Fazit:
Feierabend im Holstein-Stadion, Kiel bezwingt Borussia Dortmund überraschend mit 4:2. Nach der Halbzeit sah vieles nach einem ungefährdeten Heimdreier aus, dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Reyna (71.) und Gittens (77.) machten die Angelegenheit richtig spannend, wenig später flog der eingewechselte Holtby mit Rot vom Feld (86.). Die Borussen versuchten noch einmal alles, kamen aber in der Schlussphase nicht mehr zu konkreten Abschlüssen. Die KSV verteidigte mit Mann und Maus, ehe Arp in der letzten Sekunde ins leere Tor einschoss (90+8). Damit fahren die Störche einen extrem wichtigen Sieg im Abstiegskampf ein, bleiben jedoch erst mal 17. Der BVB verharrt auf Rang 8 und kann zum Hinrundenabschluss sogar bis auf den 11. Platz abrutschen.
Spielende
Tooor für Holstein Kiel, 4:2 durch Jann-Fiete Arp
...und dann sorgt Arp im Gegenzug für die Entscheidung! Guirassy köpft die eigene Ecke nach hinten, wo Arp schneller als Schlotterbeck ist und nach rechts in die gegnerische Hälfte läuft. Aus 45 Metern schiebt er den Ball dann ins leere Tor.
Es gibt noch mal Ecke für den BVB, Kobel ist mit vorne...
Apropos Weiner: Der Schlussmann musste eben, im Anschluss an die abgefangenen Flanke, behandelt werden. Deswegen gibt es jetzt noch einige Minuten obendrauf.
Momentan schafft es der Gast nicht, die Kieler defensiv in Verlegenheit zu bringen. Zu kompakt steht die Abwehr vor Keeper Weiner.
Weiner fängt eine hohe Flanke an den Fünfmeterraum ab. Jede solcher Aktionen wird nun natürlich gefeiert wie ein Treffer.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 6
Dortmund belagert den gegnerischen Strafraum nun wie ein Handballteam. Halten die Hausherren dem Druck stand?
Gelbe Karte für Waldemar Anton (Borussia Dortmund)
Anton schubst Holtby nach dessen Foul weg, dann diskutiert er mit dem Referee. Dafür wird er verwarnt.
Rote Karte für Lewis Holtby (Holstein Kiel)
Es kommt noch dicker für die KSV. Holtby holt sich für ein völlig unnötiges Foul von hinten an Nmecha im Mittelkreis den roten Karton ab. Die Entscheidung ist richtig.
Zunächst aber wechselt Rapp ein weiteres Mal aus. Porath geht, Javorček kommt.
Spielerwechsel bei Holstein Kiel
Dominik Javorček kommt für Finn Porath
Kiel kann kaum für Entlastung sorgen. Das werden sehr lange Schlussminuten.
Gelbe Karte für Finn Porath (Holstein Kiel)
Porath sieht Gelb wegen Zeitspiels.
Wie reagiert der Aufsteiger auf diesen Anschluss? So richtig hatte sich das nicht angedeutet, nun haben die Dortmunder aber natürlich Lunte gerochen.
Tooor für Borussia Dortmund, 3:2 durch Jamie Gittens
Jetzt wird es noch mal richtig spannend! Beier kann sich links im Kieler Sechzehner zwar nicht wirklich durchsetzen, die Kugel springt aber dennoch zu Gittens. Der Brite probiert es aus spitzem Winkel von links, der Ball landet dann abgefälscht im Netz. Diesmal ist Weiner chancenlos.
Spielerwechsel bei Holstein Kiel
Lewis Holtby kommt für Shuto Machino
Spielerwechsel bei Holstein Kiel
Max Geschwill kommt für Marco Komenda
Spielerwechsel bei Holstein Kiel
Jann-Fiete Arp kommt für Phil Harres
Die Schlussviertelstunde bricht herein. Mit dem 1:3 ist hier natürlich noch mal etwas mehr Feuer drin. Und wegen der langen Pyro-Unterbrechung wird die Nachspielzeit knackig ausfallen.
