Wie steht es um die Finanzen des FC Bayern, der seit langem für sein viel zitiertes Festgeldkonto bekannt ist? Laut Uli Hoeness nicht mehr so gut, wie noch vor einigen Jahren.

Mehr News zum FC Bayern München

Es sind Worte, die eigentlich nur schwer vorstellbar sind. Der FC Bayern, der Branchenführer im deutschen Fussball, teilweise sogar im europäischen, hat Geldprobleme? Genau das scheint der Fall zu sein, wenn man den Worten von Uli Hoeness glauben will.

"Der FC Bayern muss ganz klar sparen. Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da."

Uli Hoeness

"Der FC Bayern muss ganz klar sparen. Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da", sagt Bayern Münchens Ehrenpräsident im Interview mit der "Welt". Der FC Bayern müsse "wirtschaftlich umdenken", gibt Hoeness dabei zu. Es sind Aussagen, die angesichts der Geschäftszahlen des FC Bayern durchaus überraschen. Noch im vergangenen Dezember hatte der Verein mitgeteilt, dass er beim Umsatz erstmals die Milliardenmarke geknackt habe.

Und doch ist immer wieder zu hören, dass Bayerns Sportvorstand Max Eberl zum Sparen verdonnert ist. Eine seiner Hauptaufgaben soll darin liegen, die Gehaltskosten im Kader zu reduzieren. Ein sehr prominentes Opfer davon ist Vereinslegende Thomas Müller geworden, dessen am Saisonende auslaufender Vertrag nicht mehr verlängert wird. "Wenn die wirtschaftliche Situation des FC Bayern noch die wäre wie vor, sagen wir drei Jahren, wäre die Entscheidung im Fall Müller vielleicht anders ausgefallen", gibt Hoeness nun zu.

Hoeness: Die Klub-WM rettet den FC Bayern vor Verlusten

Im laufenden Jahr führe laut Hoeness nur die Klub-WM dazu, dass der Klub keinen grossen Verlust mache. Dem Sieger der Klub-WM winken 115 Millionen US-Dollar (rund 101 Millionen Euro). "Aber die wird es nächstes Jahr nicht geben. Der FC Bayern hat 25 Jahre immer Gewinne gemacht. Wir dürfen nicht dahin abdriften, dass er permanent grosse Verluste macht", warnt Hoeness.

Dass die sportliche Führung rund um Eberl trotz der geforderten Sparmassnahmen die Verträge mit Spielern wie Manuel Neuer, Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies verlängert hat, geht für Hoeness aber in Ordnung.

"Diese Verlängerungen waren teuer", gibt Hoeness zwar zu, "aber wir haben ihnen geschlossen zugestimmt. Entscheidend ist, dass wir diese Spieler haben." Um Kimmich als künftigen Kapitän wolle man etwas aufbauen. "Und wenn ein Spieler jung ist, Potenzial hat und international grosses Interesse auf sich zieht, kann man schon mal über gewisse Grenzen gehen", so Hoeness.

Zur Arbeit von Eberl äusserte sich Hoeness zufrieden: "Max macht einen guten Job. Natürlich will man als sportlich Verantwortlicher viele Titel gewinnen – und da ist noch was drin diese Saison. Wir sollten Max jetzt mal in Ruhe arbeiten lassen". (lh)

Verwendete Quelle