- Der FC Bayern München steht bereits als Meister fest und trat dementsprechend unmotiviert beim 1:3 gegen den 1. FSV Mainz 05 an.
- Danach reiste ein Grossteil der Mannschaft nach Ibiza, um die Meisterschaft zu feiern.
- Felix Magath hat den FC Bayern München dafür kritisiert und fürchtet eine Wettbewerbsverzerrung im Abstiegskampf.
Ibiza statt Säbener Strasse, Party statt Training – vielleicht sogar Sangria anstelle von Mineraldrinks? Die Stars des FC Bayern München haben die freien Tage am gestrigen Sonntag und heutigen Montag genutzt, um einen Kurztrip auf die Insel der Balearen zu unternehmen.
Sportvorstand Hasan Salihamidizic (45) hat dies gegenüber der "BILD" bestätigt: "Vergangene Woche haben uns die Spieler darüber informiert, dass sie die beiden trainingsfreien Tage in der Gruppe auf Ibiza verbringen möchten. Wir haben das als teambildende Massnahme akzeptiert."
Ist das wirklich eine teambildende Massnahme oder vielmehr Wettbewerbsverzerrung?
Tatsache ist: Der FC Bayern München steht bereits als Deutscher Meister fest und hat am Samstag beim 1:3 gegen den 1. FSV Mainz 05 ein grottenschlechtes Spiel abgeliefert. Über die 90 Minuten gab die Mannschaft lediglich vier Torschüsse ab. So einen schwachen Wert hatte der Rekordmeister seit dem Jahre 1995 nicht mehr.
Magath sagt über Ibiza-Trip: "Ich würde so etwas nicht erlauben"
Dass der FC Bayern nun auch noch mit einem Trip nach Ibiza nachlegt, verschärft die Kritik von Magath. "Was soll ich dazu sagen? Englische Teams machen das schon lange, aber ich weiss nicht, ob es da solche Ergebnisse gibt", sagte er auf Anfrage von "BILD". "Ich würde so etwas auf jeden Fall nicht erlauben, so etwas käme mir nicht in den Sinn. Mal sehen, wie es weitergeht. Einmal ist eine Meisterfeier ja verständlich, aber nicht drei Wochen lang."
Nur vier Spieler, die bei dem schwachen Auftritt gegen Mainz dabei waren, verzichteten auf den Trip nach Ibiza: Manuel Neuer, Sven Ulreich, Niklas Süle und Marcel Sabitzer.
Hertha BSC und Bielefeld hoffen auf einen Bayern-Sieg gegen Stuttgart
Für den FC Bayern München mögen die restlichen zwei Spieltage bedeutungslos sein. Auf die anderen Mannschaften hingegen trifft das nicht zu. Sonntagabend empfängt der FC Bayern München den VfB Stuttgart.
Die Stuttgarter stehen auf dem Relegationsplatz. Gewinnt der FC Bayern München gegen Stuttgart, wäre Hertha BSC der Klassenerhalt automatisch sicher. Und auch Arminia Bielefeld blickt am Sonntag nach München: Sie rangieren zwei Punkte hinter Stuttgart auf einem direkten Abstiegsplatz und können aus eigener Kraft nicht mehr den Relegationsplatz erreichen.
Das heisst: Nur wenn Stuttgart in München nicht gewinnt bzw. bestenfalls verliert, könnte sich die Arminia eigenständig den Relegationsplatz erkämpfen. Ob sich der FC Bayern München für die verbleibenden zwei Saisonspiele noch einmal motivieren kann?
Dafür spricht immerhin, dass bereits nach dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart die Meisterschale übergeben wird. Ein weiteres schwaches Spiel, diesmal sogar vor eigenem Publikum, würde die Partystimmung sicherlich dämpfen.
Salihamidizic erwartet daher eine Leistungssteigerung seiner Mannschaft: "Es ist völlig klar, dass sich unsere Spieler am Sonntag gegen den VfB Stuttgart mit der sie auszeichnenden Professionalität und fussballerischen Stärke voll einsetzen werden, um unseren Fans mit einem Sieg einen schönen Saisonabschluss als Deutscher Meister im eigenen Stadion zu schenken."
In Berlin und Bielefeld dürfte genau hingeschaut werden, ob das zutrifft oder nicht.
Verwendete Quellen:
- bild.de: "Was soll ich dazu sagen..."
- bild.de: Brazzo nennt Ibiza-Trip "teambildende Massnahme"
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