Tooor für Borussia Dortmund, 3:1 durch Gio Reyna
Anschluss für Schwarz-Gelb! Aus 19 Metern von halbrechts hält der eingewechselte Reyna einfach mal drauf. Sein halbhoher Strahl landet im langen Eck - unhaltbar war der für Weiner aber nicht.
Auch KSV-Übungsleiter Rapp nimmt einen ersten Wechsel vor. Gigović kommt für Bernhardsson.
Spielerwechsel bei Holstein Kiel
Armin Gigović kommt für Alexander Bernhardsson
Übrigens: Ein Spieler, der dem BVB womöglich guttun könnte, ist seit heute nicht mehr Teil des Kaders. Donyell Malens Wechsel zum englischen Erstligisten Aston Villa ist inzwischen offiziell.
Unterdessen gab es zwei Wechsel bei den Gästen. Reyna und Couto ersetzen Sabitzer und Duranville.
Links im Strafraum wuchtet sich Guirassy an seinem Gegner vorbei. Aus ganz spitzem Winkel stochert er die Kugel aber unglücklich ins Toraus.
Spielerwechsel bei Borussia Dortmund
Yan Couto kommt für Julien Duranville
Spielerwechsel bei Borussia Dortmund
Gio Reyna kommt für Marcel Sabitzer
Das passt zur schwarz-gelben Leistung. Duranville schleudert eine Flanke aus dem rechten Halbfeld meilenweit ins Aus.
Nahezu alles spielt sich derzeit im Mittelfeld ab. Einen gefährlichen Durchbruch ins letzte Drittel sehen wir weder hüben noch drüben.
Den Nordlichtern kann das nur recht sein. Je länger, sich vor dem eigenen Tor nichts tut, desto wahrscheinlicher wird der Überraschungssieg gegen die Dortmunder.
Wie die Feuerwehr starten die Gäste nicht in Durchgang zwei. Dabei müssen sie sich ranhalten, wenn hier doch noch etwas gehen soll.
Nach mehrminütiger Unterbrechung kann es dann jetzt hoffentlich ohne Pyro-Pausen weitergehen.
Stichwort „weiterspielen": Weil erneut kaum etwas auf dem Rasen zu sehen ist, schickt Schiri Petersen alle Spieler in die Katakomben. Es ist erneut Pause.
Mit zwei Wechseln geht es weiter. Borussen-Coach Şahin tauscht Ryerson und Bensebaini gegen Beier und Anton aus.
Spielerwechsel bei Borussia Dortmund
Waldemar Anton kommt für Ramy Bensebaïni
Spielerwechsel bei Borussia Dortmund
Maximilian Beier kommt für Julian Ryerson
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Eine verrückte erste Hälfte ist vorbei, Holstein Kiel führt mit 3:0 gegen Borussia Dortmund. Dabei erwischte der BVB eigentlich den aktiveren Start, wenngleich Porath den ersten Hochkaräter vergab (5.). Anschliessend plätscherte die Begegnung einige Zeit etwas vor sich hin. Kiel war mit Verteidigen beschäftigt, während die Borussia offensiv einfach zu einfallslos war. Dann aber ging es Schlag auf Schlag: Machino per Rechtsschuss (27.) und Harres per Kopf (32.) sorgten für einen norddeutschen Doppelschlag. Kurz vor der Pause vergaben die Hausherren noch eine Zweifachchance (41.), bevor Bernhardsson doch noch das 3:0 erzielte (45+4). Die KSV erweist sich als extrem abgezockt, während Dortmund in echten Nöten ist. Mal sehen, ob hier noch etwas geht für den Favoriten. Bis gleich!
Ende 1. Halbzeit
Tooor für Holstein Kiel, 3:0 durch Alexander Bernhardsson
Es wird immer verrückter - die KSV führt mit 3:0! Und natürlich ist es wieder ein Konter: Machino gewinnt den Ball links in der eigenen Hälfte, der Porath auf die Reise schickt. Im richtigen Moment gibt der weiter zu Harres, welcher über links in die Box eindringt. Dann sieht er den in der Mitte freistehenden Bernhardsson - und der Skandinavier schiebt aus wenigen Metern mühelos ein.
