Schon wieder verlieren die Bayern. Und schon wieder trifft Dayot Upamecano daran mit die grösste Schuld. Trainer Thomas Tuchel findet nach dem 2:3 in Bochum klare Worte.

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Zwei Spiele, zwei Platzverweise, zweimal den entscheidenden Elfmeter verursacht: Für Bayern-Abwehrspieler Dayot Upamecano vom FC Bayern München war es wahrlich eine Woche zum Vergessen.

"Das waren leider zwei sehr folgenreiche Fouls, die er sich geleistet hat", kommentierte Trainer Thomas Tuchel nach dem 2:3 in der Fussball-Bundesliga beim VfL Bochum: "Das ist zweimal zu ungestüm, zweimal zu aggressiv. Leider, denn er macht sich damit seine eigenen Leistungen ein bisschen kaputt."

In Bochum führte ein Foul von Upamecano nicht nur zum letztendlich entscheidenden Strafstoss durch Kevin Stöger (78.). Der Abwehrspieler sah dafür auch noch Gelb-Rot.

Tuchel: "Am Biss und an der Bereitschaft liegt es nicht"

Bereits beim 0:1 am vergangenen Mittwoch in der Champions League bei Lazio Rom hatte der Franzose den Strafstoss zum einzigen Tor verursacht und für seine Aktion die Rote Karte gesehen. "Wir sehen das aber natürlich auch im Kontext", versicherte Tuchel: "An der Einstellung, am Biss und an der Bereitschaft liegt es definitiv nicht bei ihm." Grundsätzlich, so Tuchel, sei Upamecano "einfach total verlässlich".

Der 42-Millionen-Mann sei wegen seiner Kniebeschwerden eigentlich nur "für maximal eine halbe Stunde vorgesehen" gewesen, sagte der Coach. Weil Noussair Mazraoui verletzt ausschied, musste er bereits in der 34. Minute eingewechselt werden.

Mit einer frühen Gelben Karte habe er sich dann "selbst das Leben schwer gemacht", sagte Tuchel: "Danach hat er es aber sehr gut gemacht auf der Position. Leider gibt es bei ihm zwei grosse Wermutstropfen: den Elfmeter bei Lazio und den Elfmeter heute."

Nach seinem folgenreichen Fehler in Rom war Upamecano in den Sozialen Medien zudem noch rassistisch beleidigt worden. Die Bayern prangerten die "ekelhaften Angriffe" umgehend an. Upamecano selbst hatte bei Instagram reagiert: "Rassismus hat nirgends Platz, es ist 2024, und wir müssen das immer noch wiederholen."

Tuchel rechnet mit Diskussionen um seine Person

Tuchel rechnet unterdessen trotz der klaren Job-Garantie seines Chefs Jan-Christian Dreesen in den nächsten Tagen mit intensiven Diskussionen um seine Person. Das Bekenntnis Dreesens sei "natürlich schön", sagte Tuchel nach der Niederlage gegen Bochum - der dritten Pflichtspiel-Niederlage in Folge.

"Ob das hilft, dass die Diskussionen nicht geführt werden, wage ich zu bezweifeln", schob Tuchel hinterher. Und dann ergänzte er direkt an die Journalisten gerichtet: "Aber das ist kein Problem. Das könnt ihr machen. Das ist das Geschäft."

Die Diskussionen um ihn und seinen Job gebe es "ja schon gefühlt die ganze Saison. Auch als wir Spiele gewonnen haben", sagte Tuchel fast schon trotzig: "Da ist für mich schon seit ein paar Wochen der Punkt erreicht, wo es mich nicht mehr tangiert. Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Das ist das einzige Rezept, das ich kenne."

Dreesen hatte sich auf Fragen nach dem Trainer zunächst umständlich gewunden. Er halte "nichts von diesen monströsen Trainer-Unterstützungs-Bekundungen", denn "diese Treueschwüre sind ja meistens nach einer Woche schon wieder vorbei". Er sagte aber auch: "Das ist kein Thema, mit dem wir uns aktuell beschäftigen." Und er erklärte vor allem auf die Frage, ob Tuchel auch in der nächsten Woche noch Bayern-Trainer sei, klar und deutlich: "Selbstverständlich." (dpa/SID/ank)

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