Bochum - Vor der Fankurve schlug den Dortmunder Spielern die blanke Wut entgegen. Trainer Niko Kovac blieb nach der Blamage dagegen betont ruhig - zumindest in der Öffentlichkeit. "Wir werden nicht die Nerven verlieren", beteuerte der 53-Jährige. Wie es in ihm aussieht, verriet er nicht. Die Krise beim BVB spitzt sich immer weiter zu. Das 0:2 im Ruhrgebiets-Duell beim VfL Bochum war der nächste Tiefpunkt einer bislang komplett verkorksten Bundesliga-Saison.
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"Die Dortmunder spielen wie eine Jugendmannschaft. Professionalität, Seriosität, Leidenschaft - nicht zu sehen", sagte der frühere Fussball-Nationalspieler
Nationalspieler
Defensiv fehlerhaft, offensiv harmlos
Zum wiederholten Mal hielten die Dortmunder gegen einen körperlich starken und hochmotivierten Gegner nicht ausreichend dagegen. Ein verheerender Fehler von Abwehrmann Niklas Süle vor dem 0:2 und viel zu wenig Kreativität im Spiel nach vorne kamen dazu.
Weder die Flügelflitzer Jamie Gittens und Karim Adeyemi noch das zentrale Mittelfeld mit Marcel Sabitzer, Pascal Gross und
Der 28-Jährige soll eigentlich einer der Dortmunder Führungsspieler sein, auf und neben dem Platz vorangehen. Das gelingt nicht.
Kovac: "Ich bin ja da. Das reicht ja"
Nach den verpflichtenden TV-Interviews zeigte sich keiner der Dortmunder Spieler in der Interviewzone des Ruhrstadions. Kovac fand dafür eine kuriose Erklärung.
"Wir spielen wieder in vier Tagen", sagte er mit Blick auf das Rückspiel in den Playoffs der Champions League gegen Sporting Lissabon am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN). "Es ist klar, dass die Jungs Massnahmen unternehmen, dass sie so schnell wie möglich regenerieren, die Nahrung zu sich nehmen, die sie brauchen, um wieder an Bord zu sein." Kovac ergänzte auf der Pressekonferenz mit einem Lächeln: "Ich bin ja da. Das reicht ja."
Für die Ziele des BVB reicht es aktuell nicht. Nach fünf Niederlagen in den ersten sieben Bundesligaspielen des Jahres liegt Dortmund auf Rang elf - für den stolzen Revierclub, der gerne Bayern-Jäger sein will, ist das eine sportliche Katastrophe. Der Rückstand auf einen Champions-League-Platz - eigentlich das Minimalziel der Borussia - beträgt schon acht Punkte. Eine kommende Saison ohne internationalen Wettbewerb wird immer realistischer.
Schlotterbeck fordert die "Basics"
Dass die Dortmunder die Spielzeit doch noch versöhnlich beenden, ist derzeit schwer vorstellbar. Zu gross sind die Defizite. "Die Basics im Fussball - Zweikämpfe annehmen, vor allem Zweikämpfe führen erst mal - das muss sich schleunigst ändern", forderte Schlotterbeck.
Der 25-Jährige ergänzte: "Und wenn wir das nicht hinbekommen, dann sind wir da, wo wir gerade stehen - auch zu Recht. Wir müssen das schnell hinkriegen, weil sonst ist die Saison eine Horror-Saison. Aber ich hoffe, wir kriegen das noch hin und ich glaube auch fest dran." © Deutsche Presse-Agentur
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