Deutschlands Bundesliga startet am Freitag mit so vielen ÖFB-Akteuren wie nie zuvor. Auch bei den Spitzenklubs findet sich sehr viel Personal aus Österreich. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern hat verschiedene Gründe.

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Zu Beginn der Saison 2006/07 gab es mit Markus Weissenberger von Eintracht Frankfurt einen einzigen österreichischen Legionär in der deutschen Bundesliga.

Diesen Freitag startet die "Weltmeisterliga" mit 25 Spielern aus der Alpenrepublik. Ein neuer Rekord. Österreich stellt das grösste Kontingent an "Fremdarbeitern" gefolgt von der Schweiz mit 23 Spielern und Frankreich mit 22 Akteuren.

Auffällig ist die hohe Anzahl österreichischer Spieler in den Top-Vereinen, die in der Champions League oder Europa League antreten werden.

Bayern München mit David Alaba und Marco Friedl sowie RB Leipzig mit Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer und Konrad Laimer nehmen fix an der Königsklasse teil.

Chancen auf die Champions-League haben trotz der 1:2 Niederlage im Play-off-Hinspiel gegen den FC Liverpool auch noch die ÖFB-Spieler Florian Grillitsch, Robert Zulj und Youngster Stefan Posch, die heuer erstmals für Hoffenheims Profimannschaft auflaufen werden.

Zumindest die Teilnahme an der Europa-League ist den Hoffenheimern sicher. Ebenso international auflaufen wird Valentino Lazaro mit seinem neuen Verein Hertha BSC.

Drei Gründe für den Aufschwung

Neben den international tätigen Vereinen nehmen Österreicher auch Schlüsselpositionen bei anderen Traditionsklubs ein.

Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf waren in der abgelaufenen Saison wichtige Stützen der Offensive von Schalke 04, während Zlatko Junuzovic und Florian Kainz immer wieder mit guten Leistungen für Werder Bremen auf sich aufmerksam machten.

Dass so viele Österreicher plötzlich Erfolge in einer der weltbesten Fussballligen feiern, ist kein Zufall. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

Zum einen freuen sich Vereine wie Austria und Rapid Wien immer häufiger über Talente aus ihren ambitionierten Fussballakademien. Haben diese sich bei den Wiener Vereinen etabliert, schaffen sie oft auch den Sprung ins Ausland.

Zum zweiten wagen immer mehr Jugendliche aus Österreich den direkten Schritt ins Ausland. David Alaba, Alessandro Schöpf oder Marco Friedl gingen beispielsweise schon in ihrer Kindheit nach Deutschland, um dort den Durchbruch zu schaffen - und mittlerweile wurde ihr Mut belohnt.

Ein dritter Grund liegt in der finanziellen Stärke von Red Bull Salzburg. Die Mozartstädter verfügen über eine sehr gute Akademie, ein fabelhaftes Scouting-Netzwerk, eine sehenswerte Infrastruktur und sie produzieren Profis wie am Laufband.

Diese gelangen dann in die deutsche Bundesliga oder in die Premier League nach England. Einige Ex-Salzburger wie beispielsweise Sadio Mané vom FC Liverpool oder Naby Keita von RB Leipzig haben sich inzwischen international einen Namen gemacht.

Von diesem professionellen Netzwerk in Salzburg profitieren auch viele Österreicher wie Lazaro, Laimer, Ilsanker, Zulj oder Sabitzer. Sie alle waren vor ihrer Bundesliga-Zeit ein oder mehrere Jahre als Spieler für Red Bull Salzburg aktiv.

Wer setzt sich durch?

Welche Österreicher sich in der deutschen Bundesliga gegen interne Konkurrenz durchsetzen können, wird sicherlich interessant zu beobachten sein. Gute Karten haben jedenfalls altbekannte Stars wie David Alaba, Zlatko Junuzovic oder Julian Baumgartlinger.

Auch die drei ÖFB-Legionäre von RB Leipzig haben schon positive Signale und viel Vertrauen von Trainer Ralph Hasenhüttl erhalten. Sehr schwer haben werden es indes wohl Valentino Lazaro, Florian Grillitsch, Robert Zulj und Stefan Posch.

Sowohl Hertha BSC als auch Hoffenheim verfügen über jede Menge hungriger und talentierter Spieler. Sie stellen nicht zuletzt einige der aktuellen U21-Europameister, die mit Deutschland den Titel holten.

Beide Vereine werden aber auf internationalem Parkett zu sehen sein. Deshalb wird es höchstwahrscheinlich viel Rotation geben und die ÖFB-Spieler werden aufgrund der zahlreichen Spiele sicherlich ihre Chance erhalten.

Eines steht jetzt schon fest: Österreichische Spieler werden die kommende Bundesliga-Saison in Deutschland entscheidend mitprägen. Aus ÖFB-Sicht eine Tatsache, vor der man vor zehn Jahren noch nicht zu träumen gewagt hätte.


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