- Lukas Klostermann steht mit RB Leipzig unter Zugzwang.
- Die Sachsen sind mit nur zwei Siegen aus sieben Spielen in die Saison gestartet.
- Über den Fehlstart, den Punkte-Rückstand auf den FC Bayern und die Arbeit unter Hansi Flick beim DFB-Team hat der 25-Jährige mit unserer Redaktion gesprochen.
Herr
Lukas Klostermann: Heute haben wir viel Elf gegen Elf gespielt, war eine recht intensive Einheit.
Intensiv war auch der Saisonstart von RB Leipzig, allerdings ist dieser nicht so erfolgreich verlaufen wie erhofft. Wo hakt's aktuell?
Ich glaube, dass wir es in den meisten Spielen nicht geschafft haben, über 90 Minuten eine konstant gute Leistung zu zeigen. Wir hatten zwar in allen Partien Phasen, in denen wir gut im Spiel waren, aber wir haben zu einfach Gegentore bekommen - und teilweise dann auch recht unglücklich.
Es gibt sicherlich noch einige Punkte, an denen wir arbeiten und die wir verbessern müssen. Es geht darum, kompakter zu sein, mit der Kette besser herauszuschieben und nachzurücken. Im letzten Drittel müssen wir eine gewisse Leichtigkeit beibehalten beziehungsweise zurückbekommen. Denn gerade dann - in den entscheidenden Situationen - ist es wichtig, dass man die Ruhe und den nötigen Spielwitz hat.
Haben die Abgänge von Marcel Sabitzer und Dayot Upamecano doch eine grössere Lücke hinterlassen, als man zunächst im Verein gedacht hat?
Den Eindruck habe ich nicht. Wir haben Spieler verpflichtet, die das Potenzial haben, in diese Rollen hineinzuschlüpfen.
Wir haben es als gesamte Mannschaft in den vergangenen Spielen nicht immer gut gemacht. Da haben nicht einzelne Spieler gefehlt. Wir wissen, dass wir das als Team besser können, und ich bin mir sicher, dass wir es in Zukunft auch besser machen werden.
Sie haben im Titelkampf bereits neun Punkte Rückstand auf den FC Bayern, belegen nach fünf Spielen mit vier Punkten den zwölften Tabellenplatz. Ist das Thema in der Umkleidekabine?
Nein, gar nicht. Mich interessiert auch nicht, wie weit irgendwelche Abstände zu anderen Plätzen sind. Wir müssen auf uns schauen - dass wir die Spiele wieder gewinnen. Das ist das Ziel Nummer eins. Deswegen macht es auch keinen Sinn, auf andere Mannschaften zu schauen. Es ist nach wie vor auch noch sehr früh in der Saison.
Kommen wir von der Bundesliga zur Champions League. Am Dienstag geht’s gegen Club Brügge. Worauf dürfen sich die Zuschauer freuen?
Wir wollen die Stimmung im eigenen Stadion aufsaugen und einen geilen Fussballabend haben. Die Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass wir über 90 Minuten ein gutes Spiel machen und alles reinhauen.
Erinnern Sie sich an noch an die Auslosung? Wie war Ihre Gefühlslage, als klar war, auf wen Sie in der Champions-League-Gruppenphase treffen?
Absolute Euphorie. Wir wollen nicht in der Champions League spielen, um darauf zu hoffen, in eine leichte Gruppe zu kommen. Wir wollen gegen genau solche Mannschaften wie Paris Saint-Germain und Manchester City spielen.
Gegen Manchester City haben Sie zum Auftakt 6:3 verloren. Sie waren anschliessend mächtig sauer.
In diesem Spiel war es leider so, dass wir viele unglückliche Tore bekommen haben. Das können wir besser verteidigen, wir müssen keine sechs Treffer kassieren. Das war viel zu viel. Aber auch gegen Manchester City hatten wir Phasen, in denen wir sehr gut in der Partie waren. Die Tore haben wir sehr gut herausgespielt. Diese Ansätze müssen wir beibehalten und über das ganze Spiel zeigen. Auch wie wir uns nach Rückschlägen wieder zurückgekämpft haben, das ist ein wichtiger Grundstein.
Sprechen wir noch über die deutsche Nationalmannschaft: Sie waren Teil des ersten Kaders von Neu-Bundestrainer Hansi Flick. Wie war Ihr Eindruck von seiner Arbeit?
Sehr positiv, das haben die Ergebnisse und die Spiele auch widergespiegelt. Klar, im ersten Spiel war es gegen einen tiefstehenden Gegner ohne Trainingszeit nicht einfach. Dass man sich da nicht eine hochkarätige Chance nach der anderen erspielt, war absolut verständlich. Wir hatten in den Trainingseinheiten nicht viel Zeit, um zu arbeiten. Dafür, finde ich, war das schon sehr ordentlich. Aber in den beiden anderen Spielen hat man viele positive Ansätze und Spielfreude gesehen.
Was macht
Wir wollten in den Spielen offensiver verteidigen, dass wir in der ein oder anderen Szene früher anlaufen – und ich denke, dass wir das auch schon ganz gut hinbekommen haben. Ansonsten hat er wie jeder Trainer unterschiedliche Ansätze, unterschiedliche Prioritäten.
Nach dem 6:0-Sieg gegen Armenien wurde Karim Adeyemi für sein Traumdebüt mit einem Tor bejubelt. Wie hat er Ihnen gefallen?
Seine Leistung auf dem Platz hat für ihn gesprochen. Aber wir hatten auch einige andere junge Spieler dabei, zum Beispiel Jamal Musiala und Florian Wirtz. Die Jungs sind noch sehr jung, aber haben ihre Sache sehr gut gemacht. Sie spielen unbekümmert und versprühen Spielfreude. Ich hoffe natürlich, dass ihre Entwicklung so weiter verläuft.
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