Die Bundesliga spielt verrückt. Auf den ersten sieben Tabellenplätzen liegen fünf Mannschaften, die vor Saisonbeginn kaum jemand dort erwartet hätte. Wir nennen die Gründe für den Erfolg der "Underdogs".

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RB Leipzig – Laufstärke und Joker-Tore

RB Leipzig hat die gesamte Bundesliga in Aufruhr versetzt. Dass zwei der letzten drei Partien verloren wurden, ändert nichts an der hervorragenden Zwischenbilanz. Mit 36 Punkten stehen sie auf Tabellenplatz zwei und sind vermutlich der einzige ernstzunehmende Konkurrent des FC Bayern München.

Mit einem Altersschnitt von 24,0 Jahren hat RB Leipzig die jüngste Mannschaft der Bundesliga. Sportchef Ralf Rangnick möchte auch zukünftig daran festhalten, keine Spieler zu verpflichten, die älter als 24 Jahre sind.

Dank ihrer Jugend ist Leipzig nach dem SC Freiburg die laufstärkste Mannschaft der Liga. Ebenfalls beeindruckend: Leipzig hat bereits sieben Joker-Tore erzielt.

In der Rückrunde könnte RB Leipzig sogar noch gefährlicher werden. Laut Informationen der "Sport Bild" sind Wintertransfers geplant, um speziell die Verteidigung zu stärken.

Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die interne Gehaltsobergrenze von drei Millionen Euro im Jahr gelockert wird.

Auch die Zeiten der Demut scheinen in Leipzig vorbei zu sein. "Red Bull"-Gründer Dietrich Mateschitz hat der Schweizer Zeitung "Blick" die neue Zielsetzung verraten: "Wir wissen ja, dass vier die Champions League und zwei die Europa League erreichen – das ist das Minimalziel."

Hertha BSC – Im Olympiastadion eine Macht

Der Trend bei der Hertha zeigt steil nach oben: In der Spielzeit 2014/2015 spielt sie gegen den Abstieg, letzte Saison landete sie auf Tabellenplatz sieben, nun geht die "Alte Dame" sogar als Tabellendritte in die Winterpause.

30 Punkte nach 16 Spielen gelangen in der langen Historie des Hauptstadtclubs erst zweimal. Besonders im heimischen Olympiastadion ist die Hertha eine Macht. 21 Punkte holte sie in den acht Heimspielen – nur Bayern München hat eine höhere Punktausbeute.

Zudem ist Pal Dardai einer der konsequentesten Trainer der Bundesliga. Er wechselte im Sommer überraschend den Kapitän, hat keine Angst vor grossen Namen, übt im Falle einer Niederlage aber auch Selbstkritik. Das kommt bei der Mannschaft offenbar gut an.

Eintracht Frankfurt: Multi-Kulti funktioniert

Lässt sich aus einem Abstiegskandidaten eine Spitzenmannschaften formen, wenn kein Geld für Transfers zur Verfügung steht?

Was unmöglich erscheint, ist Sportchef Fredi Bobic tatsächlich gelungen. Rund elf Millionen Euro wurden durch Spielerverkäufe in die Kasse gespült, lediglich 3,2 Millionen Euro wurden wieder in die Mannschaft gesteckt. Acht der elf Neuzugänge kamen per Leihvertrag oder ablösefrei.

Vor Saisonbeginn wurde Bobic für seine Einkaufspolitik noch kritisiert. Viele Experten bezweifelten, dass sich aus der zusammengewürfelten Multi-Kulti-Truppe eine Mannschaft formen lässt. Die Spieler im Kader stammen aus 17 verschiedenen Nationen.

Trotzdem gelang Trainer Niko Kovac das Kunststück, eine kaum ausrechenbare Mannschaft zu formen. Elf verschiedene Spieler sind für die bislang 22 Tore verantwortlich.

Dass Frankfurt mit zwölf Gegentoren die zweitbeste Verteidigung nach dem FC Bayern München aufweist, ist nicht zuletzt der Verdienst des starken Torhüters Lukas Hradecky.

TSG 1899 Hoffenheim – Unschlagbar dank Nagelsmann

Nicht Bayern München, nicht RB Leipzig, schon gar nicht Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen – nein, die TSG Hoffenheim ist die einzige Mannschaft, die in der laufenden Saison noch ohne Niederlage blieb.

Obwohl Manager Alexander Rosen auf dem Transfermarkt mehr Geld einnahm als ausgab, wurde die Mannschaft punktuell gut verstärkt. Die Innenverteidiger Kevin Vogt und Benjamin Hübner spielen nicht spektakulär, sorgen aber für Stabilität in der Defensive.

Das Gesicht des Erfolges ist allerdings Trainer Julian Nagelsmann. Letzte Saison sicherte der jüngste Trainer der Bundesliga (29 Jahre) den Klassenerhalt. Seitdem entwickelte er die Mannschaft kontinuierlich weiter.

Der Trainer wechselt häufig die Formation, um für den Gegner schwer ausrechenbar zu sein. Rosen sagte beim Sport1-"Doppelpass": "Julian Nagelsman ist mit voller Leidenschaft dabei, er brennt, er ist unglaublich ehrgeizig, und wir haben Charaktere in der Mannschaft, die diese Mentalität mittragen."

1. FC Köln – Erfolgreich mit Modeste

Mit der Verpflichtung von Stürmer Anthony Modeste gelang dem 1. FC Köln 2015 ein echter Coup. Für ein "Schnäppchen-Preis" von 4,5 Millionen Euro holten sie den momentan zweitbesten Stürmer der Bundesliga.

Der 28-Jährige ist ein Hauptgrund für die bislang erfolgreiche Hinrunde des 1. FC Köln. Problematisch ist allerdings, wie abhängig die Mannschaft von ihm ist.

Köln gewann diese Saison nur, wenn Modeste traf. In den vergangenen fünf Spielen gelang dem Torjäger insgesamt nur ein Treffer – Köln ist seitdem sieglos.

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