Miroslav Klose hat beim FC Bayern seine Arbeit als Co-Trainer aufgenommen. Hansi Flick freut sich auf die internationale Expertise des WM-Weggefährten, der gleich eine Extra-Schicht mit Lewandowski einlegt. Vorstandschef Rummenigge gefällt ein Punkt besonders.
Vorhang auf für
Auf dem Weg zur ersten Einheit wechselte der gut gelaunte Klose ein paar Worte mit seinem neuen Chef
"Ich konnte es nicht erwarten, so schnell wie möglich wieder auf den Platz zu kommen", sagte Klose, der am Dienstag gleich noch eine Extraschicht mit
Klose war der Wunschkandidat von Cheftrainer Hansi Flick
Nach zwei erfolgreichen Jahren bei der U17 des deutschen Fussball-Rekordmeisters ist der beförderte Klose im neuen Amt der Wunschkandidat von Flick. Der mit 71 Toren in 137 Partien erfolgreichste Torschütze der deutschen Länderspielgeschichte arbeitet neben dem Bayern-Job seit diesem Sommer an der Fussballlehrer-Lizenz und geht damit zielstrebig "den nächsten Schritt in meiner Laufbahn als Trainer". Das Engagement bei den Münchner Profis ist zunächst für ein Jahr bis zum 30. Juni 2021 vereinbart.
"Wir freuen uns, im Team so einen Topexperten zu haben, gerade was den internationalen Fussball betrifft", sagte Flick zum Start ins Mannschaftstraining. "Ich erwarte mir von Miro, dass er seine Erfahrung in das Team mit einbringt, so wie alle im Team. So kenne ich Miro auch, sehr unaufgeregt und ohne irgendwelche Eitelkeiten."
Möglicherweise wird Klose im August den Teil des Bayern-Teams um Neuzugang Leroy Sané betreuen, der in München bleibt und nicht mit auf die anvisierte Champions-League-Tour nach Portugal geht.
2014 feierten Flick Klose in Brasilien den WM-Titel
Besonders die grosse Erfahrung des früheren Weltklassestürmers könne bei der künftigen Zusammenarbeit "ein enormes Pfund" sein, sagte Flick. Beide kennen sich schon lange. Vor sechs Jahren feierte der damaligen Joachim-Löw-Assistenten Flick gemeinsam mit Klose auch den WM-Titel in Rio. "Wir vertrauen uns sowohl fachlich als auch menschlich", betonte Klose bei seiner Verpflichtung.
Von 2007 bis 2011 stürmte Klose für die Münchner, nach seinem Karriereende im Jahr 2016 trieb er dann die Trainerlaufbahn voran. Zeitweise gehörte er zum Stab von Bundestrainer
Im Sommer 2018 wechselte er zum Bayern-Nachwuchs und weckte mit der Arbeit auch Begehrlichkeiten in der Bundesliga. Dort will er selbst "irgendwann" einmal Cheftrainer sein.
Vorstandschef Rummenigge gefällt Kloses Arbeitsmoral
"Bei Miro gefällt mir persönlich ein Fakt ganz besonders: Er war selbst ein Weltklassestürmer, bei Weltmeisterschaften hat er sogar häufiger getroffen als der Bomber, der legendäre Gerd Müller. Doch trotz seines Namens und seiner erfolgreichen Vita hat Miro den steinigen Weg als Trainer gewählt, sammelt Erfahrung, arbeitet sich hoch", sagte Vorstandschef
Der bodenständige Klose selbst weist selbst gerne darauf hin, dass er bei der Trainer-Laufbahn "nichts überstürzen" will. "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich ein sehr offener, kommunikativer Trainer bin. Und ich möchte dann auch auf die Spieler zugehen", sagte er am Dienstag auf der Internetseite des Vereins.
Bierhoff: Man merkte Klose "Interesse, die Leidenschaft und Expertise für den Trainerberuf an"
Schritt für Schritt lautet die Devise, die auch beim Deutschen Fussball-Bund gerne gesehen wird. "Als Miro von 2016 bis 2018 unser Trainerteam der Nationalmannschaft unterstützte, merkte man ihm das Interesse, die Leidenschaft und Expertise für den Trainerberuf an", erinnerte sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff. "Es ist klasse, dass mit Miroslav Klose ein Weltmeister den Trainerweg derart akribisch geht und sein Wissen kontinuierlich erweitert."
Dem Trainerstab von Teamplayer Flick gehören ausser dem mit 16 Toren erfolgreichsten WM-Torjäger Klose noch Danny Röhl (Co-Trainer Analyse), Toni Tapalovic (Torwarttrainer), Holger Broich (Wissenschaftlicher Leiter und Leiter Fitness) und Hermann Gerland (Co-Trainer) an.
Gerland und Klose suchten am Dienstag auffallend häufig das Gespräch. "Es ist unheimlich spannend, und ich bin sehr glücklich, dabei zu sein. Wir sind eine gute Truppe, und jeder kann von dem anderen lernen", sagte Klose. (dpa/lh)
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