- Fussball-Bundesligist FC Schalke 04 räumt kräftig auf.
- Wie der Klub am Sonntagmittag mitteilte, müssen neben Trainer Christian Gross und Sportchef Jochen Schneider noch drei weitere Mitarbeiter ihren Hut nehmen.
- Die Frage nach dem nächsten Chefcoach blieb zunächst offen, andere Nachfolgen wurden interimsmässig hingegen geregelt.
Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04 hat sich von Trainer Christian Gross und Sportvorstand Jochen Schneider getrennt. Wie der Klub am Sonntagmittag bestätigte, müssen auch Trainer-Assistent Rainer Widmayer, Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether und Athletik-Coach Werner Leuthard den Verein verlassen. Zuvor hatten mehrere Medien über die Trennungen berichtet.
Die stark vom Abstieg bedrohten Gelsenkirchener reagierten damit auf das 1:5 beim VfB Stuttgart einen Tag zuvor, durch das die Chancen des Klubs auf den Klassenverbleib auf ein Minimum gesunken sind.
Die sportliche Gesamtverantwortung trägt laut Vereinsmitteilung bis auf Weiteres Peter Knäbel. "Mit Blick auf die Planungen für die neue Saison wird der Direktor Nachwuchs und Entwicklung wie bisher von U19-Chef-Trainer Norbert Elgert und Mike Büskens unterstützt", heisst es in dem Schreiben. Die Koordination der Lizenzspielerabteilung übernehme demnach bis zum Ende der Saison Gerald Asamoah, Manager der U23.
Einen Trainer-Nachfolger gibt es noch nicht
Einen Trainer-Nachfolger gibt es noch nicht. Die für Montag angesetzte Trainingseinheit wird laut Verein von den Athletik-Trainern geleitet.
"Die getroffenen Entscheidungen sind nach den enttäuschenden Auftritten gegen Dortmund und Stuttgart unausweichlich geworden. Die sportliche Situation ist eindeutig, deshalb müssen wir bei jeder noch zu treffenden Personalentscheidung auch über die Saison hinausdenken", erklärt Dr. Jens Buchta, Vorsitzender des Aufsichtsrates, in der Mitteilung.
Schon vor der Partie hatten Medienberichte für Unruhe gesorgt, denen zufolge einige Spieler bei Schneider auf die Ablösung des Schweizer Fussballlehrers gedrängt haben sollen. Schneider hatte dies zunächst abgelehnt. Gross schloss nach der Pleite in Stuttgart einen Rücktritt aus.
Gross war bereits der vierte Schalke-Trainer der Saison
Der 66-Jährige war kurz nach Weihnachten als vierter Schalke-Coach in dieser Saison vorgestellt worden. Schon nach dem zweiten Spieltag hatten sich die Königsblauen von David Wagner getrennt. Manuel Baum konnte den Absturz der Schalker ebenfalls nicht stoppen und wurde im Dezember von Interimslösung Huub Stevens ersetzt, ehe Gross übernahm.
Auch dies stellte sich als Fehlgriff von Schneider heraus, der zuletzt immer wieder wegen seiner Personalpolitik kritisiert worden war. Schon klar war, dass Schneider seinen Posten spätestens zum Saisonende räumen sollte.
Der von ihm geholte Gross konnte zwar Anfang Januar mit dem Tabellenletzten durch ein 4:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim gerade noch verhindern, dass die Schalker den Bundesliga-Negativrekord von Tasmania Berlin mit 31 Spielen ohne Sieg in Serie einstellten.
Doch danach glückte auch Gross mit dem Team nicht mehr viel. Anfang Februar schieden die Schalker in Wolfsburg auch aus dem DFB-Pokal aus.
Schalke 04 steht vor dem Abstieg
Mit nur neun Punkten aus 23 Spielen haben die Königsblauen bereits neun Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz 16. Acht der elf Pflichtspiele in der kurzen Amtszeit von Gross verloren die Schalker, neben dem Sieg gegen Hoffenheim gelangen lediglich zwei Remis.
Nach dem 0:4 im Revierderby gegen Borussia Dortmund vor einer Woche sollen sich Medienberichten zufolge mehrere Spieler über die Arbeit von Gross beschwert und bei Schneider dessen Rauswurf gefordert haben.
Ein Klubsprecher bestritt zwar diese Berichte. Nach dem nächsten Tiefschlag in Stuttgart trennten sich die Schalker aber nun wohl sogar von beiden. (dpa/AFP/lh)
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