Der FC Bayern München befindet sich in der Saisonvorbereitung. Ein genauer Blick auf die Statistik verrät, woran Trainer Thomas Tuchel mit seiner Mannschaft vor allem arbeiten muss.
Die Saisonvorbereitung des FC Bayern München hat begonnen. Am 12. August findet mit dem Supercup gegen RB Leipzig das erste Pflichtspiel der Saison 2023/2024 statt. Nur sechs Tage später ist der FC Bayern beim Bundesliga-Auftakt auswärts gegen den SV Werder Bremen gefordert.
Auch wenn der FC Bayern vergangene Saison die 11. Meisterschaft in Serie gewann, blieb der Verein sportlich hinter den Erwartungen zurück. Selbst Trainer
Ein Blick in die Statistik verrät, welche Schwachstellen der FC Bayern in der bevorstehenden Saison unbedingt abstellen muss.
In der 2. Halbzeit baute der FC Bayern ab
Ein wichtiger Aspekt wäre, dass der FC Bayern in der 2. Halbzeit genauso gut funktioniert wie in der 1. Halbzeit. Vor dem Pausenpfiff schoss der FC Bayern in der vergangenen Saison 57 Tore. Dies war eine neue Bestmarke. Den bisherigen Rekord hatte die Mannschaft erst vor zwei Jahren mit 52 Treffern aufgestellt.
Nach Wiederanpfiff liessen die Leistungen aber oftmals nach. Ab der 46. Minute schoss der FC Bayern lediglich noch 35 Tore. Dies genügt im Ranking der 18 Bundesligavereine lediglich für Platz acht.
Gerade unter Thomas Tuchel war die Schwäche in der 2. Halbzeit offensichtlich. Die beiden Niederlagen in der Bundesliga gegen den 1. FSV Mainz 05 und RB Leipzig (Endstand jeweils 1:3) kamen zustande, obwohl der FC Bayern zur Halbzeit mit 1:0 führte. Auch beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim gab der Rekordmeister eine 1:0-Halbzeitführung aus der Hand.
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Besonders anfällig für Gegentore war der FC Bayern in der Schlussphase eines Spiels. Zwischen der 76. und 90. Minute wurden zehn Treffer zugelassen. In keiner anderen Zeitspanne kassierte Bayern so viele Gegentore.
Doch wo liegt die Ursache dafür? Waren die Bayern-Stars nicht fit genug, um über die vollen 90 Minuten zu funktionieren? Oder lag ein Mentalitätsproblem vor, weil sich die Profis auf dem Platz nach einer Führung zu sicher fühlten?
Direkt vor der Pause zeigte der FC Bayern meist ein völlig anderes Gesicht. Zwischen der 31. und 45. Minute gelangen 25 Tore, während nur fünf Gegentreffer zugelassen wurden. Ebenfalls beachtlich: Zwischen der 16. und 30. Minute schoss der FC Bayern 18 Tore und liess selbst kein einziges Gegentor zu.
Standard-Schwäche: Wenig Treffer, viele Gegentore
Ein weiteres Problem in der vergangenen Saison war die Standard-Schwäche. Während der FC Bayern selbst nur 14 Standard-Tore zustande bekam, kassierten sie 19 Gegentreffer.
Die eigenen Tore setzten sich aus sieben Eckbällen, drei Freistössen und vier Elfmeter zusammen. Die Gegentore resultieren aus neun Elfmetern, sechs Freistössen, zwei Ecken und zwei Einwürfen. Neun Gegentore per Elfmeter waren der zweithöchste Wert. Nur der VfL Bochum war mit zehn Gegentoren vom Elfmeterpunkt noch schwächer.
Dass der FC Bayern lediglich drei Freistosstore erzielte, ist ebenfalls enttäuschend. Zum Vergleich: Der Meisterschaftskonkurrent Borussia Dortmund verbuchte zehn Freistosstore. Gut möglich, dass Tuchel in der Saisonvorbereitung daher einen Fokus auf die Freistösse legt.
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Der FC Bayern kreiert zu wenig Tore über links
Um die Gegner zu dominieren, muss der FC Bayern schwer ausrechenbar sein. Das heisst: Der Gegner darf nicht im Voraus wissen, über welche Seite die Tore erzielt werden. Da der FC Bayern mit Kingsley Coman, Serge Gnabry, Leroy Sane und weiteren über mehrere ausgezeichnete Flügelspieler verfügt, sollte die Mannschaft von überall aus Chancen kreieren können.
Tatsächlich aber war die linke Seite eine Schwachstelle. 26 Prozent aller Tore erzielte die Mannschaft vom rechten Spielviertel aus, 31 Prozent vom halbrechten, 25 Prozent vom halblinken. Vom linken Spielviertel aus wurden hingegen nur 18 Prozent der Tore erzielt.
Mehr Effektivität über links wäre aus Sicht des FC Bayern also wünschenswert, um dem Gegner mehr Probleme zu bereiten.
Verwendete Quellen:
- "Kicker"-Sonderheft Saison 2022/23 - Die grosse Bilanz
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