• Der FC Bayern hat gegen Borussia Mönchengladbach verloren.
  • Für Wirbel sorgte in dem Spiel eine Szene in der 8. Minute, die Julian Nagelsmann zur Weissglut brachte.
  • Nach dem Spiel knöpfte sich der FCB-Trainer die Schiris vor - und kassiert dafür nun mächtig Kritik.

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Es waren gerade mal acht Minuten im Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern vergangen, da sorgte eine Rote Karte für mächtig viel Unmut beim Rekordmeister. Das Blitz-Rot gegen Münchens Dayot Upamecano wegen einer - für manche vermeintlichen - Notbremse war nicht nur umstritten, sondern auch folgenschwer: Der FC Bayern verlor nach 80-minütiger Unterzahl gegen seinen Angstgegner mit 2:3 (1:1) und muss nun sogar um die Tabellenführung bangen.

Und Julian Nagelsmann? Der sah nach dem Spiel ebenfalls Rot und liess seiner Wut freien Lauf. "Will der mich verarschen?", schimpfte er in der Mixed Zone in Richtung des Schiedsrichters Tobias Welz. Offenbar war Nagelsmann so gar nicht einverstanden mit dem Platzverweis, suchte in der Schiri-Kabine das Gespräch mit den Unparteiischen und bezeichnete sie anschliessend als "weichgespültes Pack".

Im Interview des ZDF darauf angesprochen, dass er diese Worte gewählt haben soll, bestätigte er: "Ja. Aber damit meine ich nicht immer die Schiedsrichter." Später erklärte er bei Twitter: "Emotionen gehören zum Sport dazu." Er habe sich nach der Roten Karte Luft machen müssen, allerdings wolle er sich für seine Wortwahl gegenüber dem Schiedsrichter-Gespann entschuldigen. "Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen."

Welz selbst habe Nagelsmanns Ausbruch im Gang gar nicht mitbekommen, erzählte der Schiedsrichter am Sonntag im "Doppelpass" bei Sport 1. Über das Gespräch in der Kabine erzählte er: "Wir haben auf Augenhöhe eine Diskussion geführt. Es war emotional, aber es gab keine Beleidigungen."

Hamann nach Nagelsmann-Ausraster: "Dann muss er in die vierte Liga"

Kritik für seinen Ausraster erntet der Coach derweil von zwei ehemaligen Bayern-Stars: Lothar Matthäus und Didi Hamann. "Die Wortwahl ist weit daneben", urteilte Matthäus bei Sky und vermutete, dass es ein Nachspiel beim DFB-Sportgericht geben wird. "Dass er enttäuscht ist: ja! Dass er unter Druck steht: ja! Aber trotzdem erwarte ich nicht nur von einem Bayern-München-Trainer, sondern generell von den Verantwortlichen, die an der Linie stehen, dass sie eine richtige Wortwahl treffen, beziehungsweise dass sie sich unter Kontrolle haben."

Sky-Experte Hamann sah das ähnlich. Natürlich könnten im Eifer des Gefechts schon mal solche Worte rausrutschen. "Nur, er weiss natürlich, dass er auf dem Titelblatt landet, auch wenn er sagt, bitte nicht auf die Goldwaage legen. Er ist aber Trainer von Bayern München." Und dann wurde Hamann deutlich: "Wenn er nicht will, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden, dann muss er in dritte Liga, vierte Liga. Dort interessiert keinen, was er erzählt." Dieser Verantwortung müsse sich Nagelsmann bewusst sein. "Zukünftig muss er sich besser im Griff haben."

Upamecano touchierte Plea vor dem Strafraum

In der umstrittenen Szene hatte sich Bayern-Keeper Yann Sommer dazu entschieden, bei einem Steilpass auf Alassane Plea im Tor zu bleiben. Stattdessen hatte er sich auf Abwehrchef Upamecano verlassen, der im Laufduell mit Plea allerdings den Kürzeren zog.

Bei hohem Tempo touchierte Upamecano den Gladbacher vor dem Strafraum, Plea kam zu Fall, Schiri Welz zeigte Rot. Nach langer Überprüfung durch den Videoassistenten musste der Bayern-Spieler schliesslich den Platz verlassen.

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