- Thomas Müller verrät in einem Interview, dass seine humorvolle Art nicht immer seiner echten Gefühlslage entspricht.
- Insgesamt empfindet der Bayern-Profi und deutsche Nationalspieler das Leben als erfahrener Fussballprofi aber als deutlich angenehmer als in früheren Jahren.
- Zudem schickt Müller eine Kampfansage an die Konkurrenz und verrät, wie viele Punkte der FC Bayern München in den nächsten Jahren holen dürfte.
Ob nun beim FC Bayern München oder in der deutschen Nationalmannschaft:
Auch wenn er sich mit seinen 32 Jahren bereits im Herbst seiner Karriere befindet, möchte Müller mit seinen jüngeren Mannschaftskameraden nicht tauschen. "Unterm Strich finde ich mein Leben heute angenehmer als als Jungspund. Erfahrung macht alles interessanter, man kann Dinge viel besser einordnen und bewerten. Ich bin heute vielschichtiger aufgestellt", erzählt er in einem Interview mit dem FC-Bayern-Mitgliedermagazin "51".
"Man wächst mit all diesen emotionalen Kapiteln seiner eigenen Lebensgeschichte, und man geht alles reflektierter an. Als junger Spieler versuchst du einfach, im Haifischbecken Profifussball zu überleben: Du paddelst irgendwie, um dich oben zu halten. Im Lauf der Jahre hast du dann gelernt, wie das Paddeln geht."
Dies sorgt bei ihm für eine gewisse Lockerheit. "Vor allem beim Thema Fussball werde ich nicht schnell nervös, weil ich aus Erfahrung weiss, dass ich im Grunde mit jeder Herausforderung umgehen kann", erzählt er. Es würde nichts bringen, zu viel Respekt vor einem möglichen Scheitern zu haben: "Ich sehe primär die Chance, dass wir nach einem Sieg gefeiert werden, als die Gefahr, dass wir nach einer Niederlage Kritik einstecken müssen. Die Aussicht auf das Positive treibt einen an, nicht die Angst vor dem Negativen", betont er im Interview, das auch von "fcbayern.com" veröffentlicht wurde.
Müller schickt Kampfansage an die Konkurrenz: Jede Saison zwischen 75 und 85 Punkte
Auch wenn der FC Bayern auf zehn Meisterschaften in Folge zurückblick, rechnet Müller keinesfalls mit einer Sättigung des Rekordmeisters: "Die Erwartungshaltung ist hier so hoch, dass sie einen permanent anstachelt. Ich sehe da gar keinen natürlichen Mechanismus, der uns bremsen soll."
Dabei schickt er auch eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Für die kommenden Jahre gehe ich davon aus, dass der FC Bayern jede Saison immer zwischen 75 und 85 Punkten holen wird. Das heisst, wenn eine andere Mannschaft Meister werden will, muss sie in der Lage sein, diese Punktzahl zu übertreffen. Es wird nicht passieren, dass wir bei uns runterfahren."
In der vergangenen Saison wurde der FC Bayern mit 77 Punkten Meister, im Jahr davor mit 78. Als mit Borussia Dortmund im Jahre 2012 zuletzt eine andere Mannschaft deutscher Meister wurde, holte sie 81 Zähler. Der FC Bayern landete damals mit 73 Punkten auf Tabellenplatz 2.
Lesen Sie auch: Thomas Müller wünscht sich mehr Konkurrenz in Deutschland
Humor von Müller ist "ein Stück Selbstmanipulation"
Müller wird in der Öffentlichkeit nicht nur wegen seinen fussballerischen Qualitäten geschätzt, sondern vor allem auch wegen seiner oftmals lustigen Art. Seine Einstellung lautet: "Wenn man alles immer nur ernst nimmt, macht es alles nicht gerade leichter."
Dabei sieht es in ihm teilweise ganz anders aus: "Auch ich ärgere mich über vieles in der Welt, es läuft weiss Gott nicht alles, wie wir uns das alle wünschen. Wahrscheinlich ist meine Art, mit dem Leben umzugehen, auch ein Stück Selbstmanipulation. Humor schadet nicht. Im Gegenteil. Und mir hilft mein gesundes Umfeld, um auch mal den Blick zu heben. Fussball ist schön. Aber nicht alles im Leben."
Müller schwärmt von seinen Tieren
Vor allem seine Tiere würden ihm dabei helfen, gelegentlich vom Fussball und dem Leben in der Öffentlichkeit abzuschalten: "Was mich erdet oder wo ich am besten runterkomme, das ist beim Spaziergang mit unserem Hund. Oder wenn ich abends nach Hause komme, und die Pferde knuspern im Stall genüsslich ihr Heu. Diese Ruhe - da ist man mit der Welt ziemlich zufrieden."
Verwendete Quelle:
fcbayern.com: Thomas Müller: "Respekt vor dem Scheitern bringt nichts"
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.