Mehr als vier Jahrzehnte lang kümmerte sich Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt um die Verarztung und Genesung der Stars des FC Bayern München. Ein Trainer aber vertrieb den legendären "Doc" vorübergehend.

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Für den langjährigen Mannschaftsarzt des FC Bayern München, Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, war die Ära Pep Guardiola ein "schwarzer Fleck" in seiner langen Karriere.

"Es war so, dass ich mir das nicht gefallen lassen konnte, dass ein junger Trainer - der sehr erfolgreich war und der wahrscheinlich einer der ganz, ganz Grossen ist - sich in die medizinischen Belange eingemischt hat und alles besser wusste als ich", sagte Müller-Wohlfahrt im Interview BR24.

Müller-Wohlfahrt hatte damals sogar vorübergehend seinen Dienst beim deutschen Rekordmeister quittiert, den er im Februar 1977 angetreten hatte. Wegen Guardiola, der den FC Bayern von 2013 bis 2016 trainierte, war Müller-Wohlfahrt zwischen April 2015 und November 2017 nicht für die Roten tätig, betreute aber in seiner Praxis privat nichtsdestotrotz weiterhin verschiedene Profis.

Guardiola habe "Wunder" von Müller-Wohlfahrt verlangt

Dieser Periode widmete Müller-Wohlfahrt in seiner 2018 erschienenen Biografie "Mit den Händen sehen - Mein Leben und meine Medizin" ein eigenes Kapitel, 15 Seiten umfassendes Kapitel. Er überschrieb es mit dem Titel: "Das unerwartete Ende: Entscheidungsspiel in Porto am 15. April 2015" und fand deutliche Worte. "Unter Pep Guardiola veränderte sich das Klima beim FC Bayern München und es wurde mehr und mehr deutlich, dass er mir und meinem Team kein Vertrauen schenkte", gab Müller-Wohlfahrt Einblick in seine Gedankenwelt. "Einerseits" habe Guardiola sich "absolut nicht für medizinische Fragen" interessiert, "aber andererseits von uns" verlangt, "Wunder zu vollbringen."

Müller-Wohlfahrt hat sich mit Guardiola ausgesprochen

Müller-Wohlfahrt und Guardiola aber haben das Kriegsbeil begraben. Zwischen den beiden herrsche heute kein Groll, betonte der Mediziner, der seinen Posten beim FC Bayern München zum Saisonende räumt.

"Wir haben uns getroffen und haben uns ausgesprochen. Und dann ist es aber auch vorbei ... Wir schätzen uns, und er wertschätzt meine Arbeit über alles. Das hat der nie in Frage gestellt." (dpa/hau)

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