- Der 17-jährige Neuzugang Mathys Tel gab am vergangenen Freitag sein Bundesliga-Debüt für den FC Bayern München.
- Der junge Franzose soll eines Tages in die Fussstapfen von Robert Lewandowski treten und bestenfalls 40 Tore pro Saison erzielen.
- Laut Trainer Julian Nagelsmann ist Tel ein Spielertyp, wie es ihn heutzutage bedauerlicherweise kaum noch gibt.
Er ist erst 17 Jahre alt und soll langfristig die Nachfolge von
"Er macht einen guten Eindruck. Er ist jemand, der ein sehr gutes Dribbling und auch einen guten Abschluss hat", lobt
Genau diese Eigenschaften würden Tel auszeichnen: "Er ist ein Dribbler und jemand, der den Ball liebt." Insbesondere im Training hätte er sehr selbstbewusst agiert und sich gegen die Top-Stars bereits einiges zugetraut. Im Spiel hingegen agierte er reifer, sodass er "nicht alles alleine versucht, sondern auch erkennt, wenn ein Mitspieler besser positioniert ist oder das Spiel beruhigt werden muss."
Ist Tel die Ablöse von rund 20 Millionen Euro wert?
Tel wurde für eine Ablöse von rund 20 Millionen Euro von dem französischen Erstligisten Stade Rennes verpflichtet und mit einem Vertrag bis zum Sommer 2027 ausgestattet. Es ist eine stolze Ablösesumme für einen Jugendlichen, der zuvor lediglich sieben Kurzeinsätze in der 1. Liga von Frankreich hatte und noch kein Tor erzielte.
Und doch sind die Verantwortlichen des FC Bayern überzeugt, dass sich die Investition lohnen wird. Hasan Salihamidzic, der Sportvorstand des FC Bayern, bezeichnet Tel als "eines der grössten Talente in Europa." Nagelsmann äusserte "die Vision, dass er eines Tages 40 Tore schiesst." Dieses Ziel sei allerdings langfristig angelegt.
Und wie viele Tore soll der Jungspund in der Spielzeit 2022/23 erzielen? Wenn er "zehn Tore schiesst, wären wir sehr glücklich", sagt Nagelsmann. Selbst dies ist eine hohe Messlatte für einen Nachwuchsspieler. Gleichwohl wird Tel bereits seit Jahren als Ausnahmetalent gefeiert.
Als Kapitän U17-Europameister mit Frankreich
Mit 16 Jahren und 110 Tagen war er der jüngste Spieler, der jemals für Stade Rennes in einem Pflichtspiel aufgelaufen ist. Sein grosses Potenzial bewies er vor allem bei den französischen U-Nationalmannschaften. Im Frühjahr 2022 schoss er die französische U17-Auswahl mit zwei Toren in zwei Qualifikations-Spielen zur Europameisterschaft.
Dort feierte er mit der Frankreich-Auswahl den Titelgewinn. In vier EM-Spielen führte Tel das Team sogar als Kapitän an und verbuchte drei Treffer und eine Torvorlage. Zudem erwies er sich als nervenstark: Im Viertelfinale gegen Deutschland und im Halbfinale gegen Portugal verwandelte er jeweils im Elfmeterschiessen seinen Versuch.
Kein Wunder also, dass Tel ein umworbener Spieler war. "Wir sind froh, dass wir ihn bekommen haben. Ihn wollten auch einige andere Clubs haben", weiss Nagelsmann, der mit dem Sturm-Juwel allerdings noch viel Arbeit vor sich hat: "Man sieht, dass er noch ein junger Spieler ist, der sich auch in gewissen Bereichen noch verbessern muss. Das ist auch unser Anspruch, dass wir das hinbekommen."
Lewandowski war mit 17 Jahren Zweitliga-Spieler in Polen
Andere Erfolgsbeispiele beweisen, dass Geduld erforderlich ist. Zum Vergleich: Als Lewandowski 17 Jahre alt war, hatte er noch kein Erstligaspiel absolviert. Stattdessen gehörte er der 2. Mannschaft von Legia Warschau in der 2. polnischen Liga an, hatte verletzungsbedingt allerdings nur sechs Einsätze.
Mathys Tel ist bereits ein ordentliches Stück weiter. Ob er allerdings wirklich das Potenzial zur Weltklasse und zum Lewandowski-Nachfolger hat, werden wohl erst die nächsten Jahre zeigen.
Verwendete Quellen
- Pressekonferenz des FC Bayern München mit Julian Nagelsmann, 04.08.2022
- Pressekonferenz nach dem Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt – Bayern München, 05.08.2022
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