Die Verletzung von Niklas Süle ist wohl noch schlimmer als zunächst angenommen. Damit wäre die Saison für den Innenverteidiger des FC Bayern München gelaufen. Einen Ersatztransfer soll es nicht geben, der Ausfall intern aufgefangen werden. Eine Chance für Lars Lukas Mai? Wir stellen den 19-Jährigen aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern vor.

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Niklas Süle zog sich beim Spiel gegen den FC Augsburg (2:2) vor wenigen Tagen in einem Laufduell mit Florian Niederlechner ohne gegnerische Einwirkung nicht nur einen Riss des vorderen Kreuzbands im linken Knie zu. Und im Spiel gegen Olympiakos Piräus verletzte sich auch noch Lucas Hernandez.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat sich bei der Operation gezeigt, dass auch der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Saisonaus für den Bayern-Verteidiger wäre damit so gut wie besiegelt.

Der Verein braucht also eine Alternative in der Innenverteidigung. Wie Noch-Präsident Uli Hoeness gegenüber Sport1 bestätigte, wird der Verein dabei jedoch auf Wintertransfers verzichten.

Die naheliegendsten internen Lösungen rund um den wechselwilligen Jérôme Boateng sowie die beiden französischen Weltmeister Lucas Hernández und Benjamin Pavard wurden bereits diskutiert.

Manuel Baum empfiehlt Mai

Weniger auf dem Radar befindet sich aktuell noch Lars Lukas Mai. Ein Versäumnis? Wenn es nach Manuel Baum geht, ja. Der ehemalige Trainer des FC Augsburg und aktuelle Coach der deutschen U20-Nationalmannschaft kennt den 19 Jahre alten Innenverteidiger aus Bayerns zweiter Mannschaft gut.

In der Sendung "Sky90" bezeichnete er den Sachsen, den er aufgrund seiner Funktion als DFB-Coach regelmässig sehe, als "richtig, richtig Guten". Den Bayern empfahl er, mutig zu sein und ihre eigenen Spieler zu pushen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mai in der Lage sei, Bayern sofort auf diesem Niveau zu helfen, schätzte Baum als "nicht so gering" ein.

Doch wer ist dieser Lars Lukas Mai? Der gebürtige Dresdner wechselte 2014 im Alter von 14 Jahren von Dynamo Dresden in die Jugendabteilung des FC Bayern. In den folgenden Jahren durchlief er dort alle Jugendmannschaften.

Am Ende der Saison 2017/2018 debütierte er als damaliger U19-Spieler für die Profis in der Bundesliga. Zweimal liess der damalige Trainer Jupp Heynckes den damals 18-Jährigen über volle 90 Minuten ran.

Mit den Amateuren in die dritte Liga

Kurz darauf unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag bei den Münchnern. Zur Saison 2018/2019 rückte Mai in die zweite Mannschaft auf und konnte mit dieser gleich in der ersten Saison den lange ersehnten Aufstieg in die 3. Liga feiern. Im Rückspiel der Relegation gegen die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg steuerte Mai sogar einen Treffer bei.

Bei der ersten Mannschaft hat Mai seitdem allerdings kein Spiel mehr bestritten, sass nur in einigen Partien auf der Bank. Am Training nimmt er jedoch regelmässig teil und kann dort wertvolle Erfahrungen sammeln.

In der zweiten Mannschaft ist er mittlerweile ein wichtiger Bestandteil. Elf von zwölf Saisonspielen absolvierte er in der 3. Liga über die volle Distanz. Das letzte Spiel gegen Zwickau verpasste er. Prompt gab es eine 0:3-Niederlage. Die erste nach zuvor drei Siegen in Folge.

Von seiner Statur her erinnert Mai an den verletzten Niklas Süle. Mit seinen 1,90 Metern ist er nur etwas kleiner als der nun verletzte 1,95-Meter-Hüne. Neben seiner Physis zeichnen ihn ein gutes Stellungsspiel sowie ein solider, teils mutiger, Spielaufbau aus.

Vertragsverlängerung bis 2022

Einen Tag vor Süles schwerer Verletzung haben die Bayern den Vertrag mit Mai bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Sportdirektor Hasan Salihamidžić äusserte sich dazu wie folgt: "Lukas ist ein guter Junge und eines unserer grössten Talente. Mit seinen 19 Jahren ist er bereits einer der Leistungsträger bei unseren Amateuren in der 3. Liga. Wir sind davon überzeugt, dass seine Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist."

Gerade nach Mais Vertragsverlängerung könnte der FC Bayern zeigen, dass er es ernst meint mit seinem gross aufgebauten 70-Millionen-Euro-Campus. Die Verletzung von Niklas Süle bietet also gleichzeitig eine Gelegenheit: nach David Alaba wieder einen Spieler aus der eigenen Jugend bei den Profis zu integrieren.

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