Niklas Süle greift nach zwei durchwachsenen Jahren im Klub und in der Nationalelf wieder an. Förderer Nagelsmann sieht sogar noch deutlich mehr Potential.
Ein Mann grosser Worte ist er nicht.
Nach seinem Kreuzbandriss im Oktober 2019 brauchte der frühere Hoffenheimer eine Zeit, um wieder in absolute Topform zu kommen. Für gross gewachsene, muskulöse Spieler wie ihn ist es auf dem Platz immer ein schmaler Grat zwischen wuchtig und schwerfällig. Viel ist deshalb diskutiert worden in München über angebliches Übergewicht oder fehlende Fitness. Nicht immer war das fair. Süle selbst hat sich auch öffentlich immer dagegen gewehrt.
Zwei durchwachsene Jahre beim FC Bayern und im DFB-Team
Fakt ist: Auf 29 Startelfeinsätze in der Bundesligasaison 2018/2019 folgten gerade einmal 22 in den beiden darauffolgenden Jahren. Der unangefochtene Stammplatz war erst einmal weg.
Auch in der Nationalelf musste sich Süle zuletzt bei der EM hinten anstellen. Die Umstellung auf Dreierkette kam seinem Spiel nicht undbedingt entgegen. Eine bis dato ziemlich linear verlaufene Karriere hat so trotz riesiger Erfolge inklusive Champions-League-Titel unter
Nun geht es jedoch sichtbar wieder bergauf. Mit
Lesen Sie auch: Matthäus spricht Bayern-Profi Qualität ab und kritisiert Nagelsmann
Süle soll mehr Spielmacher-Qualitäten zeigen
Vor allem mit dem Ball hat Süle noch viel mehr Potential. Mit
Verteidigerkollege
Nagelsmann vertraute ihm zuletzt auch auf der spielintensiveren Rechtsverteidiger-Position. Gegen Frankfurt am Wochenende war Süle der stärkste in der Kette. Dass Nagelsmann ihn vorzeitig vom Feld nahm und nicht den an diesem Abend wackeligen Upamecano, rächte sich wenig später mit dem entscheidenden Gegentreffer durch Frankfurts Filip Kostic.
Wie geht es 2022 für Süle weiter?
Auch bei DFB-Coach Hansi Flick steht Süle inzwischen wieder hoch im Kurs. Zusammen mit dem zuletzt enorm verbesserten
Süle ist also wieder wichtig. Bei Flick und erst recht bei Nagelsmann. Und trotzdem ist es unklar, wie es nach dem kommenden Sommer 2022 weitergeht, wenn sein Vertrag beim FC Bayern ausläuft. Mit den Vertragsverlängerungen von Joshua Kimmich und Leon Goretzka hat der FC Bayern Schlüsselpositionen langfristig besetzt. Beide sollen den Klub in eine Zeit nach Manuel Neuer, Thomas Müller und Robert Lewandowski führen. Einen solchen Stellenwert hat Süle nicht. Spielt er weiter wie in den letzten Wochen, hat er jedes Recht, ein zweistelliges Millionengehalt pro Jahr zu fordern. Das entspricht dann seinem Marktwert. Ob der FC Bayern auch bereit ist, diesen Preis zu zahlen, bleibt abzuwarten.
Süle als Wechsel-Argument? Rüdiger äussert sich zu Bayern-Gerüchten
Mit Upamecano und Hernandez stehen in der Abwehr bereits Grossverdiener unter Vertrag. Gerüchte um ein Münchner Interesse an Süles Nationalmannschaftskollegen Rüdiger und Matthias Ginter halten sich hartnäckig. Und da wäre ja auch noch Weltmeister Benjamin Pavard, der schon so lange auf der rechten Abwehrseite aushilft, dass mancher bereits vergessen haben mag, dass er eigentlich durchaus auch im Zentrum zu Hause ist.
Süle kann sich die Situation derzeit recht entspannt anschauen. Mit Trainer Nagelsmann hat er beim FC Bayern einen grossen Fürsprecher an seiner Seite. Und so lange kann er sich auf das konzentrieren, was ihm am meisten liegt. Die ehrliche Arbeit auf dem Platz. Der Rest kommt dann ganz von alleine.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.