Den FC Bayern plagen nach zwei Ausfällen Verletzungssorgen im zentralen Mittelfeld. Wer bestreitet neben Joshua Kimmich die kommenden Partien? Wider Erwarten könnte plötzlich wieder Leon Goretzka in den Fokus rücken.

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Im Sommer sah vieles schon danach aus, dass Leon Goretzkas Zeit beim FC Bayern zu Ende sein könnte. Die Münchner hätten ihren Mittelfeldspieler gerne verkauft, Goretzka selbst wollte allerdings bleiben und sich trotz vermutlich ausbleibender Spielzeit durchbeissen.

Und so sammelte der 29-Jährige bis Mitte Oktober tatsächlich nur eine Spielminute in der Bundesliga. In der Champions League waren es 13, in dem DFB-Pokal blieb er ohne Einsatz. Goretzkas Ausdauer dürfte sich allerdings bezahlt machen - ebenso wie das Vorgehen von Trainer Vincent Kompany. Der setzte Goretzka in den folgenden Partien öfter ein und sorgte damit für den Fall vor, dass Goretzka im Mittelfeld doch noch gebraucht werden könnte.

Dieser Fall ist nun eingetreten. Nachdem sich Aleksandar Pavlovic am 19. Oktober im Spiel gegen den VfB Stuttgart (4:0) das Schlüsselbein brach, hat es jetzt auch dessen ersten Vertreter Joao Palhinha erwischt. Der Portugiese musste verletzt von der Nationalmannschaft abreisen. Laut dem FC Bayern fällt er mit einer Adduktorenverletzung aus.

Mittelfeldpartner für Kimmich gesucht

Über die Dauer des Ausfalls machte der Verein keine Angaben. Für die anstehenden richtungsweisenden Partien gegen Paris St. Germain in der Champions League (26.11.) sowie die Topspiele gegen Borussia Dortmund in der Liga (30.11.) und im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen (3.12.) dürfte er allerdings mindestens fraglich sein.

Kompany sucht für die kommenden Spiele also noch einen Mittelfeldpartner für den gesetzten Joshua Kimmich. Dafür kommen neben Goretzka noch Konrad Laimer und Raphaël Guerreiro infrage.

Für Goretzka spricht, dass er in der Vergangenheit sowohl bei Bayern als auch bei der Nationalmannschaft schon öfter das zentrale Mittelfeld besetzt hat. Ausserdem ist er körperlich robust und - vor allem mit dem Kopf - in der Offensive gefährlich. Gegen ihn spricht die verhältnismässig schwache Passquote.

Konrad Laimer hat seine Stärken in der Zweikampfführung im Gegenpressing, aber ebenfalls Probleme bei der kreativen Spieleröffnung. Diese wiederum ist Teil des Repertoires von Guerreiro, der in dieser Saison obendrein noch eine positive Zweikampfquote aufzuweisen hat.

Startelfdebüt für Goretzka gegen St. Pauli

Der Portugiese wird aktuell aber vor allem auf der Position des Rechtsverteidigers gebraucht, wo er die verletzten Ivan Stanisic und Sacha Boey vertreten muss. Als hätte Kompany geahnt, dass Palhinha sich verletzen würde, setzte er in der vergangenen Wochen immer öfter auch auf Goretzka. In allen drei Wettbewerben bekam er mehr Spielzeit. Am vergangenen Spieltag stand er gegen den FC St. Pauli (1:0) dann sogar zum ersten Mal in der Saison in der Startelf und erledigte seine Aufgabe dabei ordentlich.

In Anbetracht der unterschiedlichen Profile der drei Ersatzkandidaten ist es gut möglich, dass Kompany je nach Gegner und dem daraus resultierenden Anforderungsprofil unterschiedliche Spieler einsetzen wird. Kimmich als Dreh- und Angelpunkt wird weiterhin gesetzt sein. So oder so dürfte Goretzka in den kommenden Partien weiterhin mehr Spielzeit bekommen.

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