• Michael Reschke, der ehemalige technische Direktor des FC Bayern München, wünscht sich im Sinne der Spannung eine Playoff-Regelung in der Bundesliga.
  • In den nordamerikanischen Profiligen wie der NFL oder der NBA wird die Meisterschaft ebenfalls im K.-o.-Modus ausgetragen.
  • Bayern-Trainer Julian Nagelsmann scheint nicht zu glauben, dass die Dominanz des FC Bayern dadurch enden würde.

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Die Dominanz des FC Bayern München wird für die Attraktivität der Bundesliga zunehmend zu einer Gefahr. Bei sechs Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund ist die zehnte Meisterschaft in Folge absehbar.

Michael Reschke, der von 2014 bis 2017 technischer Direktor beim FC Bayern München gewesen ist, schlug in der "ran Bundesliga-Webshow" eine mögliche Playoff-Regelung (K.-o.-Spiele) im Stil der nordamerikanischen Profiligen NBA (Basketball) und NFL (American Football) vor.

"Jedes zweite Jahr – also in den Nicht-WM- und Nicht-EM-Jahren – beenden wir die Saison mit einem Playoff", lautet die Idee von Reschke. "Das Ganze in einer kurzen, knackigen Form. Der Erste spielt ein Halbfinale gegen den Vierten und hat selbstverständlich Heimrecht. Der Zweite spielt gegen den Dritten und dann gibt es ein Finale."

Der Vorteil: "Du hast jedes zweite Jahr am Ende der Saison nochmal richtig Spannung. Du hast auch nochmal Antrieb und zwei richtig geile, interessante Spiele."

Nagelsmann glaubt auch im Playoff-Modus an die Meisterschaft

Wäre damit die Dominanz des FC Bayern München beendet? Schliesslich hat das 0:5-Pokal-Debakel gegen Gladbach bewiesen, dass der Rekordmeister in einem einzelnen Spiel eher bezwingbar ist als über eine komplette Saison.

Julian Nagelsmann, der Trainer des FC Bayern München, blickt diesem Ansatz gelassen entgegen: "Tendenziell gehe ich davon aus, dass wir als Bayern München uns in den Playoffs trotzdem durchsetzen könnten, um Meister zu werden." Davon sei Nagelsmann überzeugt, "so lange kein Draft-System oder ein Salary Cap wie in anderen Sportarten mit Playoffs entsteht".

Zur Erklärung: Salary Cap ist die Bezeichnung für die Gehaltsobergrenze in den nordamerikanischen Profiligen. Zudem ist es in Nordamerika durch das Draft-System üblich, dass die schlechtesten Mannschaften aus der Vorsaison sich zuerst die Rechte an den besten Nachwuchsspielern sichern können. Die Folge ist ein ausgeglichener Wettbewerb.

Mehr Spiele wären laut Nagelsmann schlecht für den Fussball

Grundsätzlich warnt Nagelsmann davor, die Saison durch weitere Spiele zu verlängern: "Wenn es durch den Modus mehr Spiele werden würden, wäre die Belastung zu hoch, die Qualität der Spiele wird schlechter, und die TV-Abonnements werden teurer, da es immer mehr werden. Die Leute wollen es dann auch nicht mehr bezahlen, weil es nicht so schön anzuschauen ist."

Ohnehin kann sich Nagelsmann nicht vorstellen, dass eine Playoff-Regelung sehr zeitnah eingeführt wird: "Die Erfahrung zeigt, dass Veränderungen in der Fussball-Welt nicht ganz so schnell vonstattengehen."

Und wie ist es bis dahin um die Chancengleichheit in der Bundesliga bestellt? Reschke geht jedenfalls davon aus, dass der FC Bayern weiter von Titel zu Titel eilen wird: "Die Bayern werden – wenn alles normal läuft – in diesem Jahr wieder Deutscher Meister. Und ich wage eine Prognose: Die werden auch die nächsten Jahre Meister werden."

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz des FC Bayern München mit Julian Nagelsmann, 21.01.2022
  • ran.de: Bundesliga: Playoffs könnten Spannung und Wettbewerb retten - Michael Reschke stellt seine Idee vor
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