Der Einsatz von Bayern-Star Harry Kane am Wochenende gegen Frankfurt steht auf der Kippe. Nach dem Abgang von Mathys Tel haben die Münchner keinen gelernten Stürmer mehr im Kader. Für Sportvorstand Max Eberl kein grosses Problem.

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29 Tore und zehn Vorlagen und 31 Pflichtspielen: Auch in dieser Saison ist Stürmer Harry Kane die personifizierte Lebensversicherung des FC Bayern. Bereits in der vergangenen Spielzeit knackte der Engländer mit seinen Toren etliche Bestmarken. Der 31-Jährige ist und bleibt einfach ungemein treffsicher.

Doch auf Kane und seine Torgefahr muss der FC Bayern möglicherweise am kommenden Wochenende verzichten. Beim Bundesliga-Knaller gegen Eintracht Frankfurt wird der Stürmer aller Voraussicht nach fehlen.

Kane gegen Celtic verletzt ausgewechselt

Kane wurde am vergangenen Dienstag im Playoff-Rückspiel gegen Celtic Glasgow (1:1) zur Halbzeit ausgewechselt – verletzungsbedingt, wie sich später herausstellte. Kane klagte nach dem Spiel über Probleme an der Wade, Konkretes gab es direkt danach aber noch nicht zu vermelden.

Eine Diagnose folgte dann tags darauf: Kane hatte bereits vor dem Spiel gegen Celtic einen Schlag auf die Wade bekommen, wodurch es zu einer Einblutung kam, teilten die Münchner mit. Kane müsse deshalb nun "in den kommenden Tagen kürzertreten".

Kane fehlt im Training am Freitag

Seitdem ist Kane nicht in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt, auch am Freitag fehlte er in der Einheit an der Säbener Strasse, das berichtete die "Bild"-Zeitung. Langsam läuft die Zeit davon, mittlerweile gilt es als recht unwahrscheinlich, dass Kane am Sonntag gegen Frankfurt auflaufen kann.

Wenn Kane fit ist, spielt er immer. Der FC Bayern ist auf die Tore des Engländers angewiesen, als Führungsspieler und Leistungsträger ist er im Kader unumstritten. Nun könnte es aber dazu kommen, dass die Mannschaft ohne ihren Star-Angreifer auskommen muss. Das Problem: Einen gelernten Mittelstürmer hätten die Bayern für das Topspiel gegen die Eintracht damit nicht mehr zur Verfügung.

Mathys Tel ging im Winter zu Tottenham

Denn mit Mathys Tel wurde der – zumindest laut Position – logischste Kane-Backup im Winter in die Premier League verliehen. Bei den Tottenham Hotspur soll der junge Franzose Spielpraxis sammeln und gestärkt nach München zurückkehren. Tels bisherige Bilanz bei den Spurs: Ein Tor in drei Spielen. "Du bezahlst diese Gehälter, aber hast niemanden, wenn die Nummer neun ausfällt. Das kann natürlich auch nicht sein", kritisierte Sky-Experte Didi Hamann am Dienstagabend entsprechend.

Haben die Verantwortlichen um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund also möglicherweise einen Fehler gemacht, indem sie Tel verliehen haben bzw. keinen neuen Stürmer im Winter verpflichtet haben? Nein, sagt zumindest Eberl selbst.

Eberl sieht kein Problem im Bayern-Sturm

"Wir haben genug Stürmer", erklärte der Sportvorstand nach dem Spiel gegen Celtic. "Leroy (Sané, d.Red.) und King (Kingsley Coman, d.Red.) kamen von der Bank, die haben beide das Spiel gedreht und ein Stück weit dazu beitragen, dass der Phonzie (Alphonso Davies, d.Red.) das Ding dann reingestochert hat."

Für den Fall, dass Kane wirklich nicht rechtzeitig fit werden sollte, stellt sich die Frage, wie Trainer Vincent Kompany den Ausfall des Engländers kompensieren wird. Möglichkeiten gäbe es mehrere – sie alle fallen aber wohl eher in die Kategorie Notlösung.

Die möglichen Kane-Alternativen im Angriff

Eine mögliche Variante: Offensiv-Allrounder Thomas Müller könnte ins Angriffszentrum rücken. Auf diese Option hatte Kompany in dieser Saison bereits mehrmals zurückgegriffen, als Kane für drei Spiele mit einem Muskelfaserriss ausfiel. Bei diesen drei Auftritten traf Müller einmal in der Champions League gegen Donezk.

Ebenfalls möglich: Einer der Flügelspieler rückt etwas weiter nach vorne und agiert dabei nicht als klassischer Mittelstürmer, sondern eher als "falsche Neun". Die wahrscheinlichste Option wäre dabei wohl Serge Gnabry, der diese Rolle in der Vergangenheit bereits öfter einnahm – sowohl beim FC Bayern als auch in der deutschen Nationalmannschaft.

Wirklich formstark ist der 29-Jährige aktuell aber nicht, gegen Celtic durfte er von Beginn an ran – und enttäuschte. Weitere Möglichkeiten wären wohl Leroy Sané und Michael Olise, der sich bereits die gesamte Saison über als formstärkster Aussenspieler präsentiert. So oder so: Alles keine wirklich zufriedenstellenden Lösungen für Kompany.

Informationen zu möglichen Backup-Optionen im Bayern-Angriff könnte es am Samstagvormittag geben, wenn die obligatorische Spieltags-Pressekonferenz mit Kompany ansteht. Dann ja vielleicht auch mit einem Gesundheitsupdate zur personifizierten Lebensversicherung des FC Bayern.

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