Die Bayern wollten in Berlin unbedingt den Ausrutscher gegen Augsburg vergessen machen. Und Hertha hatte seit mehr als neun Jahren nicht gegen München gewonnen. Doch nach einem spektakulären Spitzenspiel sind die Berliner plötzlich punktgleich mit dem Branchenprimus.
Die Bayern haben sich schon in der frühen Saisonphase ihre erste Ergebniskrise genommen. Mit viel Mut und dem ersten Sieg über den Münchner Rekordmeister nach neun Jahren und 226 Tagen sorgte Hertha BSC dafür, dass nach vielen Monaten erstmals wieder Spannung einzieht im Kampf um die Tabellenspitze in der Fussball-Bundesliga.
Die unerschrockene Mannschaft von Trainer Pal Dardai schickte am Freitag den vom Ex-Herthaner Niko Kovac gecoachten Favoriten mit 2:0 (2:0) nach Hause. Vor 74 469 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion machten Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic per Foulelfmeter (23. Minute) - zuvor hatte sich
Unterhaltsame Anfangsphase
Die Gäste schafften trotz grosser spielerischer Überlegenheit auch nach der Pause keinen Treffer mehr. Hertha schloss damit nach Punkten (13) zum Spitzenreiter aus München auf. Nur ein weiteres Tor fehlte für die Tabellenführung. Dortmund, Bremen und Mönchengladbach können die Bayern nun aber am 6. Spieltag von Platz eins stürzen.
Hertha agierte wie von Dardai angekündigt von Beginn an mutig. Vor allem Valentino Lazaro, der sich auf der rechten Aussenbahn ein österreichisches Duell mit
Wütende Bayern vergeben Chancen
Die Münchner, bei denen
Die Bayern antworteten wütend. Aber der 28-malige Meister brachte seine Angriffe zunächst nicht zu Ende. Vor allem
Herthaner mit grossem Selbstbewusstsein
"Ohne Niederlage werden sie nicht durch die Saison kommen", hatte Hertha-Manager Michael Preetz vor der Partie angekündigt - und exakt mit diesem Selbstvertrauen traten die Berliner auch auf. Kurz vor der Pause erhöhten sie nach einer wunderbaren Kombination zum Erstaunen der Zuschauer sogar auf 2:0. Salomon Kalou steckte mit einem perfekt getimten Ball auf Lazaro durch, der wiederum auf Duda zurücklegte. Humorlos schoss der 23-jährige Slowake den Ball am verdutzten Nationaltorwart
Nach dem Wechsel rannten die Bayern energisch an. Bei einem Kopfball von Thiago rettete Javairo Dilrosun auf der Linie (50.). Alaba schoss am langen Pfosten vorbei (52.). Und Lewandowski verpasste knapp (54.). Die Einwechslungen von Ex-Weltmeister Müller für Arjen Robben (52.), Serge Gnabry für Renato Sanches (63.) und schliesslich Sandro Wagner für James Rodríguez (72.) brachten zwar eine deutliche Belebung ins Bayern-Spiel, Berlin war komplett in der Defensive. Doch Ribéry (79.), Lewandowski (80.) und Gnabry (82.) vergaben. © dpa
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