- Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München haben sich teilweise bizarre Szenen abgespielt.
- Streitthema Katar-Sponsoring: Gegen das Präsidium gab es "Hainer raus"-Rufe.
- Ehrenpräsident Uli Hoeness konnte kaum fassen, was er am Donnerstagabend zu sehen und zu hören bekam.
Ein entsetzter
Der Aufruhr einer Fan-Opposition mit Pfiffen und Buhrufen gegen die Bayern-Bosse mit Präsident
Uli Hoeness: "Das war die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe"
Lautstarke "Hainer raus, Hainer raus"-Rufe hallten um Mitternacht durch den Audi Dome, weil der Präsident am Donnerstagabend nach fünf Stunden Versammlung um Mitternacht die Wortbeiträge abrupt stoppte. Ein ausgebremstes Mitglied stellte sich prompt auf einen Stuhl und hielt seine Rede einfach ohne Mikrofon. Es waren bizarre Szenen, die sich in der Spielstätte der Münchner Basketballer abspielten.
"Wir sind Bayern - und ihr nicht", riefen die empörten Mitglieder - und auch: "Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt." Der verstörte und fassungslose Hoeness sagte dem "Kicker" bei seinem Abgang vom Versammlungsort: "Darüber muss ich erst einmal schlafen. Das war die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe."
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Streitthema Katar lässt die Gemüter überkochen
Sie war definitiv einzigartig. Lange lief es wie gewohnt, durchaus harmonisch, auch wenn Corona den Rekordmeister gerade sportlich in der vierten Welle und seit dem Frühjahr 2020 ausdauernd finanziell belastet.
Spätestens beim Tagesordnungspunkt Anträge kochte die Stimmung hoch. Ein Spontanantrag des Mitglieds Michael Ott, über die Beendigung der Partnerschaft mit Qatar Airways nach Vertragsende 2023 abzustimmen, wurde von Vizepräsident Dieter Mayer mit Verweis auf eine am selben Tag vom Münchner Landgericht getroffene Entscheidung abgeschmettert.
Auch Otts Antrag, dass der Verein weiter 75 Prozent der Anteile an der FC Bayern AG halten soll und nicht noch fünf Prozent veräussern könnte, verfehlte die erforderliche Dreiviertelmehrheit.
FC Bayern will Katar-Vertrag erfüllen
Wegen der verschärften Corona-Regeln waren nur knapp 800 Mitglieder anwesend, darunter augenscheinlich viele Hardliner. Das Plenum repräsentierte vermutlich nicht die mehr als 290.000 Mitglieder. Es gebe noch keine Entscheidung zur Zukunft des Katar-Sponsorings, sagte Hainer. "Wir werden den Vertrag erfüllen", sagte er aber zur laufenden Geschäftsbeziehung mit Katars Fluglinie.
Man habe "klare Kriterien, an denen wir Partnerschaften ausrichten", sagte Kahn ruhig. Der Vorstandschef warb bei der Menschenrechtsfrage im Gastgeberland der Fussball-WM 2022 für den Dialog. Das sei besser als ausgrenzen und ausschliessen. Von einer heilen Bayern-Welt konnte am Ende einer denkwürdigen Mitgliederversammlung niemand mehr reden. (hub/dpa)
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