• Wie geht es für Hansi Flick weiter? Zieht es den Bayern-Trainer zum DFB?
  • In einem knapp fünfminütigen Monolog hat er über seine Situation gesprochen. Doch wirklich deutlich wurde er dabei nicht.
  • Lothar Matthäus hingegen meint, mehr zu wissen.

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Seit Wochen schwebt über dem FC Bayern die Trainerfrage um Hansi Flick: Bleibt er oder bleibt er nicht?

Sportdirektor Hasan Salihamidzic vermied bislang eine klare Positionierung: Ob Flick den Posten als Bundestrainer übernimmt? Er habe bis 2023 einen Vertrag beim deutschen Rekordmeister, so in etwa der Tenor.

Präsident Herbert Hainer und Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge verwiesen ebenfalls - nur - auf den bestehenden Vertrag Flicks. Klartext? Fehlanzeige.

Flick über seine Zukunft, Erfolgsdruck und den Spass an seinem Job

Und auch Flick selbst liess Fragen um seine Zukunft immer wieder unbeantwortet. "Die Zeit beim DFB hat mir sehr viel Spass gemacht. Jetzt ist es bei Bayern München genauso", hatte er etwa vor der Partie gegen Werder Bremen am 25. Bundesliga-Spieltag über eine mögliche Nachfolge von Jogi Löw gesagt.

Immer wieder versuchte er, Spekulationen um seine Person zu verhindern - doch schaffte genau das Gegenteil: so nun auch am Dienstagabend nach dem Champions-League-Aus der Bayern gegen Paris Saint-Germain. In einem fast fünfminütigen Statement redete sich Flick am "Sky"-Mikrofon um Kopf und Kragen, sprach über seine Zukunft, Erfolgsdruck und Spass an seinem Job.

Flicks emotionaler Monolog im Wortlaut:

  • "Die letzten Wochen waren auch von Eurer Seite immer mit Fragen gespickt, die auch nicht immer so einfach sind, sich da was Neues einfallen zu lassen. Ich habe da nie etwas Anderes zu verkünden gehabt, deswegen gibt’s da auch – was die Antwort (auf die Frage nach seiner Zukunft, Anm. d. Red.) betraf – für mich keine Notwendigkeit, da etwas Anderes zu machen. Deswegen, glaube ich, muss man auch mal respektieren, wenn ein Trainer sagt, ich habe jetzt keine Lust mehr, über dieses Thema zu sprechen, weil letztendlich sind die Dinge klar. Ich habe Vertrag bei Bayern München – und das sind dann so Sachen, die sind.
  • Und was kommt? Man macht sich immer Gedanken. Was passiert? Wie geht’s weiter? Und, und, und. Ob das jetzt hier alles wunderbar läuft oder was auch immer. Man macht sich immer Gedanken. Ich glaube, es ist für jeden Trainer oder für jeden, der in den Positionen ist - ob das als Manager ist, als Trainer -, geht’s immer nur darum: Wie kann man die Mannschaft weiterentwickeln? Wie kann man den Verein weiterentwickeln? Das ist ein ganz normaler Prozess. Ich glaube, den muss jeder auch immer mit sich selbst ausmachen. Und das sind Dinge, die mir immer sehr, sehr wichtig sind. Einfach: OK, wo geht’s hin? Wie geht’s weiter? Und da mache ich mir immer Gedanken, weil für mich ist Erfolg ein ständiger Prozess.
  • Und man muss auch schauen: Wir haben mit den sechs Titeln, die wir geholt haben, einen Massstab gesetzt. Und das müssen wir auch weitermachen. Es sind Spieler da, die Erfolg haben wollen, die Titel gewinnen wollen, das ist ganz normal, das ist beim FC Bayern München so. Und deswegen gibt’s immer wieder, sage ich mal, für mich die Situation zu sagen, alles zu bewerten, immer wieder neue Herausforderungen zu stellen oder wie kann man es angehen. Und, und, und.
  • Meine Familie - egal, was ich machen würde - würde mich immer unterstützen und immer hinter mir stehen. Ob ich beim DFB bin, vielleicht einen anderen Rhythmus hätte, das ist für sie vollkommen egal. Entscheidend ist für sie, dass der Job mir Spass macht und das ist es, was sich meine Familie wünscht. Von daher wird meine Familie in allen Dingen - egal, wie meine Entscheidung fällt - natürlich komplett hinter mir stehen. Das ist ein gutes Gefühl, das ich habe.
  • Und ich habe es ja schon gesagt: Der Job macht mir sehr, sehr viel Spass. Ich hänge an dem Trainerjob, weil ich natürlich auch schon viele Dinge in meinem Leben gemacht habe. Deswegen kann ich mir natürlich gut vorstellen - oder anders gesagt -, nichts anderes vorstellen als den Trainerjob. Das hat sich so entwickelt, dass man irgendwann mal Cheftrainer ist und dass man so wie ich jetzt in der Situation ist, ist schön, ist super. Das ist eine Situation, die sehr viel Freude macht, sehr viel Spass hat, aber na klar, man hat enormen Druck, aber letztendlich ist es immer schön. Ich bin das gewohnt von meiner Karriere als Spieler bei Bayern München, dass man Erfolgsdruck hat, aber auch beim DFB – oder bei Bayern München jetzt als Trainer. Von daher ist es eine Sache, die ganz normal ist im Leben eines Trainers. Und es macht mir wahnsinnig viel Spass."

