• Thomas Müller wurde noch vor einer Woche gegen Gladbach früh ausgewechselt, war aber beim 3:0 gegen Union Berlin überragend.
  • Auch Kingsley Coman befindet sich in Top-Form und wird von Trainer Julian Nagelsmann als einer der besten Spieler der Welt bezeichnet.
  • Für Serge Gnabry und Leroy Sané, die lediglich als Ersatzspieler zum Einsatz kamen, sind das eher keine guten Nachrichten.

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Freud und Leid liegen im Fussball oftmals nah beieinander. Vor einer Woche wurde Thomas Müller beim 2:3 gegen Borussia Mönchengladbach nach 16 Minuten ausgewechselt, weil der Platzverweis von Dayot Upamecano eine taktische Umstellung erforderte. Am vergangenen Sonntag war der Offensivspieler hingegen einer der überragenden Spieler auf dem Platz und steuerte dem 3:0 gegen Union Berlin zwei Vorlagen bei.

"Es war ein gutes Spiel", freute sich Müller, der die Auswechslung eine Woche zuvor herunterspielte. "Dass es mir keinen Spass gemacht hat, ist klar. Es hätte keinem Spieler Spass gemacht, runter zu müssen. Aber das war kein Riesenthema. Der Trainer hat die Entscheidung getroffen. Natürlich hat jeder Spieler das Gefühl, dass er der Mannschaft noch etwas hätte geben können – ich auch."

Dennoch dürfen laut Müller die Befindlichkeiten einzelner Spieler nicht im Vordergrund stehen. "Wir wollen viel gewinnen. Da geht es darum, dass jeder im Sinne der Mannschaft harte Entscheidungen schluckt und die Reaktion im Training zeigt und sich nicht gross aufspielt."

Wagner über Müller: "So etwas kannst du nicht lernen"

Für seine Leistung gegen Union bekam Müller viel Lob. "Der Thomas hat mir sehr gut gefallen", lobte DAZN-Experte und Ex-Bayern-Spieler Sandro Wagner. Dass Müller mit seinen 33 Jahren bereits ein höheres Fussballer-Alter erreicht habe, hätte keinen Einfluss auf ihn: "Du kannst ihn einfach nicht abschreiben. Er muss nicht mehr jeden Sprint durchziehen, er muss nicht mehr an die 100 Prozent gehen. Er macht sehr viel mit Auge."

Zudem sei Müller als Führungsspieler unverzichtbar: "Er hat eine gute Ausstrahlung auf seine Mitspieler. Er hat eine gute Ruhe – auch wenn es einmal nicht so läuft oder viel Druck ist, kannst du dich an so einem Spieler aufrichten. So etwas kannst du nicht lernen. Und das ist auch schwer zu erklären."

Trainer Julian Nagelsmann bewertet den Einfluss von Müller ähnlich stark: "Auch wenn er einmal nicht spielt, ist er ein ganz wichtiger Ansprechpartner für mich. Er ist einer, der mit Weitsicht den Club und die Mannschaft im Blick hat und nicht nur sich selber."

Die Leistung von Müller gegen Berlin bezeichnete Nagelsmann als top: "Er hat eine sehr gute Leistung erbracht. Ich hätte ihm gewünscht, dass er noch das eine oder andere Tor folgen lässt. Aber er hat zwei Tore vorbereitet, hat viel gesprochen. Wir sind auch durch ihn in viele sehr gute Offensivabläufe gekommen."

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Neben Müller lieferte auch Flügelspieler Kingsley Coman ein überragendes Spiel ab. Der Franzose bereitete das 1:0 vor, traf selber zum 2:0 und leitete auch das dritte Tor ein. Beeindruckend: Bei seinen letzten vier Pflichtspieleinsätzen gelangen ihm fünf Tore. "Er gehört für mich zu den Top-Zwei oder Top-Drei Aussenspielern der Welt", lobt Nagelsmann. "Bei ihm geht es einfach nur darum, dass er fit ist, sich fit fühlt und frei im Kopf ist."

Serge Gnabry und Leroy Sané hingegen kamen gegen Union lediglich als Einwechselspieler zum Einsatz. Die beiden deutschen Nationalspieler pendeln seit Wochen zwischen Startelf und Ersatzbank hin und her, zeigen dabei eher schwankende Leistungen.

Könnten sie die Verlierer der starken Form von Müller und Coman sein? "Am Ende ist Konkurrenz gut", sagt Nagelsmann. "Es tut auch 'King' gut, dass zwei Spieler draussen waren, die die Position spielen können und ebenfalls Weltklasse-Format haben. Das belebt die Leistung von einzelnen."

Doch was bedeutet das für die Zukunft? Aufgrund des engen Spielplans sind Rotationen zwar jederzeit denkbar. In den wichtigen Spielen allerdings dürften Sané und Gnabry derzeit eher das Nachsehen gegenüber Coman, Müller und Jamal Musiala haben.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz nach dem Spiel Bayern München – Union Berlin
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