Es steht Aussage gegen Aussage, wenn es darum geht, herauszufinden, warum der spanische Ex-Nationalspieler Isco nicht schon längst ein Bundesligaspieler ist. Er hatte Union Berlin zugesagt. Doch in letzter Sekunde platzte der spektakuläre Wechsel. Jetzt erzählt Isco seine Version der entscheidenden Wende.
Über fünf Monate nach dem possenhaft geplatzten Wechsel von Isco hat der fünfmalige Champions-League-Gewinner gegen den 1. FC Union Berlin verbal heftig nachgetreten.
Der 31 Jahre alte Spanier schilderte in einem Interview der spanischen Sportzeitung "Marca" die Abläufe aus seiner Sicht und erhob dabei schwere Vorwürfe in Richtung des Bundesligisten aus Berlin-Köpenick.
Er habe Schuld an vielen Dingen, die passiert seien, aber was in Berlin geschehen sei, "war enorm". Und das nicht im positiven Sinne aus der Sicht von Isco: "Ich war mit grossen Erwartungen und mit Spannung angereist zu einer Mannschaft, die Europa League spielte, und in 15 Minuten haben sie die Hälfte meines Vertrags geändert."
Isco stand bereits in der Union-Kabine
Ihm zufolge bekam er einen Anruf seines Beraters Jorge Mendes, der von einem Angebot berichtet habe. "Union stand in der Bundesliga sehr gut da, war in der Europa League vertreten, der Vertrag war ein guter, das Projekt wirkte auch gut. Also habe ich zugesagt", schilderte Isco in dem "Marca"-Interview. Er habe dann den Vertrag an seinen Anwalt weitergeleitet, seine Koffer gepackt und sei allein nach Berlin geflogen. Er sei dort von einem Vereinsmitarbeiter empfangen worden und habe bereits Fotos und einen Gruss in die Kamera gemacht.
Am darauffolgenden Tag, an dem der Medizincheck anstand, nahm alles eine neue Wendung. Auf dem Weg zum Krankenhaus sei ihm gesagt worden, dass Union ihn nicht mehr für die Europa League habe melden können. Er habe dennoch den Medizincheck erfolgreich absolviert, selbst wenn auch das von manchen bezweifelt worden sei.
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Isco nahm die Gehaltskürzung wegen der Europa League nicht hin
Bei einem zweiten Anruf soll ihm gesagt worden sein, dass der ausgehandelte Vertrag daher am Ende nun geringer dotiert sei. Und bei einem dritten Anruf sei noch mal von einer Kürzung die Rede gewesen. "Ich bin keine 18 Jahre mehr, und es wäre nicht mein erster Vertrag gewesen, daher habe ich gesagt, dass ich das nicht unterschreibe."
Es habe allgemein "Ungereimtheiten" kurz vor dem Abschluss des vermeintlichen Sensationstransfers gegeben, sagte damals Unions Technischer Direktor, Michael Parensen: "Wir lassen nicht alles mit uns machen. Wir haben einen Rahmen, und in dem bewegen wir uns." Laut Unions Profifussball-Geschäftsführer Oliver Ruhnert hatte die Beratungsagentur Gestifute im letzten Augenblick Änderungen verlangt. Dadurch sei der Transfer geplatzt. "Da lassen wir uns, auch wenn der Spieler schon hier ist, nicht darauf ein, irgendwelche Dinge zu tun, die nicht zu uns passen", hatte Ruhnert dem TV-Sender Sky gesagt. (dpa/hau)
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