Thomas Müller erhält beim FC Bayern München wohl keinen neuen Vertrag. Für seine Zukunft stehen ihm unterschiedliche Optionen zur Auswahl.

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Die Zeit von Thomas Müller beim FC Bayern München scheint sich dem Ende zuzuneigen. Laut übereinstimmenden Medienberichten wird der Klub dem Routinier keinen neuen Vertrag anbieten. Stellt sich die logische Frage: Welche Optionen bleiben ihm für die Zukunft, sollte seine Zeit beim FC Bayern im Sommer tatsächlich enden?

Mit seinen 35 Jahren könnte er durchaus noch zwei, drei Jahre auf hohem Niveau Fussball spielen. Der Offensivspieler bringt nicht nur Erfahrung und Führungsqualität mit, sondern auch weiterhin Effektivität. In der laufenden Spielzeit gelangen ihm fünf Pflichtspiel-Treffer, zudem fünf Vorlagen.

Saudi-Arabien wurde bereits mit dem Berater diskutiert

Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga ist nahezu ausgeschlossen. Doch im Ausland würden ihm viele Optionen offenstehen. In der Amazon-Prime-Doku "Thomas Müller – Einer wie keiner" war zu sehen, dass ein Wechsel nach Saudi-Arabien schon einmal eine Option war.

Als sein Berater Ludwig Kögl ihn fragte, ob er sich dies vorstellen könnte, reagierte Müller nicht abgeneigt: "Finanzstark wären die schon", sagte er. Allerdings entschied er sich dagegen, weil eine Teilnahme an der Europameisterschaft 2024 sein Ziel war. Dieses Argument würde nun wegfallen.

Die Saudi Pro League hat aufgrund der astronomischen Gehälter bereits viele Stars angelockt. Nicht nur Cristiano Ronaldo (al-Nassr FC) ist dort aktiv, sondern auch viele andere Top-Spieler wie zum Beispiel der portugiesische Nationalspieler Rúben Neves (al-Hilal) oder der französische Nationalspieler Moussa Diaby (Ittihad FC). Ronaldo lobt immer wieder das Niveau der Liga und sagte: "Die Saudi Pro League ist natürlich besser als die Ligue 1 (in Frankreich, Anm.d.Red)."

Lionel Messi und Marco Reus in die USA folgen?

Auch in den USA dürfte Müller herzlich willkommen sein. In der Major League Soccer spielen bereits viele internationale Top-Stars der höheren Altersklasse wie zum Beispiel Lionel Messi (Inter Miami), Marco Reus (LA Galaxy) oder auch Ex-Bayern-Spieler Eric-Maxim Choupo-Moting (New York Red Bulls).

Choupo-Moting sagte erst kürzlich, Thomas Müller "ist hier willkommen". Dabei sprach er ihn auch direkt an: "Thomas, du sprichst ja schon Englisch, also…" Auch die Bayern-Ikonen Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus und Bastian Schweinsteiger liessen einst ihre Karrieren in den USA ausklingen.

Englische Vereine sollen Interesse an Müller gehabt haben

Ein Wechsel in das europäische Ausland erscheint weniger wahrscheinlich, ist aber nicht gänzlich ausgeschlossen. Vor drei Jahren berichtete die "Bild", dass die beiden englischen Erstligisten FC Everton und Newcastle United Interesse an Müller haben. Die "Sport Bild" vermeldete, dass der kriselnde Rekordmeister Manchester United zuletzt im Winter 2022/23 versucht haben soll, Müller in die Premier League zu locken.

Zwar liegen diese möglichen Offerten bereits einige Zeit zurück. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass ein ablösefreier Müller noch einmal das Interesse der englischen Vereine weckt. Als Routinier und Motivator täte der Weltmeister von 2014 vielen Vereinen gut.

Hoeness stellt einen Vereinsposten in Aussicht

Und wenn er seine aktive Karriere beendet? Es gehört seit Jahrzehnten zur Philosophie des FC Bayern, ehemalige Spieler in den Verein einzubinden. Ehrenpräsident Uli Hoeness stellte Müller dies bereits in Aussicht. "Ich würde es begrüssen. Thomas ist für mich geeignet, bei Bayern jeden Job mit einer gewissen Anlaufzeit zu machen", sagte Hoeness Ende Februar bei der Premiere der Müller-Doku.

Doch möchte Müller sofort nach der Spielerkarriere einen Vereinsposten antreten? Möglicherweise wünscht er sich mehr zeitlichen Freiraum, möchte sich vielleicht verstärkt der Pferdezucht zuwenden und eventuell mit seiner Frau Lisa Kinder bekommen. Bislang haben sie noch keinen Nachwuchs.

Im Oktober 2023 sagte Müller gegenüber der "Bild": "Aktuell sind im Hause Müller noch keine Kinder geplant. Wir sind beruflich beide gerade noch voll im Saft und haben noch einige grosse sportliche Ziele vor uns. Lisa im Reitsport und ich im Fussball."

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Dies würde sich ändern, wenn Müller seine Fussball-Karriere beendet hat. Angst vor Langeweile hat er jedenfalls nicht. "Wofür es mit Sicherheit keinen Ersatz geben wird, ist das Adrenalin im Stadion. Das ist das Einzige", sagte er in der Doku über ein mögliches Karriereende. Die fehlende Struktur hingegen würde ihm keine Probleme bereiten: "Ich bin doch in der Lage, mir und meinem Leben Struktur zu geben."

Müller wäre als TV-Experte geeignet

Um mit dem Fussball verbunden zu bleiben, könnte er auch als TV-Experte aktiv werden. Seine unterhaltsamen Interviews lassen keinen Zweifel daran, dass ihm eine solche Funktion liegen würde. Müller sagte bereits 2016 gegenüber der "Sport Bild" über ein Fernseh-Engagement: "Später ist das eine Aufgabe, die zu mir passen könnte."

Der frühere ZDF-Experte Oliver Kahn könnte sich dies gut vorstellen: "Thomas Müller kann ich mir supergut als TV-Experten vorstellen. Er hat sich eine gewisse Natürlichkeit bewahrt und beweist schon jetzt, dass er reden kann. Eigentlich ist Müller fürs Fernsehen perfekt."

Gut möglich also, dass Müller auch nach seiner aktiven Karriere beim FC Bayern in der Öffentlichkeit präsent bleibt.

Verwendete Quellen