Aleksandar Pavlovic ist beim FC Bayern München so durchgestartet, dass der von Trainer Thomas Tuchel geplante Transfer eines defensiven Mittelfeldspielers vermutlich überflüssig ist. Laut Lothar Matthäus spart der Verein dadurch einen bis zu dreistelligen Millionenbetrag.
Das Erfolgsgeheimnis von
Seine Erfolgsquote spricht für sich: Pavlovic kam bislang in neun Bundesligaspielen zum Einsatz. All diese Spiele wurden gewonnen. Seit seinem Bundesligadebüt Ende Oktober gab es lediglich drei Bundesligaspiele, in denen Pavlovic nicht zum Einsatz kam – zwei davon endeten mit einer Niederlage. Auf die Frage, ob er das Sieger-Gen schon immer in sich trug, antwortete er grinsend: "Ja, ich denke schon."
Zwei Tore, doch Pavlovic sieht sich als Assistgeber
Vor allem bei den letzten beiden Siegen gegen Borussia Mönchengladbach und den FC Augsburg hatte er grossen Anteil am Erfolg, weil er jeweils einen Treffer erzielte. Dabei definiert er sich eigentlich überhaupt nicht über die Tore. "Assists sind eher mein Gebiet. Aber jetzt hat es zweimal gut geklappt, da bin ich sehr froh drüber", sagte er.
Der rasante Aufstieg von Pavlovic war vor wenigen Monaten noch nicht absehbar. Ende August spielte er noch mit der 2. Mannschaft des FC Bayern in der Regionalliga Bayern auswärts gegen den DJK Vilzing. Der personelle Engpass der Profimannschaft spülte ihn zwei Monate später in die Bundesliga, wo er auf Anhieb funktionierte.
"Es ist beeindruckend", sagte Sportdirektor Christoph Freund bei Sky. "Er spielt richtig abgebrüht, spielt einen ruhigen Fussball als wäre dies das normalste der Welt. Wir haben jedes Spiel gewonnen, in dem er gespielt hat. Wir sind sehr, sehr happy mit ihm – ein super Junge."
Auch
Mit sieben Jahren zum FC Bayern gewechselt
Pavlovic ist gebürtiger Münchner und wechselte bereits im Alter von sieben Jahren in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern. Dass der Verein mit ihm einen potenziellen Top-Spieler selbst ausgebildet hat, lohnt sich auch wirtschaftlich.
"Diese 80, 90 oder 100 Millionen Euro, die eine Holding Six gekostet hätte, die konnte sich der FC Bayern sparen", sagte der frühere Bayern-Spieler
Wird ein solcher nun gar nicht mehr benötigt? Komplett verabschieden möchte sich Tuchel von seinem ursprünglichen Wunschtransfer noch nicht. "Pavlovic ist eher ein spielender, sehr mobiler Sechser – so wie Konrad (Laimer), Leon (Goretzka) und Joshua (Kimmich) auch. Deshalb spielen wir mit einer Doppelsechs und passen das System so an, dass es zu den Spielern passt, die wir auf dem Platz haben wollen."
Tatsache ist aber auch, dass die Transfers beim FC Bayern München nicht der Trainer tätigt, sondern Vorstand und Sportdirektor. Es hat für den Verein Priorität, selbst ausgebildete Spieler hervorzubringen, die sich zu Identifikationsfiguren entwickeln und somit in die Fussstapfen von Thomas Müller treten. "Es ist wichtig, dass Bayern München wieder junge Spieler aus dem Campus nachbringt. Das ist das Ziel, dafür ist der Campus gebaut worden", sagte Matthäus.
Kaum vorstellbar, dass der FC Bayern im Sommer viel Geld für einen Spieler in die Hand nimmt, der als Konkurrent der Entwicklung von Pavlovic im Wege stehen würde. Zumal seine Fähigkeiten bereits jetzt so stark sind, dass er mindestens in die erweiterte Stammformation des FC Bayern gehört.
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Pavlovic hat "ein Gefühl dafür, was er machen muss"
Auch der ehemalige deutsche Nationalspieler Shkodran Mustafi lobt die spielerische Reife von Pavlovic. "Auf dieser Position ist es oftmals wichtig, dass du dir bewusst bist, dass du nicht den finalen Pass spielen musst und dass du auch kein grosses Risiko eingehen musst, sondern: Du bist das Bindeglied zwischen der Offensive und Defensive", erklärte er bei "Sky 90".
"Und ich finde, für sein Alter hat er das anscheinend verstanden und macht das sehr gut. Er spielt einfach, wenn er einfach spielen muss, er schaltet sich dann mit ein, wenn es ihm das Spiel erlaubt. Er scheint das mit seinen 19 Jahren begriffen zu haben, er hat ein Gefühl dafür, was er machen muss. Und er macht das super."
Pavlovic könnte auch beim Top-Spiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen wieder eine entscheidende Rolle spielen. "Das ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Und wir werden auf jeden Fall mehr als Gas geben", kündigte Pavlovic an. Angesichts seiner aktuellen Form dürfte bei ihm kein Zweifel daran bestehen.
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