Was weiss Matthäus?

Manch einer interpretierte Flicks Worte als eine Art Abschiedsrede. Letztlich ist aber niemand schlauer als vorher - vermutlich nicht einmal Flick selbst.

Nur einer meint, mehr zu wissen: Lothar Matthäus. "Ich bin überzeugt, dass Hansi Flick nach dieser Saison nicht mehr Bayern-Trainer ist", sagte der "Sky"-Experte nach dem Champions-League-Aus der Münchner am Dienstagabend.

"Das Angebot vom DFB gibt es. Es kann mir keiner sagen, dass da noch nicht gesprochen worden ist. Da kennt man sich zu gut. Flick steht beim DFB ganz oben auf der Liste und dann kommt lange nichts", mutmasste Matthäus.

Und damit nicht genug. Der deutsche Rekord-Nationalspieler hat auch schon einen möglichen Flick-Nachfolger parat: "Bayern München hat sich mit Julian Nagelsmann schon ein bisschen unterhalten, auch über wirtschaftliche Dinge, so viel man weiss."

Davon weiss - zumindest sagt er es - der Trainer von RB Leipzig aber selbst (noch) nichts. Nagelsmann hat Kontakte zum FC Bayern am Mittwoch umgehend dementiert: "Es gab und gibt keine Gespräche", sagte Nagelsmann auf einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch. "Ich weiss nicht, woher er die Informationen hat", erklärte Nagelsmann.

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Nagelsmann verweist auf Vertrag bei RB - und lässt Hintertürchen offen

Nagelsmann verwies gleichzeitig in nahezu perfekter Bayern-Manier auf seinen bis 2023 laufenden Vertrag in Leipzig: "Ich habe schon häufig gesagt, dass es oft Entwicklungen im Fussball gibt, die man nicht vorhersehen kann. Ich würde niemals einen öffentlichen Kampf über die Medien anfangen, um mich aus irgendetwas rauszuboxen."

Und weiter: "Es muss immer für beide Seiten passen, aber es gab und gibt auch keine Gespräche mit RB." Die - so wird es zumindest der Öffentlichkeit in der Posse um Flick verkauft - führt demnach niemand mit niemandem.

Verwendete Quellen:

  • Deutsche Presse-Agentur
  • sky.de: Klingt so Abschied? Das emotionale Flick-Interview nach Bayerns CL-Aus

"Wir sind eher Opfer": Hainer sieht Bundestrainerfrage kritisch

Club-Präsident Herbert Hainer sieht die Verwicklung des FC Bayern und von Trainer Flick in die Nachfolgediskussion um Bundestrainer Löw kritisch. "Wir sind eher Opfer. Es wird über unseren Trainer diskutiert, weil im DFB eine Stelle frei wird", sagte Hainer (66) am Sonntag in der Sendung "Sky90" des Pay-TV-Senders.
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