2019 war ein schwieriges Jahr für Thomas Müller. Der Trainerwechsel beim FC Bayern entpuppte sich als Glücksfall für den 30-Jährigen. Hansi Flick hat den Angreifer wieder wichtig gemacht - der bedankt sich mit einem Eintrag in die Geschichtsbücher.
Was mag wohl
Beim 4:0-Sieg gegen Hertha BSC war der Ex-Nationalspieler als Schütze des ersten Tores und Vorbereiter des letzten Treffers massgeblich am deutlichen Bayern-Signal im Bundesliga-Titelkampf beteiligt. Und in Richtung Spitzenreiter RB Leipzig sagte Müller auch unmissverständlich: "Wir sind weiter eine sehr wettkampfbezogene Mannschaft, die in der Lage ist zu liefern, wenn sie muss." Ein Satz, der so auch auf Müller zutrifft.
Thomas Müller macht den Vorlagengeber beim FC Bayern
Mit seinem dritten Saisontor brachte der Offensivspieler die Bayern gegen Hertha nach 60 zähen Minuten auf die Siegerstrasse. Nach seinem Premierentreffer in 2020 ist Müller nun der erste Spieler, der seit 2009 in jedem Kalenderjahr getroffen hat.
Die präzise Flanke auf den Kopf von
Dass Müller Tore auflegen kann, zeigte er bereits im vergangenen Jahr. Müller war der Spieler mit den zweitmeisten Vorlagen in den fünf wichtigsten Ligen Europas im Kalenderjahr 2019. 23 Mal spielte Müller den letzten Pass vor einem Torerfolg. Nur Kevin De Bruyne von Manchester City war mit 24 Torvorlagen noch besser.
Dennoch merkt Müller an: "Am meisten Spass machen die eigenen Tore." Und das zwischenzeitliche 1:0 im Berliner Olympiastadion war nicht nur sehr wichtig, sondern auch typisch für den Stürmer: Nach einer Kopfballablage von Perisic stand er im Strafraum goldrichtig und traf volley mit dem linken Fuss. "Es ist und bleibt Thomas' Stärke, dass er einfach nicht greifbar ist", sagte
Müller erlebte 2019 ein schwieriges Jahr in München
"Es war ein sehr schöner Tag für mich und die Mannschaft", resümierte Müller in Berlin. Im Herbst schienen die schönen Zeiten für ihn beim FC Bayern dagegen passé. Kovac degradierte ihn zum Bankdrücker, der nur noch gebraucht werde, wenn "Not am Mann" sei.
Diese Aussage flog Kovac um die Ohren. Sie löste sogar Spekulationen über das Unvorstellbare aus: einen Abschied Müllers vom FC Bayern. "Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen", antwortete Müller damals.
Kurz darauf war Kovac weg - und aus besagtem Trainerteam rückte Flick auf den Chefposten vor. Der 54-Jährige, der als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw 2014 in Brasilien mit dem Nationalspieler Müller den Weltmeistertitel gewonnen hatte, handelte prompt.
Flick erhob Müller wieder in den Rang eines Anführers. "Ich kenne Thomas lange. Er ist für den Verein wichtig, er hat alles gewonnen. Er ist auf dem Platz einer, der sehr intelligent ist, eine Mannschaft mitreisst und führen kann", sagte Flick vor seinem Einstand beim 2:0-Sieg in der Champions-League-Gruppenphase gegen Olympiakos Piräus, bei dem Müller 90 Minuten ran durfte.
Müller dankt Flicks Vertrauen mit Leistung
Der Paradebayer dankt Flicks Vertrauen mit Leistung. Auf famose elf Torbeteiligungen (drei Tore, acht Assists) kommt Müller in den vergangenen acht Liga-Einsätzen. Er sei gestärkt ins neue Jahr gegangen, berichtete der gebürtige Oberbayer im Trainingslager in Katar.
"Das war eine Prüfung", sagte Müller zur schwierigen Periode unter Ex-Trainer Kovac. "Und ich habe vom Gefühl her diese Prüfung gut bestanden. Deswegen gehe ich mit ziemlich viel Selbstvertrauen aus der Situation heraus."
2019 war insgesamt ein wechselvolles Jahr für Müller. Im Frühjahr musterte ihn Bundestrainer Löw als Nationalspieler aus - nach 100 Länderspielen. Dann wurde er im Verein infrage gestellt.
"Wenn du nach so vielen Jahren etwas extremer auf den Prüfstand gestellt wirst, dir dann aber selber die Bestätigung herausarbeitest, dass du es schon noch drauf hast, ist das immer ein schönes Gefühl", sagte Müller zu den schwierigen Phasen des vergangenen Jahres. Unter Flick scheint der Profi nun wieder bereit für grosse Titel-Prüfungen. (msc/dpa)
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