• Die "beste Saison der Vereinsgeschichte" ist für Trainer Nagelsmann im Bundesliga-Endspurt wieder in greifbarer Nähe.
  • Mit dem Sieg gegen nicht nur personell unterlegene Schwaben vertagt RB die Titelparty des FC Bayern und holt zugleich Schwung für das Pokalhalbfinale.

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RB Leipzig hat den vorzeitigen Titelgewinn des FC Bayern München verhindert. Das Team von Julian Nagelsmann gewann nach drei sieglosen Heimspielen am Sonntag gegen den VfB Stuttgart mit 2:0 (0:0) und verkürzte somit den Rückstand in der Bundesliga-Tabelle auf den deutschen Fussball-Rekordmeister auf sieben Zähler. Für den Aufsteiger, der ab der 13. Minute nach einer Roten Karte ohne Naouirou Ahamada spielen musste, war es die vierte Niederlage in Serie. Nach zwei torlosen Spielen in der Red-Bull-Arena traf Amadou Haidara (46.) zur RB-Führung, ehe der eingewechselte Emil Forsberg per Foulstrafstoss (66.) erhöhte.

Nach der 1:2-Niederlage in Köln brachte Nagelsmann in der Innenverteidigung zunächst Ibrahima Konaté für Dayot Upamecano, mit dem er zuletzt "nicht so zufrieden" war. Mit dem anstehenden Bremen-Pokalspiel hätten die insgesamt vier Wechsel in der Aufstellung aber nichts zu tun, betonte der Cheftrainer, der nach dem Chancenwucher zuletzt mehr "Geradlinigkeit in Richtung Tor" forderte.

RB beginnt mit viel Druck und Tempo

RB begann mit viel Tempo und Druck. Im VfB-Strafraum fehlte es aber an Genauigkeit und Gelassenheit, die Aktionen mit Übersicht zum Erfolg zu bringen. Der erste Torschuss gelang erst in der 16. Minute durch Christopher Nkunku - Gregor Kobel parierte. Und dies war schon in Überzahl, nachdem der erst mit Gelb verwarnte Ahamada dann doch vom Platz musste. Nach Hinweis des Video-Assistenten sah Referee Deniz Aytekin sich das Foul mit offener Sohle an Haidara noch mal an und entschied auf glatt Rot. Vor der Pause verhinderte der aufmerksame VfB-Keeper Kobel zweimal die RB-Führung, erst gegen Nkunku, dann gegen Konaté (36./37.).

Mit Wiederanpfiff brachte Nagelsmann für den gelbverwarnten Konaté Upamecano. Dann ging alles ganz schnell. Dani Olmo flankte in den Strafraum, wo Haidara (46.) per Kopf die Führung erzielte. Es war das schnellste RB-Tor in der Bundesliga nach Wiederanpfiff. RB stürmte weiter pausenlos an, das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo, der einst als Co-Trainer bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Nagelsmann arbeitete, konzentrierte sich nur aufs Verteidigen.

Leipziger Chancenverwertung lässt wieder zu wünschen übrig

Die Leipziger Chancenverwertung liess erneut zu wünschen übrig. Das lag vor allem an Kobel, der in der 63. Minute zweimal glänzend parierte. Erst wehrte er den Angelinó-Schuss (63.) zur Seite ab und war dann auch beim Nachschuss von Alexander Sörloth hellwach. Nagelsmann brachte dann Forsberg (65.) für Nkunku und Nordi Mukiele für Klostermann. Die erste Ballberührung von Forsberg war effektiv: Er stürmte in den Strafraum und wurde von Konstantinos Mavropanos zu Fall gebracht. Den Elfmeter (66.) verwandelte er sicher.

Mit dem ersehnten Heimsieg ist RB wieder auf Rekordkurs. Dafür braucht es 67 Zähler und mehr. Trainer Ralph Hasenhüttl kam 2016/2017 bei der Premieren-Saison auf Anhieb mit 67 Punkten auf Platz zwei. Nagelsmann betonte immer wieder, "die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte" spielen zu wollen. Dazu zählt im zwölften Jahr nach der Gründung auch der erste Titel. Dafür will RB an diesem Freitag im DFB-Pokalhalbfinale (20.30 Uhr) bei Werder Bremen die Grundlage legen.

Die Stuttgarter fanden offensiv keine Mittel und gaben keinen einzigen Torschuss ab. Das war seit der Datenerfassung 2004/05 in einem Bundesliga-Spiel laut Opta zuvor nur Werder Bremen beim 0:6 beim FC Bayern im Oktober 2014 passiert. (dpa/mgb)

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