Nach den obligatorischen Untersuchungen und der Leistungsdiagnostik fand am Mittwoch die erste offizielle Trainingseinheit des FC Bayern statt – mit dem neuen Trainer Vincent Kompany. Erste Beobachtungen von der Säbener Strasse.

Eine Analyse
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Mit einem kurzen "Hi Jungs" begrüsste der neue Bayern-Trainer die anwesenden Medienvertreter, die für die ersten offiziellen 15 Kompany-Trainingsminuten vor Ort an der Säbener Strasse zugelassen waren.

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Danach posierte der Belgier noch kurz mit seinem siebenköpfigen Trainerteam – insgesamt umfasst der Staff des 38-Jährigen noch weitaus mehr Personen. Mehr als ein Dutzend Trainer-Mitglieder, gekleidet in roten Shirts und schwarzen Hosen, verfolgten das Training am Mittwochnachmittag aufmerksam mit.

Vincent Kompany (M.) mit seinem Staff
Vincent Kompany (M.) mit seinem Staff. © IMAGO/Lackovic

13 Profis beim Bayern-Trainingsauftakt dabei

Obwohl die EM-Fahrer des FC Bayern nach dem Turnier noch im Urlaub sind, standen Kompany etliche Spieler zur Verfügung. Unter den 13 Profis auch die von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht nominierten Leon Goretzka und Serge Gnabry. Ausserdem dabei: Die Abwehrspieler Minjae Kim, Sacha Boey und Noussair Mazraoui sowie Stuttgart-Neuzugang Hiroki Ito.

Was bei der ersten Übung direkt nach dem Aufwärmen deutlich wurde: Die Spieler sind top motiviert und bereit für den Vorbereitungsstart beim deutschen Rekordmeister. Athletiktrainer Bram Geers erklärte die Übungen laut und energisch auf Englisch, Kompany selbst hielt sich zunächst weitestgehend zurück.

Lob und Bemerkungen bei guten Aktionen machte der neue Bayern-Trainer dann mal auf Deutsch und mal auf Englisch: "Weiter so" und "gut gut" war deutlich auf dem Trainingsplatz zu hören. Der neue Bayern-Coach dürfte zum Start also durchaus zufrieden gewesen sein. Seine Anmerkungen in der kurzen Pause – ebenfalls auf Deutsch – übersetzte Geers dann ins Englische.

Welche Profis sich Kompany im ersten Training zur Seite nahm

Zwei Profis nahm sich Kompany in den ersten Minuten des Trainingsauftakts für ein Gespräch zur Seite. Mit Gnabry sprach er vor der ersten Übung kurz, legte dabei den Arm um ihn. Mit Ersatztorhüter Sven Ulreich sprach er vor den torwartspezifischen Übungen noch etwas länger. Eine Erkenntnis der ersten Trainingsminuten: Kompany will sich nahbar zeigen und mit den Spielern in den direkten Austausch gehen.

Kompany (r.) im Dialog mit Ersatztorwart Sven Ulreich
Kompany (r.) im Dialog mit Ersatztorwart Sven Ulreich. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Nach der ersten Übung, einem intensiven Überschlagsspiel, machte Kompany dann seine erste kurze Ansprache als Bayern-Trainer auf dem Platz. Es folgte Applaus der Spieler, anschliessend ging es mit dem Training weiter.

Auch einige der Nachwuchstalente durften im ersten Bayern-Training mitwirken – unter anderem Neuzugang Nestory Irankunda aus Australien. Während die Profis Tempoläufe absolvierten, trainierten die Youngsters mit einem von Kompanys Assistenten in der Kleingruppe.

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Den Trainingsstart mit seinem neuen Team konnte Kompany im Vorfeld kaum erwarten: "Ich möchte sichergehen, dass der Trainingsauftakt gut über die Bühne geht und die Saisonvorbereitung nach Plan verläuft", hatte Kompany im Vereins-TV gesagt. Die Mentalität müsse sofort da sein.

Ähnlich schilderte es auch Sportdirektor Christoph Freund am Dienstag bei der offiziellen Vorstellung von Neuzugang Ito: "Ich erlebe ihn mit sehr grosser Vorfreude. Er sprüht vor Energie und kann es nicht erwarten, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen."

Auffällig: Kompany war schon vor dem offiziellen Vorbereitungsstart am Montag immer wieder am Trainingsgelände an der Säbener Strasse, schaute dabei auch bei den Spielern auf dem Platz vorbei, die schon vor dem offiziellen Start trainierten. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass der Belgier mit dem FC Bayern endlich loslegen möchte.

Kompany mit einer kurzen Ansprache an seine Spieler
Kompany mit einer kurzen Ansprache an seine Spieler. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

FC Bayern im Kurz-Trainingslager am Tegernsee

Am kommenden Samstag findet dann das erste öffentliche Training der Bayern statt – dann können sich auch die Fans ein Bild vom neuen Bayern-Trainer machen. Von 22. bis 24. Juli geht es für das Team dann ins Kurz-Trainingslager an den Tegernsee, wo zum Abschluss das erste Testspiel unter Kompany gegen den FC Rottach-Egern stattfindet.

Am 28. Juli folgt ein Freundschaftsspiel gegen den Regionalligisten 1. FC Düren, ehe es vom 31. Juli bis 5. August nach Südkorea geht. Den Pflichtspielauftakt bestreiten die Bayern am 16. August im DFB-Pokal auswärts bei Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm.

Verwendete Quellen

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