Das war ein hartes Stück Arbeit für die Mainzer. Trotz Rückstand kommen die Rheinhessen noch zum Sieg und verlassen damit die Abstiegsplätze. Köln scheitert auch an einem guten Mainzer Torhüter Zentner.

Mehr Fussballthemen finden Sie hier

Mit einer Energieleistung und einem Traumtor von Robin Quaison hat der FSV Mainz 05 die Abstiegsplätze in der Fussball-Bundesliga verlassen. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz siegte am Freitag im Kellerduell mit Aufsteiger 1. FC Köln 3:1 (1:1), schob sich durch den dritten Saisonerfolg zum Auftakt des neunten Spieltages in der Tabelle am Rivalen aus der Domstadt (8) vorbei und belegt zumindest für eine Nacht den 13. Platz. Vor 31.999 Zuschauern brachte Simon Terodde die Kölner in der 14. Minute in Führung, die der starke Jean-Paul Boëtius (21.) ausglich. Quaison (57.) brachte mit seinem fulminanten Schuss die Mainzer auf die Siegerstrasse, ehe Levin Öztunali den 100. Mainzer Bundesliga-Heimsieg perfekt machte (82.).

"Das war ein umgekämpftes Spiel", sagte Quaison und fügte mit Blick auf sein Traumtor hinzu: "Ich habe nur geschossen und der Ball war drin. Fussball ist einfach." Kölns Torhüter Timo Horn war dagegen enttäuscht: "Das ist brutal. Wir haben gut angefangen, dann hat Mainz Druck gemacht. Dazu hatten sie einen guten Torhüter. Dann kommt dieser Schuss, das ist sensationell. Das dritte Tor kreide ich mir an." Trainer Achim Beierlorzer zeigte sich kämpferisch: "Wir müssen weiter an den Dingen arbeiten, die wir nicht so gut gemacht haben. Wir werden den Weg weitergehen."

Zunächst sah alles noch nach Kölner Sieg aus

Dabei lief zunächst alles nach Plan. Schon in der vierten Minute jubelte der FC-Anhang nach einem Tor von Florian Kainz. Doch Schiedsrichter Frank Willenborg spielte nicht mit. Louis Schaub hatte bei dem vorangegangenen Schuss von Terodde im Abseits gestanden. Zehn Minuten später war es dann aber doch passiert. Nach Zuspiel von Kingsley Schindler bewies Terodde mit einem strammen Schuss seine Torjägerqualitäten. Der beste Torschütze der letztjährigen Zweiten Liga hatte erneut den Vorzug vor seinen namhaften Kollegen Anthony Modeste und Jhon Cordoba erhalten.

Der Treffer war zugleich der Weckruf für die Gastgeber, die bereits im Gegenzug die grosse Chance zum Ausgleich hatten. Einen Schuss von Boëtius parierte Kölns Keeper Timo Horn aber grossartig (15.). Der Schlussmann, der bereits in der C-Jugend 2002 zum FC kam, bestritt am Freitag sein 250. Pflichtspiel für die Rheinländer.

Mainz, wie es trifft und lacht

In einem flotten Spiel übernahmen fortan die Mainzer die Spielkontrolle und erarbeiteten sich ein Chancenplus. Strich ein Schuss von Levin Öztunali noch knapp am Tor vorbei (19.), durften die Mainzer kurz darauf durch Boëtius jubeln, der zunächst Sebastiaan Bornauw ausstiegen liess und dann Horn tunnelte. Robin Quaison wäre vor der Pause sogar fast noch der zweite Mainzer Treffer geglückt (35.).

Der zweite Durchgang begann wie der erste - mit einem Kölner Übergewicht. Doch Zentner war bei einem Freistoss von Kainz und zwei Schüssen von Schaub (49. und 52.) nicht zu überwinden. Und auch bei einem Schuss von Terodde war der gute Mainzer Torhüter zur Stelle (62.). Besser machte es auf der Gegenseite Quaison, der den Ball aus gut 20 Metern ins Tor hämmerte und sein viertes Saisontor markierte.

Ein bisschen Glück war auch im Spiel

Die Mainzer hatten aber auch Glück, dass es keinen Elfmeter für Köln gab. Eine Flanke von Schindler traf den abgespreizten Arm von Moussa Niakhaté - Willenborg liess trotz TV-Studium weiterspielen (63.). "Ich weiss nicht, wo das kein Hand ist. Warum er da nicht pfeift, verstehe ich nicht", sagte Schindler und Beierlorzer fügte hinzu: "Da gibt es keine zwei Meinungen. Das sind menschliche Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann." So liefen die Kölner vergeblich dem Rückstand hinterher, auch die Hereinnahmen des Ex-Mainzers Cordoba und von Modeste änderten nichts mehr. Stattdessen entschied Öztunali die Partie. (best/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.