Der Titelkampf in der Bundesliga ist eröffnet. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge begrüsst den Anspruch Borussia Dortmunds, erstmals seit 2012 vor dem Rekordmeister zu landen und spricht Cheftrainer Niko Kovac gleichzeitig das Vertrauen aus - aber nur unter einer klaren Bedingung.
Seit 2013 kennt die Bundesliga nur einen Meister: den FC Bayern München. Sieben Mal in Folge hat der Rekordmeister triumphiert. Eine derartige Dominanz eines Vereines hat es in der 56-jährigen Geschichte der Bundesliga nie zuvor gegeben.
In der abgelaufenen Saison verspielte Borussia Dortmund einen Neun-Punkte-Vorsprung, den der hartnäckigste Widersacher der Bayern nach 15 Spieltagen aufgebaut hatte.
Rummenigge freut sich auf das Duell mit Borussia Dortmund
"Wir sind an Konkurrenz interessiert und an Emotionalität. Da ist es absolut korrekt, wenn Dortmund in der Richtung Ansprüche anmeldet", sagte Bayern Münchens Vereinsboss
Rummenigge, gebürtiger Westfale, fordert den Herausforderer zum Herausfordern auf: "So wissen wir vom ersten Tag an, dass wir konzentriert und gut spielen müssen, damit wir auch im achten Jahr unseren Titel verteidigen können."
Zur Vorbereitung darauf bestreitet der FC Bayern im Rahmen der Audi Summer Tour in den USA Freundschaftsspiele gegen Arsenal London, Real Madrid und den AC Mailand.
Auch der BVB testet aus Marketinggründen in Übersee und trifft dort auf die Seattle Sounders und auf Champions-League-Sieger FC Liverpool, den die Dortmunder Trainer-Legende
Letzte Meisterschaft des BVB unter Jürgen Klopp
Borussia Dortmund hat 2012 unter Klopp seine letzte Meisterschaft geholt und diese - anders als zuletzt - als klares Ziel formuliert. "Ich freue mich über jede Konkurrenz. Wir sind siebenmal in Folge Deutscher Meister geworden, und im letzten Jahr war es zum ersten Mal wieder ein enger Kampf, der erst am letzten Spieltag entschieden wurde", erinnerte Rummenigge. Die Bayern gewannen den Titel im Mai nur mit zwei Punkten Vorsprung auf den BVB.
An der Favoritenstellung seines Klubs änderten die Dortmunder Ansprüche freilich nichts, so Rummenigge: "Auch im Jahr 2020 wird die deutsche Meisterschaft nur über Bayern München entschieden."
Denn: "Wir haben eine gute Mannschaft. Und wenn ich mir alleine unsere Abwehr mit Alaba, Hernández, Süle, Kimmich, Pavard und Jérôme (Boateng) anschaue, bei dem man noch abwarten muss, was sich bei ihm noch entwickelt, muss ich sagen, sehe ich wenig Besseres in Europa", fügte der 63-Jährige hinzu. "Auch, was wir vorne zu bieten haben, das ist alles gut."
Rummenigge erinnert Niko Kovac an seine Titel-Pflicht
Mit diesem Personal ist Cheftrainer Niko Kovac auch in seinem zweiten Jahr zum Erfolg verdammt. Das Mindeste ist die Kombination aus Meisterschaft und DFB-Pokal, das sogenannte Double. Rummenigge verdeutlichte diesen Anspruch
Dieses kommt auch Monate später nur unter der Bedingung des Erfolgs. "Ich wünsche ihm eine genauso erfolgreiche Saison wie im Vorjahr mit dem Double - und die eine oder andere Runde mehr in der Champions League. Dann wären alle hochzufrieden beim FC Bayern", erklärte Rummenigge vor Journalisten im Teamhotel.
"Ich glaube, dass Niko weiss, dass wir ein Klub sind, der Erfolg braucht. Dem stellt er sich, dem stellen sich alle hier in dem Klub", sagte der frühere Weltklassestürmer.
"Wir sind daran interessiert, dass wir auch auf der Trainerposition Kontinuität haben." Aber: "Wir sind erfolgsverwöhnt. Und du musst Erfolg haben, um den Verein aus Wallungen fernzuhalten", sagte der Vorstandschef. Trotzdem wiederholte Rummenigge, sein Verhältnis zu Kovac sei "ein völlig entspanntes Miteinander."
Kovac kam vor einem Jahr von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern, für den er von 2001 bis 2003 bereits als Profi aktiv war. Der Dreijahresvertrag des 47 Jahre alten Kroaten läuft 2021 aus.
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