Allianz Arena. Champions League. Chelsea. Da werden für den FC Bayern böse Erinnerungen wach. Auch acht Jahre nach dem Champions League-Finale 2012, das der FC Bayern im eigenen Stadion auf bitterste Art und Weise gegen den FC Chelsea verlor, ist das Thema präsent wenn beide Teams aufeinandertreffen. Die Vorzeichen vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am kommenden Samstag sind jedoch deutlich andere.
Der FC Bayern hat ein komfortables 3:0 aus dem Hinspiel Ende Februar im Rücken. Souverän spielte der deutsche Rekordmeister den Gastgeber damals - angetrieben von einer überragenden Leistung von
Kann nach dem hohen Auswärtssieg im Hinspiel überhaupt noch etwas anbrennen bei den Bayern? Coach
1. Ist die lange Pause für Bayern ein Problem?
Das letzte Pflichtspiel der Münchner ist über einen Monat her. Am 4. Juli gewann der FC Bayern in Berlin gegen Bayer Leverkusen den DFB-Pokal. Seitdem war Pause. Ein Testspiel gegen Olympique Marseille – ansonsten wurde vor allem trainiert.
Die Liga in England endete dagegen erst Ende Juli. Zudem waren die Hauptstädter am vergangenen Wochenende im Finale des FA Cups aktiv (1:2-Niederlage gegen den FC Arsenal). Die Londoner kommen also im vollen Spielrhythmus nach München. Das ist natürlich ein Vorteil für Chelsea – auch wenn einige Stammkräfte verletzungsbedingt oder wegen Sperren fehlen.
Für Bayern wird es darauf ankommen gut in die Partie zu starten. Eine frühe Führung ist für Chelsea der einzige Weg zurück ins Turnier. Bayern sollte deshalb den Gegner mit viel Ballbesitz und Bewegung gerade in der Anfangsphase von gefährlichen Situationen im eigenen Strafraum fernhalten. Wenn das in der ersten halben Stunde gelingt wird es für Chelsea schwer im weiteren Spielverlauf den grossen Rückstand noch aufzuholen.
2. Perisic oder Coman?
Die einzige offene Personalfrage in der Startelf der Münchner betrifft den Flügel. Während Serge Gnabry gesetzt ist, hat Flick auf der gegenüberliegenden Seite zwei Optionen. Gegen Marseille durfte der weniger explosive, dafür etwas diszipliniertere Perisic beginnen. Der Kroate überzeugte im Münchner Dress bisher selten und kam meist über eine Jokerrolle nicht heraus. Sollten die Bayern wie angedeutet mehr auf Ballbesitz und Spielkontrolle setzen, wäre Perisic in der Tat eine nachvollziehbare Wahl. Der bessere und temporeichere Offensivspieler ist allerdings
3. Harmonieren Goretzka und Thiago?
Doch weil Rechtsverteidiger
Thiagos Spiel ist weniger raumgreifend als das von Kimmich. Hier wird Goretzkas Laufstärke gefordert sein. Zudem ist Thiagos Spiel vertikaler und direkter. Es wäre nicht überraschend wenn das Spiel dadurch etwas an Goretzka vorbeiläuft. Das Zusammenspiel der beiden wird ein Schlüsselfaktor gegen Chelsea und möglicherweise auch danach.
4. Wer ersetzt Christian Pulisic?
Chelsea hat vor der Partie am Samstag einige Personalsorgen. Cesar Azpilicueta und Pedro fehlen verletzt. Marcos Alonso und Jorginho sind gesperrt. Am schwersten wiegt jedoch der Ausfall des ehemaligen Dortmunders
Der 21-Jährige ist auf einem guten Weg sich bei Chelsea, das sich im Sommer unter anderem mit Timo Werner verstärkt hat, zu einem Schlüsselspieler zu entwickeln. Logischer Ersatz ist ein ebenfalls alter Bekannter im FC Bayern-Cosmos. Flügelspieler Callum Hudson-Odoi, den die Münchner im Vorjahr unbedingt verpflichten wollten, könnte für Pulisic in die Startelf rücken. Der pfeilschnelle Brite dürfte dabei vor allem für Joshua Kimmich Schwerstarbeit bedeuten. Schnelle, dribbelstarke Spieler liegen ihm in der Defensivarbeit nicht unbedingt.
5. Schafft Flick mit den Bayern ein Campo Bahia-Gefühl?
Diese Champions League-Saison ist anders. Nach der langen coronabedingten Pause geht es im Turniermodus weiter. Das Spiel gegen Chelsea absolvieren die Bayern noch in München. Danach würde es Mitte August in Lissabon im K.-o.-Modus weitergehen. Da die Bundesliga erst deutlich später startet liegt der volle Fokus für den Club auf diesem Turnier.
Flick kennt die Besonderheit von solchen Turnier-Situationen von der Nationalmannschaft. In Brasilien gelang es Assistent Flick und Cheftrainer Jogi Löw 2014 im Quartier "Campo Bahia" die Mannschaft optimal auf das Turnier einzustimmen und einzustellen. Von dieser Erfahrung kann er nun profitieren. Auch die Spielpsychologie verändert sich, wenn nur ein Spiel entscheidet, statt zwei.
Die Münchner Verantwortlichen haben in den vergangenen Wochen offensiv wie lange nicht über das Ziel Champions League-Titel gesprochen. Damit das gelingt, muss alles passen. So wie bei der Nationalmannschaft 2014 in Brasilien.
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