• Am zweiten Spieltag der Gruppenphase kommt es zum Gigantenduell zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona.
  • Die Rückkehr von Robert Lewandowski, die verbalen Giftpfeile zuletzt zwischen den Klubs, die besondere Konstellation in der Gruppe – in dem Duell liegt jede Menge Sprengkraft.

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Die Reviere sind abgesteckt, spätestens nach dem ersten Spieltag der neuen Champions-League-Saison dürfte in der Gruppe C klar sein, über wen der Sieg in dieser Staffel nur gehen kann: den FC Bayern München oder den FC Barcelona.

Am Dienstag treffen die beiden Schwergewichte des europäischen Fussballs im ersten direkten Duell aufeinander, und zur ohnehin schon enormen Brisanz dieser Partie gesellen sich ein paar ganz frische Reibungspunkte und Gefechte, die diese beiden Granden des Spiels zuletzt ausgefochten haben.

Die Rückkehr von Robert Lewandowski

Natürlich überlagert das erstaunlich frühe Comeback des ehemaligen Bayern-Torjägers in der Allianz Arena einiges. Dafür ist in den letzten Wochen und Monaten zu viel passiert und Lewandowski nicht nur mit den besten Wünschen nach Barcelona verabschiedet worden.

Mit und bei den Bayern hat der Pole alles gewonnen, was man gewinnen kann. In München wurde er zum absoluten Weltklassespieler, wurde zweimal Weltfussballer, pulverisierte Rekord um Rekord, unter anderem die Jahrhundert-Bestmarke von Bomber Gerd Müller in der Bundesliga. 344 Tore und 72 Assists in 375 Pflichtspielen für die Bayern sind gigantische Werte – und trotzdem gab es auch genug Misstöne rund um die Verabschiedung dieses verdienten Spielers.

Lewandowski würde für sich zwar die höchste Wertschätzung einfordern, im Gegenzug aber den Bayern eben jene Wertschätzung nur teilweise zurückgeben. Verantwortliche und Experten äusserten sich zuletzt im Wochentakt über das schwierige Verhältnis zwischen Spieler und Klub, Mitspieler waren sichtlich genervt vom Dauerthema und am Ende waren alle dann wohl nur noch froh, als die Seifenoper beendet war.

Lewandowskis Rückkehr könnte eine ambivalente Veranstaltung werden, besonders die Reaktion der Fans wird spannend sein zu beobachten. Und weil der Pole in Barcelona da weitermacht, wo er in München aufgehört hat und Tor um Tor erzielt und schon nach Wochen wieder Rekorde bricht, stellt der verlorene Sohn auf dem Platz auch eine ganz reelle Gefahr für seine Ex-Kollegen dar.

Die Scharmützel zwischen den Klubs

Rund 1,3 Milliarden Euro Schulden soll der FC Barcelona angehäuft haben, und man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster mit der Vermutung, dass dieser Klub finanziell notorisch klamm sein sollte. Trotzdem leistete sich Barca in diesem Sommer über 150 Millionen Euro für neue Spieler, häufte ein Transferminus von rund 120 Millionen Euro an.

Auch deshalb konnte oder wollte sich Bayern-Trainer Julian Nagelsmann vor ein paar Wochen die eine oder andere Spitze nicht verkneifen. "Es ist nicht nur Lewy, sie kaufen viele Spieler – ich weiss nicht, wie. Es ist der einzige Klub in der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft, den er will. Es ist irgendwie komisch, irgendwie verrückt", sagte Nagelsmann am Rande der bayerischen USA-Reise im Juli – und handelte sich damit sofort einen Rüffel von Barca-Präsident Joan Laporta ein.

"Jeder soll sich um die eigenen Dinge kümmern", zürnte Laporta. "Es ist Ahnungslosigkeit, ein Mangel an Informationen zu unserem Klub. Es ist wahr, dass wir praktisch unheilbar krank waren. Dank finanzieller Hebel haben wir aber das Krankenhaus verlassen. Diese Herren leben in der Vergangenheit" rief er den Kritikern hinterher, ohne konkret auf den Namen Nagelsmann einzugehen.

