Keine Psychotricks der Torhüter beim Elfmeter, längere Nachspielzeit und Präzisierungen beim Abseits: Mit dem Start in die neue Saison greifen in der Bundesliga einige Regelanpassungen. Ein Überblick.

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Die Bundesliga geht in ihre 61. Saison und wieder einmal gibt es einige Anpassungen beim Regelwerk. Betroffen sind unter anderem die Torhüter, Abwehrspieler, aber auch die Spielzeit.

Tor trotz zusätzlicher Person auf dem Platz

Argentiniens Treffer zum 3:2 im WM-Finale führt zu einer Regelanpassung. Als Lionel Messi traf, standen bereits zwei Auswechselspieler der Gauchos nahe der Mittellinie auf dem Platz. Nach konsequenter Regelanwendung hätte das Tor nicht zählen dürfen. Nun aber heisst es in der entscheidenden Regel 3, dass es nur zu einem direkten Freistoss für den Gegner kommt, wenn eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld auch "ins Spiel eingreift".

Weitere Unterstützung für den Schiedsrichter

Der Ersatz des Schiedsrichter-Assistenten erhält neue Befugnisse. Wenn er oder sie einen besseren Blick als der Referee auf eine Spielsituation hat, soll er laut der angepassten Regel 6 zur Entscheidungsfindung beitragen. Dies war bisher nur den Assistenten vorbehalten.

Grösserer Nachschlag

Ausgiebiges Feiern eines Torerfolg kann schon einmal die Nettospielzeit kräftig reduzieren. Um dies aufzufangen, wurde der Torjubel als neuer Punkt in die Regel 7 "Dauer des Spiels" aufgenommen. "Entsprechend der erzielten Tore schlägt sich dies in der Nachspielzeit nieder", sagte DFB-Lehrwart Lutz Wagner auf dfb.de. Die Tendenz zu einer längeren Extra-Spielzeit dürfte sich (ähnlich wie zuletzt bei Turnieren der Fifa) verfestigen.

Mehr Klarheit bei Abseits

In der Regel 11 ist nun genauer erklärt, wann das Abseits durch "absichtliches Spielen" des Balls aufgehoben wird. Der verteidigende Akteur agiert absichtlich, wenn er den Ball unter Kontrolle bringen könnte und sich dabei auch nicht unter klarer Bedrängnis befindet. Zusätzliche Parameter wie die zurückgelegte Distanz, die erwartbare Richtung und die Geschwindigkeit des Balles, die Sicht und die Zeit des Spielers für eine koordinierte Aktion wurden ergänzt. Zudem ist festgehalten, dass es einfacher ist, den Ball am Boden zu spielen als in der Luft.

Keine Spielchen vor Elfmetern

Die Torhüter nutzen ihren Spielraum aus, um Elfmeterschützen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Künftig ist dieser kleiner. Der Schlussmann darf nicht mehr gegen den Torpfosten oder die Latte schlagen oder am Tornetz rütteln, um den Schützen zu irritieren und sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen. (SID/lh)

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