Zweiter Spieltag, zweite VAR-Aufregung: Diesmal beim Spiel des FC Bayern gegen den SC Freiburg. Im Mittelpunkt der Kritik steht abermals die Handspiel-Regelung.

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Freiburgs Kapitän Christian Günter war fassungslos, sein Trainer Julian Schuster sogar "peinlich" berührt – zwei umstrittene Handelfmeter haben beim SC Freiburg nach dem 0:2 (0:1) beim FC Bayern für Ärger und Unverständnis gesorgt. Bemerkenswert dabei: Den zweiten Strafstoss gab es für den Sportclub sogar selbst.

"Wenn das Handspiel ist, dann höre ich am liebsten auf mit Fussball. Das ist so ein Schwachsinn."

Freiburg-Kapitän Christian Günter

Günter kritisierte die Elfmeter-Entscheidung wegen eines Handspiels seines Teamkollegen Max Rosenfelder. "Ein wirklicher Wahnsinns-Elfmeter. Wenn das Handspiel ist, dann höre ich am liebsten auf mit Fussball. Das ist so ein Schwachsinn", sagte der 31 Jahre Abwehrspieler nach dem Spiel im Dazn-Interview.

Bayern-Torjäger Harry Kane hatte im Luftduell mit Rosenfelder dem SC-Verteidiger auf den Oberarm geköpft. Videoassistent Harm Osmers meldete sich nach der Eckballentscheidung von Schiedsrichter Christian Dingert. Der 44 Jahre alte Referee schaute sich die Szene am Spielfeldrand an – und zeigte dann auf den Punkt.

Die Freiburger inklusive Trainer Julian Schuster reagierten entsetzt. "Ich bin im Zweikampf mit ihm, ich glaube, das ist eine ganz normale Bewegung. Ich glaube, er köpft zwei Meter vorbei, wenn er nicht an die Hand geht. Von daher ist es bitter", sagte der Pechvogel.

Günter fragt, wie man ohne Armeinsatz springen soll

Ebenso sah es sein Kapitän. "Ich verstehe es wirklich nicht. Dann muss der DFB mal eine Schulung machen, wie man springt ohne Arme. Das wäre ganz gut. Das müssten sie vielleicht nächstes Jahr mal einführen. Vor der Saison sollen sie vorbeikommen und uns Profis zeigen, wie man springt ohne Arme", sagte Günter.

Selbst Bayerns Sportvorstand Max Eberl konnte den massiven Freiburger Frust verstehen. "Im Spiel war der Kopfball von Harry eine Ecke. Das wäre für mich die Entscheidung gewesen", sagte Eberl.

Für Schuster war der Freiburg-Elfmeter "peinlich"

Trainer Schuster rügte vor allem den Eingriff des Video Assistant Referees (VAR). "Ich weiss gar nicht, warum sich da irgendjemand meldet", sagte der Coach. Der Schiedsrichter habe alles richtig gemacht und keinen Handelfmeter gepfiffen.

Die Elfmeter-Entscheidung für sein Team in der Nachspielzeit, als Bayerns Palinha den Ball im Strafraum aus kürzester Distanz an die Hand bekam, nannte er "peinlich". Schuster: "Ich möchte nicht so einen Elfmeter haben. Ich möchte es nicht. Das brauchen wir auch nicht wiedergutmachen." Das dachte sich möglicherweise auch Freiburg-Angreifer Lucas Höler, der zum Strafstoss antrat – und verschoss.

"Die simpelste Lösung wäre: Alles was Hand ist, ist Hand."

Bayerns Sportvorstand Max Eberl

Grundsätzlich sei es für die Schiedsrichter inzwischen "extrem schwierig. Ich muss ehrlicherweise sagen, ich habe auch keine Lösung. Die simpelste Lösung wäre: Alles was Hand ist, ist Hand. Aber dann sind wir beim Hockey und dann wird es Spezialisten geben, die jedem den Ball an die Hand lupfen werden", sagte Bayern-Vorstand Eberl. Man müsse "schon ein bisschen das Gefühl haben, ist es wirklich ein zwingender Elfmeter oder nicht". War es zweimal in der Allianz Arena nicht. (dpa/sid/bearbeitet von ms)

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