Nur Gerd Müller, Jupp Heynckes und Klaus Fischer haben in der Bundesliga häufiger ins Tor getroffen als Manfred Burgsmüller. Mit nur 69 Jahren ist die Torjäger-Legende gestorben. Die Todesursache liegt noch im Dunkeln.
Der frühere Fussballer Manfred Burgsmüller ist tot. Der ehemalige Spieler von Borussia Dortmund und Werder Bremen starb am 18. Mai 2019 im Alter von 69 Jahren, wie die Polizei in Essen am Dienstag mitteilte.
Die Leiche sei am vergangenen Samstag von einer Freundin gefunden worden, sagte die Polizei.
Lesen Sie auch: Wo läuft das DFB-Pokalfinale im TV?
Watzke: "Ein grosser Borusse"
"Manni Burgsmüller war das Idol einer ganzen Generation. Ich habe ihn sehr gerne Fussballspielen gesehen", sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke.
"Er ist der Bundesliga-Torschützenkönig unseres Vereins. Ein grosser Borusse. Die Nachricht von seinem Tod hat mich erschüttert."
"Ein ganz grosser Borusse ist von uns gegangen. Ruhe in Frieden, Manni Burgsmüller", schrieb der BVB bei Twitter.
Auch Dortmunds Manager Michael Zorc sprach von einer "sehr traurigen Nachricht" - er betonte: "Als ich beim BVB als Profi angefangen habe, war Manni Kapitän. Er war ein Super-Typ, der mir auch sehr viel geholfen hat."
BVB-Präsident Reinhard Rauball nannte Burgsmüller "Mitte der 70er bis Anfang der 80er Jahre das Gesicht von Borussia Dortmund."
Burgsmüller habe "alle Facetten, über die ein Torjäger verfügen kann" vereint, sagte Rauball: "Persönlich war er ein sehr angenehmer, witziger und geradliniger Typ, mit dem man sich einfach gerne umgab."
213 Bundesligatore, aber nur drei Länderspiele
Burgsmüller, der in 447 Bundesliga-Spielen 213 Tore erzielt hat und damit Rang vier der ewigen Torjägerliste der Liga belegt, spielte in seiner Karriere vor seinem Engagement in Dortmund bei Rot-Weiss Essen und Bayer Uerdingen, nach seinem Abschied aus Dortmund ab 1983 noch für den 1. FC Nürnberg, Rot-Weiss Oberhausen und Werder Bremen.
Seine beste Zeit erlebte der dreimalige Nationalspieler aber zwischen 1976 und 1983 beim BVB. In 224 Spielen erzielte der Mittelstürmer 135 Tore. Am 6. November 1982 traf Burgsmüller beim 11:1 des BVB gegen Arminia Bielefeld fünf Mal.
1985 holte der damalige Bremer Trainer Otto Rehhagel den immerhin schon 36-Jährigen zu Werder.
In den folgenden vier Jahren erzielte Burgsmüller in 115 Bundesligaspielen 34 Treffer und wurde mit 38 Jahren das erste Mal in seiner Karriere Deutscher Meister mit den Bremern, zudem stand er mit Werder zweimal im DFB-Pokalfinale.
Burgsmüller wird 1968 Profi und bleibt es bis 1990
Burgsmüller hatte seine Karriere 1968 als Jung-Profi bei Rot-Weiss Essen begonnen, absolvierte in vier Spielzeiten aber lediglich zwölf Ligaspiele.
Für Bayer 05 Uerdingen erzielte Burgsmüller zwischen 1971 und 1974 in der Regionalliga West 80 Treffer in 101 Spielen und half damit massgeblich bei der Qualifikation für die neu geschaffene zweigeteilte zweite Liga.
Ein Rückblick auf den Bundesliga-Torjäger Manfred Burgsmüller
1990 beendete er seine Karriere als Profi-Fussballer. Vier Mal hatte Burgsmüller das Tor des Monats erzielt und galt als grosses Schlitzohr innerhalb der Liga.
Für die deutsche Fussball-Nationalmannschaft absolvierte Burgsmüller drei Länderspiele. Er stand auf dem Sprung zur WM 1978 in Argentinien. Bundestrainer Helmut Schön aber liess Burgsmüller zu Hause.
"Es ist schade, dass ihm bei der Nationalmannschaft nie jene Wertschätzung zuteil geworden ist, die ihm aufgrund seiner Qualität und seiner Rafinesse zustand", sagte Rauball.
Burgsmüller ist bester Bundesliga-Schütze Borussia Dortmunds
1988 wurde Burgsmüller mit Bremen Deutscher Meister, zudem stand er mit Werder zweimal im DFB-Pokalfinale. Mit 135 Treffern ist er bis heute der erfolgreichste Bundesliga-Torschütze des BVB.
Nach dem Ende seiner Fussballer-Karriere war es für ihn mit dem Sport noch nicht vorbei. Sechs Jahre später kehrte er in den Leistungssport zurück und erzielte bis 2002 bei den American Footballern von Rhein Fire aus Düsseldorf zahlreiche Goalkicks.
In Gelsenkirchen versuchte der gebürtige Essener, ein Schalker Football-Team aufzubauen. Dieser Plan aber wurde aufgrund mangelnden Interesses an den gelegentlichen Spielen Rhein Fires in der Arena AufSchalke fallen gelassen.
Für die TV-Sendung "Helden der Kreisklasse" betätigte sich Burgsmüller anschliessend von 2004 bis 2006 als Manager und Coach des Dortmunder Kreisligisten SSV Hacheney. Zuletzt war Burgsmüller im Sportmarketing aktiv. (dpa/AFP/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.