Der Trainerwechsel in Köln hatte zumindest bei RB Leipzig nicht die erhoffte Wirkung. Markus Gisdol musste sich auf seinem neuen Arbeitsplatz eine klare Niederlage ansehen - und Timo Werner nicht nur zum Sieg gratulieren, sondern auch zu einer Bestmarke.
Timo Werner jubelte über seinen Rekord, Markus Gisdol erlebte eine traurige Premiere: Während der Nationalstürmer als jüngster Spieler der Geschichte sein 200. Spiel in der Fussball-Bundesliga mit einem Tor krönte, muss sich der neue Trainer des 1. FC Köln nach dem 1:4 (1:3) bei RB Leipzig auf harte Wochen einstellen. Ein Effekt durch den Trainerwechsel zu Beginn der Woche war bei den Kölnern jedenfalls maximal in der Anfangsviertelstunde zu spüren.
Dagegen machte Leipzig vor 42 036 Zuschauern am Samstagabend dort weiter, wo das Team vor der Länderspielpause aufgehört hatte.
Bei seinem Jubiläum musste Werner, der mit 23 Jahren und 262 Tagen die 200er-Marke knackte, mit einem neuen Nebenmann zurechtkommen. Yussuf Poulsen hatte sich kurzfristig mit Adduktorenproblemen abgemeldet. Und so kam Christopher Nkunku zu einem Startelf-Einsatz. Der Franzose bereitete nach einem Fehler von Jonas Hector auch gleich Werners Tor vor - das 75. in der Bundesliga für den Nationalspieler.
Sarkasmus von den Kölner Fans
Wenig später stand Nkunku wieder im Mittelpunkt. Schiedsrichter Robert Schröder pfiff nach einem Foul an dem Leipziger Neuzugang auf Elfmeter - völlig unstrittig. Forsberg verwandelte gewohnt sicher. Völlig ungewohnt war dagegen
Köln drohte nun, völlig auseinanderzufallen. Doch dann gestattete Nationalspieler Marcel Halstenberg Czichos bei einer Ecke zu viel Platz und der Verteidiger verkürzte per Kopf. Die "Auswärtssieg"-Rufe aus dem Kölner Block waren jedoch nicht mehr als Sarkasmus. Immerhin verfügt Köln über den schlechtesten Angriff der Liga und RB hatte in seiner Bundesliga-Geschichte noch nie gegen einen Aufsteiger verloren.
Folglich überliess Köln den Sachsen trotz des Rückstands gern den Ball und konzentrierte sich auf Schadensbegrenzung. Czichos (50.) unterlief dabei fast ein Eigentor, Stefan Ilsanker (51.) kam nach einer Unkonzentriertheit von FC-Keeper Timo Horn nur knapp zu spät und Forsberg (58.) verzog seinen Schuss.
Leipzig genoss den Ballbesitz von weit über 70 Prozent, wurde aber inkonsequent in der Chancenverwertung. Der Versuch von Marcel Sabitzer (57.) wurde in höchster Not abgefälscht, Werner (67.) schoss aus kurzer Distanz in den Nachthimmel. Erst ein wunderbarer Freistoss von Forsberg sorgte für Ruhe und die Entscheidung. (br/dpa)
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