In sieben Jahren als Spieler des FC Bayern, dessen Kapitän er zeitweise auch war, hat Thomas Helmer alle Höhen und Tiefen erlebt. Die von Krisen durchzogene Saison 2023/24 gipfelt vorläufig in der Pleite bei Bundesliga-Neuling Heidenheim. Helmer vermisst danach klare Worte von Max Eberl und wirft wundert sich über ein Detail.

Mehr News zum FC Bayern München

Die aktuelle Krise des FC Bayern München ist auch für Ex-Nationalspieler Thomas Helmer befremdlich.

"Ich habe sie selten so erlebt, wie sie gerade auftreten. Sie treten nicht als Mannschaft auf, das finde ich so erschreckend", sagte der Europameister von 1996 und langjährige Bayern-Spieler bei der "ran Bundesliga Webshow": "Jeder Spieler ist mit sich selbst beschäftigt, das Spiel am Wochenende war ein Offenbarungseid."

"Für die zweite Halbzeit gibt es keine Entschuldigung."

Thomas Helmer kommentiert Bayerns 2:3 in Heidenheim nach 2:0-Führung

Der Rekordmeister hatte am 6. April bei Bundesliga-Neuling 1. FC Heidenheim nach einer 2:0-Führung völlig überraschend noch 2:3 verloren. "Nach dem 2:0 dachte man, es ist eine normale Reaktion der Bayern nach einer Niederlage gegen den BVB. Aber die zweite Halbzeit war nicht mehr zu erklären, dafür gibt es keine Entschuldigung", meinte Helmer.

Die anschliessenden Reaktionen des neuen Sportvorstands Max Eberl, der vor allem die Spieler in die Pflicht genommen hatte, fand Helmer "noch relativ nett". Uli Hoeness oder Karl-Heinz Rummenigge "hätten andere Worte gewählt", meinte der 58-Jährige. "Was ich spannend finde: Er hat noch nicht das Wort 'wir' in den Mund genommen. Er sucht gerade sicherlich auch noch seinen Weg. Er hat auch erwartet, dass da eine Reaktion kommt nach den letzten Wochen und der Saison voller Unruhe."

Lesen Sie auch:

Dass diese Reaktion ausgerechnet im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am 9. April (21:00 Uhr/Prime Video) bei Premier-League-Spitzenreiter FC Arsenal folgt, hält Helmer für möglich. "Gegen Arsenal ist noch mal eine Chance, sich zusammenzureissen und zu zeigen, warum man beim FC Bayern spielt", sagte Helmer: "Aber es ist ein verdammt schwerer Gegner."

Auch Borussia Dortmund enttäuscht Thomas Helmer

Dass sein zweiter Ex-Klub, Borussia Dortmund, die Bayern-Schwäche in dieser Saison nicht auszunutzen weiss, ist für Helmer eine grosse Enttäuschung. "Ich glaube, es fehlt ein bisschen die Qualität, um ganz oben anzugreifen", sagte er. Deshalb habe der BVB aktuell "auch so grosse Probleme, sich wieder für die Champions League zu qualifizieren".

Im Viertelfinal-Duell der Königsklasse gegen Atlético Madrid am 10. April (21:00 Uhr/DAZN) sieht er Dortmund aber keineswegs chancenlos. "Atletico ist aber ein ganz ekliger Gegner mit einem Trainer, der da draussen wie ein Verrückter rumrennt. Aber ich würde sie nicht abschreiben. Ich glaube, dass sie eine Chance haben." (dpa/hau)

Verwendete Quelle:

Thomas Tuchel

Trotz Niederlage in Heidenheim: Tuchel bleibt im Amt

Der deutsche Rekordmeister Bayern München geht trotz der Niederlage bei Aufsteiger Heidenheim mit Thomas Tuchel als Trainer ins Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal am Dienstag.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.