München - Im zähen Poker um Yann Sommer erwartet Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn keine schnelles Ende.

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"Wir werden in aller Ruhe eine Entscheidung treffen, werden genau überlegen, was da eine richtige Lösung sein kann", sagte Kahn am Dienstag beim Neujahrsempfang der Deutschen Fussball Liga in Offenbach. Die Münchner wollen den Schweizer WM-Teilnehmer Sommer (34) als Ersatz für den verletzten Manuel Neuer (36) verpflichten. Ein Angebot mit einer millionenschweren Ablöse hatte noch keinen Erfolg. Nationaltorhüter Neuer fällt wegen eines Beinbruchs lange aus.

"Wir alle kennen natürlich die Qualitäten von Manuel, die sind unbestritten. Aber ich muss sagen, ich bin da sehr ruhig. Sven Ulreich hat seine Sache, auch jetzt in der Vorrunde sehr gut gemacht. Er hat gute Spiele gemacht, er hat auch hier und da den einen oder anderen Unhaltbaren gehalten. Das heisst, wir haben mit ihm einen absolut verlässlichen Mann", sagte Kahn.

Nur mit Ulreich (34) und Johannes Schenk (20) wollen die Bayern aber nicht in die Bundesliga-Restrunde starten, die für sie am Freitag in Leipzig beginnt. Ausserdem müsse man sich auch Gedanken machen, wenn Ulreich sich verletze, sagte Kahn. Es sei noch nichts spruchreif, sagte der Vorstandschef mit Blick auf die Torwartplanungen für den weiteren Saisonverlauf.

"Wir haben hinten dran junges Blut, hungrige Leute, ehrgeizige Leute, die auch im Trainingslager gezeigt haben, dass man sie hier und da mal reinschmeissen kann. Sie sind natürlich unerfahren, einfach aufgrund ihres Alters noch", sagte Kahn. "Aber nichtsdestotrotz, ich bin, was dieses Thema anbelangt, ganz entspannt und wir werden da schon die richtige Entscheidung treffen."

Zuletzt war über ein Angebot für Sommer von acht Millionen Euro plus eine Million Euro an möglichen Bonuszahlungen spekuliert worden. Ob die Münchner bereit sind, noch mehr zu bieten, oder eine andere Lösung stärker ins Visier nehmen, ist offen. Ob Kevin Trapp von Eintracht Frankfurt ein Kandidat sein könnte, sagte Kahn nicht. Darüber zu sprechen mache "relativ wenig Sinn. Wir können noch fünf andere Namen in den Ring schmeissen", sagte der 53-Jährige. Man werde sich alles in Ruhe anschauen und dann eine Entscheidung treffen.

Sommers Vertrag bei der Borussia läuft am Saisonende aus. Jetzt könnte Mönchengladbach letztmals eine Ablösesumme kassieren, bräuchte aber einen Ersatz. Kandidat ist Sommers Landsmann Jonas Omlin vom HSC Montpellier. Montpellier steckt in der französischen Liga allerdings im Abstiegskampf und braucht einen guten Rückhalt. Falls die Franzosen in dieser Situation ihren Torwart ziehen lassen, dann wohl nur gegen eine ausreichende Entschädigung.

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