Der SC Freiburg wird die Niederlage beim FSV Mainz 05 nicht anfechten. Das gab der Club nun bekannt. Allerdings fühlt sich der Verein nicht fair behandelt und moniert Schwächen im Regelwerk beim Einsatz des umstrittenen Videobeweises.

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Der SC Freiburg hat den irren Halbzeit-Videobeweis im Bundesligaspiel beim FSV Mainz 05 scharf kritisiert, wird die 0:2-Niederlage aber nicht anfechten.

"Nach reiflicher Überlegung hat sich der SC Freiburg dazu entschieden, keinen Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen, um die volle Konzentration auf die kommenden wichtigen Spiele richten zu können", teilte der Tabellen-16. am Mittwoch in einer Stellungnahme mit.

Verein moniert Eingreifen des Videoassistenten

Darin bringt der Verein zugleich seinen Unmut über die Ereignisse am Montagabend zum Ausdruck. "Die Art und Weise, wie per Videoassistent (VA) ins Spiel eingegriffen wurde, war extrem unglücklich. Dass Spieler einer Mannschaft nach dem Halbzeitpfiff aus der Kabine wieder aufs Spiel zurück beordert werden, kann nicht im Sinne des Fussballs sein", heisst es.

Kritik äusserte der Verein auch am Deutschen Fussball-Bund. Dieser hatte die kuriose Elfmeter-Entscheidung von Schiedsrichter Guido Winkmann nach dem Pausenpfiff, die zur Mainzer Führung führte, als regelkonform bezeichnet. Bei der Kontaktaufnahme der Video-Assistentin Bibiana Steinhaus habe sich der Unparteiische - wie von den Regeln gefordert - noch auf dem Spielfeld befunden, hatte Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich am Dienstag mitgeteilt.

Freiburger widersprechen dem DFB

Dem widersprachen die Freiburger. "Die Fernsehbilder sind hiermit nicht in Einklang zu bringen. Die Bilder verdeutlichen vielmehr, dass Herr Winkmann die Intervention erst wahrgenommen hat, nachdem er das Spielfeld verlassen hat", stellte der Verein fest und kritisierte: "Gerade mit dem zeitlichen Abstand von einem Tag hätten wir uns diesbezüglich eine transparente, präzise und damit nachvollziehbare Erläuterung des DFB gewünscht."

Die Breisgauer, die sich nach der Niederlage in akuter Abstiegsgefahr befinden, fordern zudem klare Regeln für die ab der kommenden Saison dauerhafte Handhabe des Videobeweises. "Die Bundesliga darf kein Experimentierfeld sein, der Einsatz des VA (Videoassistenten) und seine Rahmenbedingungen kein rechtsfreier Raum", schrieb der Verein.

Aktion von Schiedsrichter Winkmann sorgt für viel Aufregung

Die Aktion von Schiedsrichter Guido Winkmann hatte nach dem Spiel am Montag für viel Aufregung gesorgt: Nach einem zunächst nicht geahndeten Handspiel von Freiburgs Marc Oliver Kempf pfiff Schiri Winkmann zur Pause.

Die Gäste waren schon in der Kabine, da schaute sich Winkmann die Szene nach einem Gespräch mit Video-Assistentin Steinhaus noch einmal an und entschied auf Strafstoss. Er bat die Freiburger zurück auf den Platz, wo der Elfmeter ausgeführt wurde.

Winkmann äussert sich zur Entscheidung

Gestern äusserte sich der Referee nun auch selbst zu der kuriosen Aktion. "Das Spiel war nur unterbrochen. (...) Ich habe dann die Anweisung gegeben, dass es weitergeht mit Strafstoss. Der ist dann ausgeführt worden. (...) Natürlich ist das ungewöhnlich, das hat es wohl noch nie gegeben", räumte Winkmann ein.

"Wenn ich der betroffene Verein bin, wäre ich natürlich auch nicht davon begeistert. Aber es gibt in der heutigen Zeit eben den Videoschiedsrichter, der auch diesmal wieder zu Gerechtigkeit geführt hat, weil ich im Spiel keine Chance hatte, dieses Handspiel zu erkennen", verteidigte der Schiedsrichter die Entscheidung abschliessend. (mgb / dpa)

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