Die Frisuren der Spieler hatten unter der Woche mehr Aufmerksamkeit als die Leipziger Spieler erhalten. Trainer Nagelsmann versprach vor dem Spiel eine Reaktion - die ging allerdings zunächst nach hinten los. Die Spitzenposition hat RB trotz guter Moral verloren.

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Zum negativen Abschluss einer von der Haar-Affäre und internen Querelen geprägten Woche hat RB Leipzig die Tabellenführung der Fussball-Bundesliga abgegeben. Im Top-Duell des 20. Spieltags kämpfte sich das das Team von Trainer Julian Nagelsmann gegen Borussia Mönchengladbach nach einem 0:2 noch zurück, musste sich am Ende aber mit einem 2:2 (0:2) zufriedengeben. Damit sind die Bayern eine Woche vor dem Spitzenspiel in München erstmals seit Anfang Oktober wieder Spitzenreiter.

Alassane Pléa (24.) sorgte mit der Gladbacher Führung in der mit 42 146 Zuschauern ausverkauften Red Bull Arena für den ersten Schock-Moment. Jonas Hofmann (35.) legte nach einem Blackout von Nationalspieler Lukas Klostermann noch vor der Pause nach. Patrik Schick (49.) traf zum Anschluss, in der 60. Minute sah Pléa wegen Meckerns erst Gelb, dann direkt Gelb-Rot. Christopher Nkunku (89.) gelang in Überzahl noch der letztlich verdiente Ausgleich.

Vor dem Spiel hatte der verletzte RB-Kapitän Willi Orban ein Feuerwerk angekündigt - es wurde aber zunächst ein Fehlerfestival. In einem niveauarmen Spiel gelang beiden Mannschaften wenig. Gegen eng stehende Ketten fehlten sowohl RB als auch Gladbach Fantasie sowie Pass- und Ballsicherheit. Der zunächst auf der Bank sitzende spanische Nationalspieler Dani Olmo hätte aus Leipziger Sicht dem Spiel womöglich gut getan.

Pléa platziert aus elf Metern

Dann gelang Gladbach der Durchbruch, weil sich der bärenstarke Marcus Thuram auf der rechten Seite gegen Dayot Upamecano durchsetzte. Über Hofmann und Oscar Wendt gelangte der Ball zu Pléa, der einen wunderbaren Spielzug aus gut elf Metern erfolgreich abschloss. Es war bereits das fünfte Spiel in Serie, in dem Leipzig in Rückstand geriet.

RB war beeindruckt, doch schreckte auch Gladbach hoch. Christoph Kramer warf sich in den Lauf von Timo Werner und blieb - getroffen von dessen Oberschenkel - benommen liegen. Tobias Strobl (28.) kam für den Weltmeister von 2014 ins Spiel. Gladbachs Co-Trainer Alexander Zickler gab in der Halbzeit bei Sky Entwarnung: "Es geht ihm schon wieder besser, er ist ansprechbar."

Kurz darauf war Thuram (34.) frei durch, Upamecano bekam in höchster Not den Fuss dazwischen. Eine Minute später klärte Klostermann einen Ball ohne Not in die Mitte, genau vor die Füsse von Florian Neuhaus. Der leitete den Ball zum im Strafraum stehenden Hofmann weiter - ein Haken um Upamecano, ein Schlenzer ins lange Eck, 0:2.

RB Leizpig wirft alles nach vorn

Nagelsmann reagierte nach der Pause, brachte Schick sowie Yussuf Poulsen und griff mit vier Stürmern an. Das zahlte sich umgehend aus. Gladbachs Torwart Yann Sommer kollidierte beim Herauslaufen mit Dennis Zakaria, verlor den Ball und der goldrichtig stehende Schick schob zum Anschluss ein. Gut zehn Minuten später beschwerte sich Pléa so heftig bei Schiedsrichter Tobias Stieler, dass der Angreifer innerhalb weniger Sekunden zweimal Gelb sah und vom Platz musste.

Leipzig war nun nicht nur numerisch überlegen und drückte auf den Ausgleich - lange vergeblich: Die erste grosse Chance verpasste Schick (70.) per Kopf nach einem Freistoss. Der inzwischen eingewechselte Olmo (78.) scheiterte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, auch Werners (80.) Seitfallzieher war erfolglos. Olmo traf den Pfosten (82.), ehe Nkunkus Distanzschuss im langen Eck einschlug. (mss/dpa)

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