Jérôme Boateng steht weiter bei europäischen Spitzenvereinen hoch im Kurs. Der Nationalspieler hat womöglich bereits sein letztes Spiel für den FC Bayern absolviert.

Weitere Fussball-News gibt es hier

Jérôme Boateng erfreute die Fans in Rottach-Egern mit seinen Autogrammen, dann schlenderte er zum Mannschaftsbus. Es war der Abschied des Fussball-Nationalspielers am Montag in die Mittagspause, aber nach anhaltenden Wechselspekulationen könnte auch der vom Verein nahen. "Meines Wissens gibt es nichts Neues. Ich würde mir auch wünschen, dass es weiter nichts Neues geben wird", sagte Trainer Niko Kovac am Sonntagabend über einen seiner drei "fantastischen" Innenverteidiger. "Alle drei haben Weltformat."

ManUnited oder Paris Saint-Germain heissen die Top-Kandidaten im Poker um den 29-Jährigen, auch der FC Arsenal soll interessiert sein. Die Engländer müssen dabei aufs Tempo drücken, denn das Transferfenster der Premier League schliesst bereits an diesem Donnerstag.

50 Millionen + X als Ablöse stehen im Raum

"Sie wissen doch ganz genau, dass wir darüber nicht reden", antwortete Sportdirektor Hasan Salihamidzic auf die Frage zum Stand in der Personalie. Ein mehr oder weniger intensiver Austausch im Rahmen eines Testspiels wie beim 1:0 am Sonntagabend in München wäre keine Überraschung. Ein offizielles Angebot wurde noch nicht bestätigt.

Boateng, der 2011 von Manchester City zu den Bayern gewechselt war, hat einen langfristigen Vertrag bis ins Jahr 2021 in München. Als diskutable Ablösesumme wird eine Summe von 50 Millionen Euro plus X für den Innenverteidiger und Weltmeister von 2014 veranschlagt. Wie schnell der Wechsel zu einem Topclub vollzogen werden kann, unterstrich am Freitag das Beispiel von Arturo Vidal. Der Chilene steht nun beim FC Barcelona im Kader. Aber nur wenn alle Rahmenbedingungen erfüllt sind, kommt auch der Wechsel von Boateng zustande. Ansonsten bleibt Boateng - zur Freude von Kovac.

Wettbieten um Boateng?

Angesichts der drei interessierten europäischen Grossclubs könnte sogar ein Wettbieten um Boateng entbrennen und den Bayern eine satte Ablöse bringen. Es heisst, dass der Spieler die Option PSG favorisiert. Dort forderte Neu-Trainer Thomas Tuchel Verstärkung für die Defensive. Ein Wechsel in die international bedeutendere Premier League dürfte aber die Vermarktungsmöglichkeiten für den in diesem Bereich international ambitionierten Boateng vergrössern.

"Er würde uns natürlich fehlen", sagte Bayern-Kapitän Manuel Neuer. "Ich fände es natürlich sehr schade, aber ich gehe jetzt mal nicht davon aus." Boateng selbst war am Sonntag erst einmal froh, dass er nach der Frust-WM zurück im Spielbetrieb ist. "Back in action. Good test", liess er via Twitter verlauten. "Ich hoffe, er bleibt bei uns", sagte Franck Ribéry am Montag. "Jérôme Boateng ist einer der besten Innenverteidiger der Welt."

Bayern braucht einen Umbruch

Wenn Boateng fit ist, zählt er zur Elite. Doch seit seiner schwerwiegenden Muskelverletzung Anfang 2016 wurde der 73-malige Nationalspieler wiederholt von seinem muskulösen Körper gestoppt. Ein Umbruch auf der Innenverteidigerposition muss ohnehin irgendwann eingeleitet werden, denn Mats Hummels und Javi Martínez sind ebenfalls schon 29 Jahre alt. Niklas Süle (22) gehört die Zukunft in München. Weltmeister Benjamin Pavard (22) vom VfB Stuttgart wird irgendwann beim FC Bayern erwartet. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schloss zuletzt einen Wechsel in diesem Sommer - selbst im Falle eines Boateng-Abgangs - aus.

"Wir haben Hummels, wir haben Süle, wir haben Martinez, der in der Innenverteidigung spielen kann, auch Alaba und noch zwei junge Spieler, Lukas Mai und Chris Richards. Das ist viel Qualität", betonte Rummenigge. Aber die Qualität von Boateng haben sie (noch) nicht - und Trainer Kovac würde sicher gleichwertigen Ersatz begrüssen. (mss/dpa)

Sie möchten sich zum Thema Fussball auf dem Laufenden halten? Abonnieren Sie doch unsere Fussball-News per WhatsApp: Hier geht's zur Anmeldung.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.