Mit einem Haken nach links lässt Gittens seinen Gegner aussteigen, dann rutscht ihm sein Schuss aus 13 Metern aus halblinker Position aber über den Schlappen. Bezeichnend.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 4
Gelbe Karte für Julien Duranville (Borussia Dortmund)
Für ein taktisches Foul im Mittelfeld an Machino sieht Duranville die erste Gelbe Karte des Matches.
Doppelchance für Holstein! Über rechts wuselt sich Bernhardsson mit kleinen Bewegungen in den gegnerischen Sechzehner. Mit links visiert er das lange Eck aus spitzem Winkel an, Kobel lässt nach rechts vorne klatschen. Dort kommt Porath aus dem Hinterhalt, setzt den Ball aber aus 14 Metern rechts am Tor vorbei.
Seit den Kieler Toren geht bei der Şahin-Truppe nach vorne nicht viel zusammen. Die Frustration scheint gross zu sein.
Aus 23 Metern von links probiert Porath es einfach mal. Die Murmel saust aber ein gutes Stück am kurzen Eck vorbei.
Erschreckend für alle Dortmund-Fans: Lagen die Westfalen in dieser Saison auswärts zurück, setzte es bislang ausschliesslich Niederlagen. Heute soll das natürlich nach Möglichkeit nicht erneut geschehen, allerdings sitzt der Schock der zwei Gegentreffer erst einmal.
Tooor für Holstein Kiel, 2:0 durch Phil Harres
Doppelschlag Kiel! Wieder sieht die BVB-Abwehr nicht so richtig gut aus. Einen Querschläger kriegt sie nicht geklärt, so legt Machino aus dem rechten Halbraum auf die Aussenbahn zu Rosenboom. Dessen hervorragende Flanke findet nahe des Fünfmeterraums Harres, der relativ unbedrängt rechts unten einköpft.
Nun rollt der Ball wieder.
Die Partie ist kurz unterbrochen. Von den Rängen ziehen Rauchschwaden auf das Feld. So ist ans Weiterspielen nur schwerlich zu denken.
Tooor für Holstein Kiel, 1:0 durch Shuto Machino
Auf einmal gehen die Störche in Front! Und das ging viel zu einfach. Nach einem Einwurf von der linken Seite in der eigenen Hälfte verliert Brandt die Murmel an Bernhardsson. Der Schwede rennt über halbrechts nach vorne, ehe er auf Höhe der Strafraumkante in die Mitte zu Machino gibt. Aus 16 Metern setzt der nunmehr siebenfache Torschütze der laufenden Saison den Ball überlegt oben links ins Netz.
Auch bei Standards entfachen die Schwarz-Gelben noch keine Gefahr. Zum wiederholten Mal ist Brandts Ecke von der linken Seite zu kurz.
Bislang fehlt dem BVB im letzten Drittel die zündende Idee. Einen echten Hochkaräter verzeichnet bisher ausschliesslich die KSV.
Wieder probieren es die Holsteiner. Jetzt ist Harres Anspielstation eines langen Chips in die Spitze. Als letzter Mann stibitzt ihm aber Can den Ball.
In der Vorwärtsbewegung verliert Schlotterbeck die Kugel an Bernhardsson. Erneut haben die Kieler eine aussichtsreiche Umschaltbewegung, diesmal kommen sie aber nicht entscheidend durch.
Mit Ausnahme der Porath-Gelegenheit ist von den Gastgebern offensiv noch nichts zu sehen. Lediglich die Dortmunder tun hier etwas für das Angriffsspiel.
Guirassy fasst sich ein Herz und hält aus 22 Metern leicht halbrechter Position wuchtig drauf. Im bedrohten rechten Eck ist Weiner aber zur Stelle und wehrt zur Ecke ab. Diese bringt nichts ein.
Rosenboom im Glück. Der Kieler stoppt Gittens rechts an der Seitenlinie taktisch - der Engländer wäre nach Pass von Bensebaini eigentlich bereit zum Durchstarten. Schiedsrichter Petersen belässt es aber bei einer Ermahnung.
