• Niklas Süle kam bei seinem letzten Heimspiel für den FC Bayern München lediglich als Einwechselspieler zum Einsatz.
  • Julian Nagelsmann erklärte das mit dem Leistungsprinzip und kritisierte den Innenverteidiger.
  • Der langjährige Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge hatte sich bereits Anfang des Jahres negativ über Süle geäussert.

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Zum Abschied gab es Blumen und ein grosses Bild, aber keine warmen Worte! Niklas Süle verlässt München in Richtung Dortmund. In seinem letzten Heimspiel für den FCB stand er nicht einmal in der Start-Elf. Seine Einwechslung ist ein eher unwürdiger Abschied für einen Nationalspieler, der mit dem FC Bayern München immerhin fünf Mal die Meisterschaft gewann und einmal die Champions League.

Trainer Julian Nagelsmann setzte noch einen drauf und fand vor dem 2:2 gegen den VfB Stuttgart kritische Worte. "Er hat gegen Mainz die Chance gekriegt und hat kein gutes Spiel gemacht. Hätte er voll reingehauen, hätte er heute auch die Chance gekriegt. Das ist immer noch ein Leistungsprinzip", sagte er bei "DAZN".

Nagelsmann verteidigt seine Aufstellung: "Herzlos bin ich nicht"

Für Nagelsmann sei es wichtiger gewesen, einem jungen Spieler wie Tanguy Nianzou Spielpraxis zu geben, weil dieser auch zukünftig eine wichtige Rolle beim FC Bayern spielen solle. Dies sei bei dem zum Borussia Dortmund wechselnden Süle nicht der Fall.

"Niklas ist nächste Saison gar nicht mehr da. Es gibt sehr viele Trainer, die hätten ihm keine Minute mehr gegeben", sagt Nagelsmann. "Da können die Zeitungen noch so viel schreiben, wie herzlos ich bin. Er hat in Mainz von Beginn an gespielt. Und es steht seit Wochen fest, dass er geht. So herzlos bin ich also nicht. Viele Trainer hätten ihm einen Platz da oben (auf der Tribüne, Anm.d.Red.) gegeben, aber nicht hier auf dem grünen Rasen."

Am 7. Februar wurde der ablösefreie Wechsel von Süle zu Borussia Dortmund bekanntgegeben. Immerhin: War er fit, durfte er seitdem immer spielen – in vier der letzten fünf Einsätze allerdings nur als Einwechselspieler. Allzu viel Gegenliebe schoss ihm in den vergangenen Monaten ohnehin nicht entgegen.

Rummenigge kritisierte Süle: "Nie wirklich durchgesetzt"

Der ehemalige Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge kritisierte Süle bereits Ende Januar ungewohnt scharf. "Er war immer ein brauchbarer Spieler. Das Problem ist, er hat sich nie wirklich auf seiner Position durchgesetzt", sagte er bei "Sky". Und weiter: "In der Innenverteidigung ist Bayern München auch ohne Süle gut besetzt." Diese mangelnde Wertschätzung könnte ein Grund dafür gewesen sein, dass Süle sich für einen Wechsel nach Dortmund entschied. Während ihm in München viel Kritik entgegenschlägt, dürfte er in Dortmund als Schlüsselspieler fungieren.

Der zukünftige Sportdirektor Sebastian Kehl sagte bei der Verpflichtung: "Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er grosse Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen."

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Süle verabschiedet sich ohne Statement

Der Abschied aus München hingegen scheint bei Süle keine allzu positiven Gefühle hervorzurufen. Dass er nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart kein Interview geben wollte, spricht für sich. Auch auf der Vereins-Webseite, auf der die Verabschiedung von Süle bekanntgegeben wird, fehlt ein Statement des Innenverteidigers.

Immerhin nutzte Süle die Gelegenheit, nach dem Spiel gegen Stuttgart noch einmal auf den Zaun zu klettern und sich von den Fans zu verabschieden. Mehr als ein "Mia san mia!" rief er allerdings nicht in das Megafon. Die meisten Anhänger waren dem Abwehrspieler gegenüber positiv gesonnen. Schmähgesänge in Richtung seines zukünftigen Vereins Borussia Dortmund waren aber ebenfalls zu vernehmen.

Es zeigt sich: Ein harmonischer Abschied hätte anders ausgesehen.

Verwendete Quellen:

  • DAZN (08.05.2022): FC Bayern München – VfB Stuttgart
  • bvb.de: BVB verpflichtet Niklas Süle zur Saison 2022/23
  • fcbayern.com: FC Bayern verabschiedet Niklas Süle
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