Und bekam zumindest indirekt Unterstützung – von Bayern-Boss Oliver Kahn. "Keiner von uns kann die Interna aus der Distanz beurteilen. Da Urteile zu fällen, finde ich ein bisschen schwierig. Die werden schon wissen, was die da tun..."

Die Zeit der Revanche?

In den letzten 20 Jahren gab es einige denkwürdige Duelle zwischen beiden Klubs, wobei sich der Gewinner in schöner Regelmässigkeit abwechselte. Überraschend oft entwickelten sich dabei keine engen Partien, sondern regelrechte Kantersiege, unter anderem gab es 4:0-Triumphe für Barca und die Bayern.

Geradezu vernichtend aus Sicht der Katalanen verliefen aber die Vergleiche der jüngeren Vergangenheit. Aus den letzten drei Spielen gegen die Bayern setzte es drei zum Teil brutale Klatschen. Barca kassierte in der abgelaufenen Saison – damals ebenfalls in der Champions-League-Gruppenphase – zwei 0:3-Pleiten und im Sommer vor zwei Jahren, im Viertelfinale der einzigartigen Corona-Champions-League-Endrunde mit nur einem einzigen K.o.-Spiel ein sagenumwobenes 2:8.

Für die Katalanen bedeutete diese Niederlage den endgültigen Abschied von ihrer alten Stärke und ihrem Glanz und öffnete auch dem Letzten die Augen, wie es sportlich um den Stolz Kataloniens bestellt war. Nach drei Niederlagen mit 2:14 Toren bietet sich dem runderneuerten FC Barcelona nun die Chance zur Wiedergutmachung und für einen Statement-Sieg. Denn dieser fehlt auf internationaler Bühne schon seit Jahren.

Die Konstellation in der Gruppe

Die Bayern haben ihre Ambitionen mit dem souveränen Auftaktsieg bei Inter deutlich unterstrichen, Barca sich seiner ersten Pflichtaufgabe entledigt. Nach den jeweils gelungenen Auftaktspielen dürfte die Partie in der Allianz Arena schon zu einem von zwei Endspielen um den Gruppensieg werden und auch ein Fingerzeig, was von beiden Teams in dieser Saison in der Königsklasse zu erwarten ist.

Zwar kann Inter – anders als der krasse Aussenseiter Pilsen – auch das eine oder andere Mal zum Stolperstein werden, immerhin firmieren die Nerazzurri als italienischer Vizemeister. Aber Inter offenbart einige gravierende Probleme in dieser Saison, ein Angriff auf die beiden Top-Klubs Bayern und Barcelona scheint kaum möglich.

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Das Duell der Ballermänner

Barca hat gegen den vermeintlich leichtesten Gegner in einem Heimspiel standesgemäss gewonnen. Das ist an sich keine grosse Nachricht, die Art und Weise, wie die Katalanen Viktoria Pilsen aber teilweise filetierten, durchaus. Barca ist nach Jahren der Suche nach der eigenen Identität mit Xavi auf der Trainerbank wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke.

Das Spiel gegen den Ball wackelt noch, hier gibt es für die Barca-Ikone noch das grösste Verbesserungspotenzial. Was Barca aber in der Offensive zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison abreissen kann, muss sich hinter Bayerns Offensivwucht kaum verstecken.

Nach einem eher enttäuschenden Auftakt mit der Nullnummer gegen Angstgegner Rayo Vallecano in der Liga läuft die Tormaschine auf Hochtouren. In den fünf Pflichtspielen danach gab es 20 Tore. Pedri, Ousmane Dembele, Ansu Fati, Raphina, Ferran Torres, Gavi und Lewandowski wirbelten zuletzt durch die gegnerischen Defensivreihen.

Auf der anderen Seite stehen die Bayern ohne ihren Toptorjäger da, dürften aber ähnlich schwer auszurechnen sein wie Barca: Die 19 Tore in der Bundesliga verteilen sich auf zehn unterschiedliche Torschützen.

Verwendete Quellen:

  • spiegel.de: Barcelonas Boss lästert über »Ahnungslosigkeit« von Kritikern
  • sport.sky.de: Nach Barca-Kritik: Kahn widerspricht Nagelsmann

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