte er: "Diese Mannschaft ist so gut, wenn sie von Anfang an eine Mentalität hat und 100 Prozent geht. Und genauso ist sie nicht so gut, wenn sie spielt wie heute. Wenn sie träge ist und denkt, dass sie mit der spielerischen Qualität alles erledigen kann. Das kann sie einfach nicht."
Müller spart nach Pleite gegen Leverkusen nicht mit Kritik
Die Ausgangslage für das "Knallerspiel" gegen den BVB, sagte Kapitän
Torschütze
Kimmich bringt FC Bayern mit erster Chance in Führung
Die Bayern wackelten in Leverkusen bedenklich. Bevor Joshua Kimmich (22.) die erste Chance zur Führung nutzte, hatte Leverkusen ein deutliches Übergewicht. Mit hohem Pressing liess das Team des früheren Bayern-Profis Xabi Alonso den Münchnern kaum Zeit und Platz - es haperte zunächst einzig an der Effizienz.
Leverkusen drehte das Spiel durch Exequiel Palacios, der in der 55. und 73. Minute Foulelfmeter verwandelte. Schiedsrichter Tobias Stieler benötigte bei beiden Strafstössen Unterstützung seines Video-Assistenten. Stieler gab in beiden Fällen Amine Adli zunächst Gelb wegen einer vermeintlichen Schwalbe, nahm die Karten aber dann jeweils zurück.
Leverkusen beginnt gegen FC Bayern schwungvoll
In zwei Wochen kommt es in München zum Duell mit dem BVB, die Länderspielpause dürften Nagelsmann und sein Dortmunder Trainerkollege Edin Terzic nun mit Analysen und Videostudien verbringen.
Leverkusen begann stark und schwungvoll. FCB-Keeper Yann Sommer war aufmerksam bei einer direkt aufs Tor gezogenen Ecke von Kerem Demirbay (10.), dann parierte er gegen Jeremie Frimpong (16.), unmittelbar davor verfehlte Moussa Diaby aus der Distanz knapp (15.).
Wie es besser geht, zeigten die Bayern: Nach einer Flanke von Joao Cancelo legte Leon Goretzka auf Kimmich ab, der aus elf Metern mühelos verwandelte. Der Gegentreffer nahm Leverkusen etwas den Schwung und die Überzeugung der Anfangsphase, beide Teams neutralisierten sich weitgehend.
Nagelsmann wechselt in der Pause dreimal
Thomas Müller und Sadio Mane, die im Wechsel versuchten, den verletzten Torjäger Eric Maxim Choupo-Moting zu ersetzen, hatten kaum Bindung zum Spiel. Entsprechend nahm Nagelsmann das glücklose Duo und Cancelo nach der Pause vom Platz, dafür kamen vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick nun Kingsley Coman, Jamal Musiala und Serge Gnabry.
Doch auch mit den drei Neuen übernahmen die Bayern nicht die Kontrolle. Nach einem Tritt von Benjamin Pavard auf Adlis Fuss gab Schiedsrichter Tobias Stieler nach Sichtung der Videobilder einen Elfmeter, den Palacios souverän verwandelte.
Die Bayern erhöhten nun den Druck und investierten mehr, nach einem überragenden Solo und Doppelpass mit Gnabry verzog Musiala knapp (68.). Doch wieder leisteten sie sich einen Patzer: Dayot Upamecano traf Adli, wieder gab es erst Gelb, dann Elfmeter - und wieder traf Palacios. (mt/afp/dpa)
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