Eintracht Frankfurt und der FC Bayern profitieren von einem schweren Patzer des VfL Wolfsburg. Eine Leipzigerin sollte indes langsam Thema beim DFB werden. Das Wichtigste zum 14. Spieltag.

Eine Analyse
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Während Eintracht Frankfurt und der FC Bayern München in der Bundesliga der Frauen weiterhin ungefähr im Gleichschritt marschieren, mussten Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg Federn lassen. Gerade beim Rekordmeister ist die Situation langsam brisant.

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Beim Kantersieg von RB Leipzig in Bremen tut sich indes eine Spielerin hervor, die für das DFB-Team relevant werden könnte. Das Wichtigste zum 14. Spieltag.

Souverän: FC Bayern und Eintracht Frankfurt im Gleichschritt

Kurzzeitig sah es so aus, als könnte Eintracht Frankfurt der ganz grosse Gewinner dieses Spieltags werden. Rund um das Führungstor von Dominika Grabowska für die TSG Hoffenheim im Duell mit dem FC Bayern schien es, als wäre das Spiel des FCB abermals eingeschlafen. Nach schwierigen ersten Minuten hatten die Münchnerinnen das hohe Pressing der TSG eigentlich in den Griff bekommen, sich auch mehrmals gut befreit.

Doch im letzten Drittel, dort wo nun mal die Tore fallen müssen, stotterte der Motor plötzlich. Unsauber und letztlich auch ungefährlich – wie schon häufiger in dieser Saison. Hoffenheim traf mit ihrer zweiten guten Abschlussgelegenheit im Spiel dann zum 1:0.

Die Sorgen der Bayern-Fans bestätigten sich aber nicht. Man blieb geduldig, liess den Gegner laufen und erspielte sich, wenn auch mühsam, ausreichend Chancen, um am Ende doch mit 3:1 zu gewinnen. Klara Bühls früher Ausgleich (34.) war dabei auch sehr wichtig für die eigene Spielanlage. Am Ende steht abermals ein etwas zu mühsamer Sieg dafür, dass man weite Teile der Partie im Griff hatte. Dennoch waren es Big Points im Kampf um die Meisterschaft.

Gerade, weil sich Eintracht Frankfurt keine Blösse gab und Turbine Potsdam erwartungsgemäss überrollte. Mit dem 9:0-Sieg bauen sie ihren Vorsprung im Torverhältnis weiter aus.

Unter dem Radar: Vanessa Fudalla

Unter den Spielerinnen mit den meisten Scorerpunkten findet man viele Namen, die man dort auch erwartet. Darunter natürlich Laura Freigang, Géraldine Reuteler oder Nicole Anyomi von Eintracht Frankfurt, Lineth Beerensteyn vom VfL Wolfsburg und Klara Bühl vom FC Bayern.

Auf dem fünften Rang steht mit Vanessa Fudalla aber eine Spielerin, über die in dieser Saison viel zu wenig gesprochen wird. In ihren bisher 14 Einsätzen für RB Leipzig hat sie bereits acht Tore erzielt und drei weitere vorbereitet.

Beim 4:1-Sieg gegen Werder Bremen war sie erneut die herausragende Spielerin ihres Teams. Das 1:0 erzielte sie sehenswert per Fernschuss, den erneuten Führungstreffer zum 2:1 bereitete sie vor und mit dem 3:1 sorgte sie kurz nach der Roten Karte für Bremens Lina Hausicke für die Vorentscheidung.

Fudalla ist seit Monaten in Topform, kommt in der Bundesliga laut dem Datenportal "FBref" auf 4,6 Expected Goals und damit nur auf 0,2 weniger als ihre Teamkollegin Giovanna Hoffmann – die immerhin Mittelstürmerin ist. Hoffmann durfte bereits für die Nationalelf debütieren. Die 23-jährige Fudalla wartet noch darauf, sollte sich mit ihren Leistungen aber ebenfalls in den Fokus des DFB gespielt haben – wenngleich die Konkurrenz in der Offensive natürlich gross ist.

Der Doppelpatzer: VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen lassen Federn

Während der FC Bayern und Eintracht Frankfurt an der Spitze souverän ihre Aufgaben gelöst haben, stolpern Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg auf den Positionen dahinter – und das hochverdient. Wolfsburg schaffte es am Freitag in Köln nicht, aus der Feldüberlegenheit eine echte Dominanz zu erzeugen.

Dabei zeigte das Team von Tommy Stroot altbekannte Probleme. Man hatte keine guten Lösungen im letzten Drittel. Trotz 22 Abschlüssen strahlte der VfL nur ganz selten Gefahr aus. Mehr als Flanken oder Einzelaktionen kamen nicht und so stand man letztendlich bei enttäuschenden 1,3 Expected Goals – also im Schnitt nur 0,06 xG pro Abschluss. Zur Einordnung: Der Saisondurchschnitt der Wolfsburgerinnen liegt bei 0,12 xG pro Schuss.

Und so darf man sich letztlich nicht darüber wundern, dass es nur zu einem 0:0 reichte. Für Wolfsburg ist die aktuelle Saisonphase durchaus brisant. Noch ist man mit drei Punkten Rückstand in Schlagdistanz.

Gleichzeitig scheint intern bereits viel Unruhe vorhanden zu sein. Die Situation von Merle Frohms, die ohne klare sportliche Anzeichen plötzlich zur Nummer zwei degradiert wurde, die sich anbahnenden Wechsel von Jule Brand und eben Frohms – in Wolfsburg tut man sich schwer damit, den seit vielen Monaten anhaltenden Abwärtstrend zu stoppen.

Leverkusen hingegen dürfte auch nach dem 1:1 gegen die SGS Essen weiter entspannt sein. Für sie ist es nach wie vor eine Luxussituation, oben mit dabei zu sein. Auch wenn der Abstand zur Spitze jetzt fünf Punkte beträgt, gibt es eine gute Chance darauf, sich mit Wolfsburg um den dritten Platz zu duellieren.

Bundesliga: Und sonst so?

Die Partie zwischen Carl-Zeiss Jena und dem SC Freiburg am Montagabend wurde abgesagt. Der Platz in Jena sei unbespielbar. Immerhin gelang es im Vergleich zur Vorwoche, als das Spiel zwischen Essen und Köln abgesagt wurde, die Absage rechtzeitig zu kommunizieren.

Bundesliga: Wie geht es jetzt weiter?

Essen und Köln haben ihr Nachholspiel am Dienstag (18:30 Uhr). Am kommenden Bundesliga-Wochenende wird vor allem der Sonntag interessant. Hoffenheim empfängt Leverkusen um 14:00 Uhr, die Bayern den SV Werder Bremen um 15:15 Uhr und um 16:45 Uhr schliessen Wolfsburg und Frankfurt den Spieltag. Duelle, die im Meisterschaftskampf nochmal alles durchwirbeln können.

Am Freitag muss Potsdam nach Leipzig (18:30 Uhr). Freiburg gegen Köln (12:00 Uhr) und Essen gegen Jena (14:00 Uhr) stehen am Samstag auf dem Programm. Das Viertelfinale im DFB-Pokal unter der Woche dürfte ebenfalls viel Aufmerksamkeit erregen. Unter anderem kommt es am Mittwoch zum Top-Duell zwischen Bayern und Frankfurt (18:30 Uhr).

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