Der unversöhnliche Umgang von Uli Hoeness mit seinem früheren Mitspieler und Freund Paul Breitner gefällt nicht allen Fans des FC Bayern. Während der Jahreshauptversammlung kassiert Hoeness für die Verbannung Breitners von der Ehrentribüne Kritik.
Bayern Münchens Präsident
Hoeness sieht keine Grundlage mehr mit Breitner
"Ich werde zu dem Thema nichts mehr sagen. Ich habe mit Paul Breitner gebrochen, als ich aus dem Gefängnis kam - und das war's für mich", sagte der 66 Jahre alte Hoeness nach der Jahreshauptversammlung des deutschen Fussball-Rekordmeisters am Freitagabend in München.
Das Verhältnis der früheren Fussballfreunde, die zusammen 1974 mit der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel gewonnen und auch mit dem FC Bayern gemeinsam grosse Erfolge gefeiert hatten, kühlte sich zuletzt noch weiter ab.
Breitner gibt seine Ehrenkarten für den FC Bayern zurück
Am Dienstag verkündete Breitner (67), dass ihn der FC Bayern wegen jüngster kritischer Äusserungen gegen die Führung um Hoeness künftig bei Heimspielen von der Ehrentribüne der Allianz Arena verbanne. Breitner kündigte an, seine zwei Ehrenkarten auf Lebenszeit für Spiele des FC Bayern zurückzugeben.
Bayerns Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen hatte Breitner die Nachricht überbracht, dass er auf der VIP-Tribüne nicht mehr erwünscht sei. "Ich möchte dazu nichts sagen", erklärte Hoeness zum Ablauf.
Er habe aber nicht Dreesen vorgeschickt, um Breitner die Nachricht zu überbringen. Auf der Champions-League-Reise nach Athen im vergangenen Monat habe er bei einer Autofahrt mit dem Vorstand "angeboten, den Paul anzurufen. Dann hat Dreesen gesagt, "nein, das mache ich"."
Mitglieder applaudieren Kritik an Hoeness
Hoeness erntete für den Umgang mit Breitner Kritik während der Jahreshauptversammlung. Ein Ehrenspielführer sei nicht von der Tribüne zu verbannen, rügte ein Mitglied in einem Wortbeitrag. "Es ist nicht Ihr Stadion", sagte er an die Adresse von Hoeness. Viele Mitglieder applaudierten. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.