München - Thomas Tuchel lächelte geheimnisvoll, als er wieder mit seinem für den Sommer beschlossenen Bayern-Ende konfrontiert wurde. Angesichts der neuesten Wendung in der Münchner Trainer-Suche war der Fussball-Lehrer gefragt worden, wie unverrückbar denn die Abmachung wirklich sei.
"Sie können jeden Vertrag gemeinschaftlich auflösen, das sehen sie ja", antwortete der 50-Jährige. "Ist immer alles möglich, aber die Antwort ist die gleiche: Die Vereinbarung steht und die Vereinbarung gibt's."
Auch wenn
Offener denn je ist dagegen, wer Tuchels Nachfolger wird. Kein
"Nein. Das glaube ich nicht. Für mich war er attraktiv genug. Ansonsten würde ich es aktuell vorziehen, dazu zu schweigen. Ich bin ja noch aktuell Trainer", sagte Tuchel vor zwei "sehr attraktiven" Aufgaben in der Liga gegen den VfB und dann in der Königsklasse gegen Real Madrid. "Am Mittwoch wollen wir unser grosses Ziel verwirklichen, in der Champions League ins Finale einzuziehen. Deswegen mache ich mir um die Zukunft von Bayern keine Sorgen."
Schwierige Tage für Sportvorstand Eberl
Für eine erfolgreiche Zukunft des entthronten deutschen Meisters muss Sportvorstand
Solche Auftritte bekommen womöglich auch Nachfolge-Kandidaten mit. Zinédine Zidane (vereinslos), Roger Schmidt (Benfica Lissabon), Lucien Favre (vereinslos), Erik ten Hag (Manchester United), José Mourinho (vereinslos), Antonio Conte (vereinslos), Roberto De Zerbi (Brighton), Hansi Flick (vereinslos), Christian Streich (noch Freiburg, dann vereinslos), Martin Demichelis (River Plate), Mark van Bommel (Royal Antwerpen) oder gar der frühere Bundestrainer Joachim Löw (vereinslos) - die Liste mit verrückten Spekulationen wird jeden Tag um neue Namen länger.
Diese Spekulationen - da ist Tuchel überzeugt - hemmen seine Mannschaft aber nicht. Das Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch gegen Real Madrid habe "ganz natürlich höchste Priorität", sagte Tuchel. Nach einem 2:2 im Hinspiel soll im Estadio Santiago Bernabéu der Einzug in das Finale am 1. Juni in London perfekt gemacht werden.
Zidanes Strahlkraft, van Gaals Jugendstil
Eberl muss daneben die Trainersuche schnellstens beenden. Ein Weltstar wie der Franzose Zidane mit seiner Strahlkraft wäre sicher eine prestigeträchtige Lösung, die die bislang missglückte Suche schnell vergessen machen könnte. Dazu müssten die Münchner allerdings in dieser Personalie ihre ursprüngliche Haltung ändern, denn Zidane genoss zumindest zunächst keine Priorität.
Der frühere Bayern-Trainer van Gaal wäre sicher ein guter Kandidat, der die wahrscheinlicher gewordene Variante einer Übergangssaison gestalten könnte. Zumal er ein Coach ist, der als Jugendförderer einst den Aufstieg von Thomas Müller massgeblich ebnete. In einem Jahr könnte der Trainermarkt mit den aktuell nicht zu bekommenden Kandidaten Xabi Alonso (Bayer Leverkusen), Sebastian Hoeness (VfB Stuttgart) oder Jürgen Klopp (Pause nach Liverpool) ganz anders aussehen.
Guardiola war der letzte
Nach dem hohen Trainerverschleiss in den vergangenen Jahren tun sich die Münchner schwer, einen neuen Coach zu finden. Dabei schaffte es der FC Bayern vor einem Jahrzehnt sogar, Startrainer Pep Guardiola an die Säbener Strasse zu locken. Guardiola war im Jahr 2016 übrigens der letzte Coach, der - abgesehen vom ewigen Jupp Heynckes - bis zum vereinbarten Vertragsende blieb.
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