- Der 18-jährige Jamal Musiala stand vergangene Woche zwei Mal in der Startelf und schoss jeweils ein Tor.
- Im vorherigen Saisonverlauf war er meist nur Einwechselspieler.
- Trainer Nagelsmann erklärt, welche Anforderungen Musiala erfüllen musste, um längere Einsätze zu bekommen.
Julian Nagelsmann machte nie ein Geheimnis daraus, dass er viel von Jamal Musiala hält. "Er wird einer der besten Spieler, die es gibt", sagte der Trainer des FC Bayern München bereits Anfang November über den 18-Jährigen.
Lange schien es jedoch so, als käme der Mittelfeldspieler nicht über den Status eines Talentes hinaus. Bei den ersten 15 Bundesliga-Spieltagen stand er lediglich drei Mal in der Startelf. In der vergangenen Woche hat der deutsche Nationalspieler allerdings einen grossen Schritt gemacht.
Beim Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona (3:0) und dem Bundesligaspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (2:1) stand er von Anfang an auf dem Spielfeld, zählte zu den besten Spielern auf dem Platz und krönte seine Einsätze mit jeweils einem Tor.
Sein Treffer gegen Mainz war besonders sehenswert: Musiala lässt seinen Gegenspieler an der Strafraumgrenze mit einer starken Ballannahme aussteigen und trifft in das lange Eck zum 2:1. Später berichtet er, er habe "nicht viel nachgedacht, einen kurzen Trick gemacht und einfach abgezogen." Es ist genau diese Unbekümmertheit, die einen jungen Spieler auszeichnen kann.
Musiala erzielte gegen Mainz sein 9. Bundesliga-Tor
Sein Treffer gegen Mainz war sein neuntes Tor in der Bundesliga. Eine beachtliche Ausbeute für einen jungen Mann im Alter von gerade einmal 18 Jahren, neun Monaten und 15 Tagen. Der einzige Spieler, der bei seinem neunten Bundesliga-Tor noch jünger war, ist Florian Wirtz von Bayern Leverkusen mit damals 18 Jahren, vier Monaten und 16 Tagen.
Damit stiegen die Anforderungen. Musiala konnte sich nicht nur auf seine Qualitäten am Ball verlassen, sondern musste auch verteidigen. "Defensiv geht es um eine Verlässlichkeit. Die hat er in den meisten Szenen gegen Barcelona und Mainz gehabt", stellte Nagelsmann erfreut fest.
Seine Defensivarbeit war der Grund dafür, dass Musiala in den vergangenen Wochen gegenüber der Konkurrenz das Nachsehen hatte. Sie entsprach nicht den Anforderungen von Nagelsmann. Hier musste sich Musiala verbessern, "um einfach noch mehr Spielzeit zu kriegen." Mittlerweile scheint er sich das Vertrauen von Nagelsmann erspielt zu haben.
Der "Bambi-Schutz" ist weg
Auch wenn Musiala erst Ende Februar 19 Jahre alt wird, soll er mit der Erfahrung aus 41 Bundesliga-Spielen, elf Champions-League-Partien und neun Auftritten für die deutsche Nationalmannschaft bereits den nächsten Entwicklungsschritt vollziehen.
"Irgendwann wächst du aus dem Talent-Status heraus, wenn du abgezockte Leistungen bringst", sagt Nagelsmann. Musiala habe innerhalb der Mannschaft aufgrund seines jungen Alters zwar den Spitznamen "Bambi". Aber: "Der Bambi-Schutz ist dann irgendwann weg. Und dann geht es um eine Verlässlichkeit, die er in den Bereichen hat."
Nagelsmann fordert von Musiala mehr Defensivarbeit ein; dennoch dürfe er sein "Strassenfussballer-Gen" nicht verlieren: "Deswegen ist er Profi geworden, deswegen hat er auch wieder ein Tor gemacht."
Auch Thomas Müller findet lobende Worte: "Jamal ist ein guter Junge mit super Fähigkeiten. Den kann man immer bringen, das heisst beim FC Bayern schon was mit 18." Er selbst hatte im selben Alter wie Musiala nicht einmal in der Bundesliga debütiert.
Verwendete Quellen:
- Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann, 11.11.2021
- fcbayern.com: "Einfach abgezogen" - Siegtorschütze Musiala begeistert erneut
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