Der FC Bayern München hat im Meisterschafts-Fernduell gegen Borussia Dortmund nicht nur die schwierigere Ausgangssituation, sondern mit dem 1. FC Köln auch den formstärkeren Gegner. Hinzu kommt, dass Bayern-Trainer Thomas Tuchel sich bereits in der Vergangenheit gegen Köln schwertat.
Der FC Bayern München hat die 11. Meisterschaft in Serie noch nicht aufgegeben. "Der Glaube ist immer da. Es ist erst vorbei, wenn das Spiel in Köln abgepfiffen ist", sagte der Vereinsboss Oliver Kahn nach der Niederlage gegen Leipzig am 33. Spieltag..
Der FC Bayern muss am Samstag beim 1. FC Köln gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass Borussia Dortmund beim Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 nicht über ein Unentschieden hinauskommt. "Wir müssen diese Woche zusammenstehen und jeden Funken, den wir noch haben, irgendwie einbringen, damit wir den Dreier in Köln holen", gibt Thomas Müller die Richtung vor.
Die Bayern haben gleich aus mehreren Gründen die schwierigere Aufgabe. Nicht nur, dass sie die Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand haben und auswärts antreten müssen. Sie haben auch noch den deutlich formstärkeren Gegner vor der Brust.
Köln hat nur eines der letzten acht Spiele verloren
Während der Dortmunder Gegner 1. FSV Mainz 05 die letzten vier Ligaspiele verloren hat und dabei 13 Gegentore kassierte, zeigt beim 1. FC Köln die Formkurve nach oben. Nur eines der letzten acht Saisonspiele haben die Kölner verloren, seit drei Partien sind sie ungeschlagen. Der 2:1-Auswärtssieg gegen Bayer Leverkusen und das 5:2 gegen Hertha BSC waren beeindruckend.
Kein Wunder also, dass die Kölner dem Saisonfinale selbstbewusst entgegenblicken und sogar eine Kampfansage in Richtung München schicken. Der Kölner Lizenzspielerchef Thomas Kessler kündigte an: "Der FC Bayern muss sich auf ein lautes RheinEnergieStadion einstellen. Wer unsere Mannschaft kennt und wer unseren Trainer kennt, der weiss, dass wir nächsten Samstag noch mal alles raushauen werden."
Auch Flügelspieler Florian Kainz gibt sich zuversichtlich: "Das wird ein cooler Saisonabschluss. Wir werden versuchen, eine gute Leistung zu zeigen. Im Hinspiel waren wir nah am Sieg, und am kommenden Samstag werden wir erneut alles dafür geben, ein positives Ergebnis zu erzielen."
Beim Hinrunden-Abschluss führte Köln bis zur 90. Minute mit 1:0, ehe Joshua Kimmich der glückliche Treffer zum 1:1 gelang. Damals war noch Julian Nagelsmann Trainer des FC Bayern. Nun steht
Als Trainer von Borussia Dortmund traf er viermal auf den 1. FC Köln. Kein einziges dieser Spiele konnte er gewinnen. Nimmt man seine Spiele mit dem 1. FSV Mainz 05 hinzu, gelangen ihm in elf Aufeinandertreffen mit Köln lediglich drei Siege.
Für Köln steht das Saisonziel auf dem Spiel
Der FC Bayern kann sich nicht darauf verlassen, dass Köln die Motivation fehlen wird. Zwar hatten sie sich aus dem Kampf um die Europa League früh verabschiedet. Dafür aber steht das von Trainer
Vor dem Saisonstart sagte Baumgart: "Wenn ich einen Wunsch hätte, würde ich gerne unter die ersten Zehn kommen. Ob uns das gelingt, weiss ich nicht." Tatsächlich belegen die Kölner aktuell den 10. Rang.
Wenn sie allerdings gegen Bayern nicht gewinnen, könnten sie noch von Borussia Mönchengladbach abgefangen werden und auf Platz 11 rutschen. Dazu muss man wissen: Der Tabellenplatz ist bares Geld wert, weil sich die Verteilung der TV-Einnahmen vor allem nach den Endplatzierungen bemisst.
Auf der anderen Seite könnte der 1. FC Köln am letzten Spieltag noch einen Tabellenplatz gutmachen: Wenn sie gegen den FC Bayern gewinnen und im Torverhältnis vier Tore auf den 1. FSV Mainz 05 aufholen, was zum Beispiel aus einem hohen Sieg des BVB resultieren könnte, würde Köln an Mainz vorbei rücken und Tabellenplatz 9 einnehmen.
Köln-Stürmer Selke könnte dem FC Bayern wehtun
Da kommt es Köln gelegen, dass sich derzeit gleich mehrere Spieler in Bestform befinden. Bei Stürmer Davie Selke, der Anfang Januar von Hertha BSC nach Köln wechselte, ist offenbar der Knoten geplatzt. In den letzten fünf Spielen schoss er vier Tore, gegen Leverkusen traf er sogar doppelt und schoss seine Mannschaft im Alleingang zum Sieg.
Linksaussen Florian Kainz ist ebenfalls sehr effektiv. In den zurückliegenden fünf Partien hat er vier Treffer vorbereitet und ein Tor selber geschossen. Hinter der Mannschaft steckt mit Baumgart ein Trainer, der ein herausragender Motivator ist und im Hinblick auf Samstag verspricht: "Wir werden alles raushauen."
Der Respekt vor dem namhaften Gegner ist allerdings unverändert vorhanden. "Nicht vergessen sollten wir, dass wir gegen den FC Bayern spielen", erinnert Baumgart. Und zwar gegen einen FC Bayern, der die Meisterschaft trotz der schwierigen Ausgangssituation noch nicht aufgegeben hat.
Verwendete Quellen:
- "fc.de": Tigges: "Müssen mit dem Punkt zufrieden sein"
- "fcbayern.com":
Thomas Müller : "Müssen jetzt jeden Funken einbringen"
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