Kobel verhindert das 1:0! Plötzlich ist der BVB in Gefahr. Machino leitet bei einem schnellen Tempogegenstoss aus dem Anstosskreis nach halblinks in den Lauf von Porath weiter. Der 27-Jährige rast in die Box, scheitert dann aber mit einem etwas zu harmlosen Abschluss im Eins-gegen-Eins an Kobel.
Nach vier Minuten wird es schon etwas spannender. Eine hohe Flanke vom rechten Dortmunder Flügel landet glücklich links im Sechzehnmeterraum bei Gittens. Der dreht einmal seinen Gegenspieler ein, ehe sein Schuss aus zwölf Metern von links klar am kurzen Eck vorbei trudelt.
Bensebaini schaltet sich über links in den Angriff ein. Ein Zuspiel erreicht den Ex-Gladbacher an der Grundlinie, seine Hereingabe bringt aber keine Gefahr ein.
Spielbeginn
Die nicht immer einfache Spielzeit schlägt sich für die Schwarz-Gelben langsam, aber sicher auch in der Tabelle nieder. Platz acht und 25 Punkte sind zu wenig für die eigenen Ansprüche. Während der FC Bayern München (Rang eins) bereits auf 14 Zähler enteilt ist, sind es deren zehn auf die Leverkusener (Rang zwei). Aber: Mit einem Dreier heute könnten sich die Westfalen zumindest vorübergehend bis auf zwei Punkte an den Dritten RB Leipzig heranarbeiten.
Dortmund wiederum ist enttäuschend ins Jahr 2025 gestartet. Unter anderem dank eines Katastrophenstarts im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (nach acht Minuten stand es bereits 0:2) ging die Partie gegen den Titelverteidiger letztlich knapp verloren (2:3). Angesichts einiger krankheitsbedingter Ausfälle war das zwar eine beachtliche Leistung – am Ende steht jedoch trotzdem die erste Saisonniederlage auf eigenem Rasen.
Die Gesamtbetrachtung zeigt aber auch: Vor dem Triumph über den FCA kassierten die Nordlichter fünf Pflichtspielpleiten in Serie. Nicht zuletzt deshalb belegen sie momentan nur den 17. Rang im Klassement. Der 1. FC Heidenheim auf dem Relegationsplatz 16 ist immerhin schon fünf Zähler entfernt. Es wird also Zeit, auch gegen vermeintlich stärkere Teams wie den BVB zu punkten.
Den zarten Aufwärtstrend am Ende des vergangenen Jahres konnten die Störche im ersten Spiel nach der Winterpause nicht bestätigen. Trotz später Comeback-Bemühungen unterlagen sie im Schwarzwald dem SC Freiburg (2:3). Zuvor konnten sie im Test immerhin den 1. FC Union Berlin bezwingen (2:1), nachdem vor dem Jahreswechsel ein klarer Heimerfolg gegen den FC Augsburg gelang (5:1).
Bei den Gästen steht Kobel wie gewohnt zwischen den Pfosten, davor formiert sich eine Viererkette aus Bensebaini, Schlotterbeck, Can und Ryerson. Nmecha und Sabitzer spielen als Doppelsechs, die offensive Dreierreihe besteht aus Gittens, Brandt und Duranville. Im Sturm soll Guirassy die Treffer besorgen.
Schauen wir zunächst auf die Aufstellungen beider Teams. Bei den Hausherren beginnt Weiner im Tor, Komenda, Zec und Becker bilden die Dreierkette, die bei Bedarf von den Wingbacks Porath und Rosenboom zu einer Fünferkette wird. Im zentralen Mittelfeld agieren Knudsen und Remberg, offensiver sind Machino und Bernhardsson ausgerichtet. Vorne drin stürmt Harres.
Hallo und herzlich willkommen zum Hinrundenschluss der Bundesliga! Zu Beginn der Englischen Woche gastiert Borussia Dortmund bei Holstein Kiel. Anstoss an der Förder ist um 18:30 Uhr.
